Passgenaue Besetzung
IHM

Schwerpunkt des Programms „Passgenaue Besetzung und Willkommenslotsen“

Ab dem 1. Januar 2024 startet das novellierte Bundesprogramm „Passgenaue Besetzung und Willkommenslotsen“, mit dem eine fachlich versierte Anlaufstelle für alle Betriebe geboten wird, die Unterstützung bei der Bewerbersuche wünschen oder sich für die Integration von ausländischen Fachkräften und Geflüchteten interessieren.

Die Förderung richtet sich an Kammern und Wirtschaftsorganisationen, die Beratungskräfte einstellen, um insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) bei der Besetzung ihrer offenen Ausbildungsplätze mit geeigneten in- und ausländischen Jugendlichen oder bei der Integration von Geflüchteten zu unterstützen.

Die Beratungskräfte besuchen und beraten die Betriebe, ermitteln den betrieblichen Bedarf an Auszubildenden, erstellen Anforderungsprofile, suchen nach potenziellen Auszubildenden, sichten Bewerbungsunterlagen und führen Auswahlgespräche und Einstellungstests durch. Für Fragen der Integration stehen speziell geschulte Berater (Willkommenslotsen) zur Verfügung, die sich z.B. mit Fragen zu Sprachförderung, Aufenthaltsstatus, rechtlichen Rahmenbedingungen sowie Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten auskennen. Vor Ort kooperieren die Berater und Lotsen mit anderen in der Berufsausbildung oder Integration tätigen Stellen, unter anderem den Arbeitsagenturen und Ausländerbehörden. Auf dieser Grundlage können sie eine Vorauswahl geeigneter Personen treffen und den Betrieben geeignete Vorschläge unterbreiten. Für den Personenkreis der Geflüchteten ist auch die Begleitung bei einer Integration in Arbeit möglich.

Neue innovative Wege im Ausbildungs-Matching gehen

Für Ausbildungsbetriebe stellt die Kontaktaufnahme zu geeigneten Bewerbern aktuell eine der größten Herausforderungen dar. Auf 100 Ausbildungsplätze kommen nur rund 80 Bewerber. Entsprechend ist es wichtig, dass insbesondere KMU dafür sensibilisiert werden, dass es verschiedene Bewerbergruppen gibt, die für ein Unternehmen interessant sein können.

Die Berater nutzen verschiedene Wege, um Jugendliche zu erreichen. So werden z.B. Social Media Kanäle für die Ansprache neuer Bewerbergruppen eingerichtet oder die Berater nehmen über digitale Klassenzimmer Kontakt zu den Abschlussjahrgängen auf. Kontaktaufnahmen und Beratungen werden wahlweise persönlich, per Telefon oder Videokonferenz sowie teilweise auf Wunsch per WhatsApp ermöglicht.

Eine individuelle Begleitung bei der Suche nach geeigneten Jugendlichen stellt insbesondere für KMU eine große Unterstützung dar. Neben der Begleitung bei Bewerbungsgesprächen werden durch die Berater auch andere Formate, wie z.B. die Organisation von Azubi-Speed-Datings oder Ausbildungsmessen angeboten. Hierbei sind Angebote in Präsenz oder digital möglich.

Die Berater stehen auch als Ansprechpersonen zur Verfügung, wenn Auszubildende (z.B. aufgrund von Betriebsaufgabe) gezwungen sind, Ihren Ausbildungsbetrieb zu wechseln. Bei auftretenden Fragen oder Problemen im Nachgang einer erfolgreichen Vermittlung können die Berater geeignete Anlaufstellen empfehlen.

Wirtschaft beteiligt sich an den Kosten des Programms

Das Förderprogramm "Passgenaue Besetzung und Willkommenslotsen" ist das Nachfolgeprogramm der bisher getrennten Förderprogramme "Passgenauen Besetzung" (für die Ausbildungsstellenbesetzung mit Jugendlichen ohne Flüchtlingsstatus) sowie „Willkommenslotsen“ (für die Integration von Geflüchteten in Ausbildung und Arbeit), die beide zum 31.12.2023 auslaufen. Informationen zu den bisherigen Förderprogrammen können unter www.bmwk.de/passgenaue-besetzung oder www.bmwk.de/willkommenslotsen abgerufen werden.

Die Wirtschaft beteiligt sich mit 40 Prozent an den Kosten der neuen Förderung. Administriert wird das Programm vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Das Förderprogramm wird fortlaufend von der Allianz für Aus- und Weiterbildung unterstützt.

Die Richtlinie „Passgenaue Besetzung und Willkommenslotsen“ (PDF, 359 KB) hat eine Laufzeit bis Ende 2027 (die Tätigkeitsbeschreibungen zur Richtlinie stehen zum Download bereit). Kammern und Wirtschaftsorganisationen, die sich als projektumsetzende Stelle bewerben wollen, können sich an den Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH), Herr Brandes, Tel. 030 20619-332, E-Mail: brandes@zdh.de wenden.