Smartcard; Quelle: istockphoto/RapidEye

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In Branchen, in denen große Summen an Bargeld fließen, ist auch die Versuchung groß, Umsätze am Finanzamt vorbei zu schleusen - zum Beispiel in der Gastronomie, im Einzelhandel oder im Taxigewerbe. Denn gerade Kassen und Taxameter können so manipuliert werden, dass unerlaubte Eingriffe selbst mit modernster Technik nicht aufzuspüren sind.

Das kann sich jetzt ändern. Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) hat ein cleveres System entwickelt, das Bargeldgeschäfte lückenlos und manipulationssicher aufzeichnet. Der Name des Systems lautet INSIKA, kurz für "Integrierte Sicherheitslösung für messwertverarbeitende Kassensysteme". An der Entwicklung von INSIKA waren neben der PTB verschiedene Partner aus der Industrie beteiligt.

Die Smartcard mit digitalem Fingerabdruck

INSIKA funktioniert ganz einfach: Im Prinzip ist lediglich eine handelsübliche Smartcard nötig, die mit einer speziellen Software ausgestattet wird. Integriert man die Karte in eine Kasse, erzeugt diese bei jedem Bezahlvorgang eine digitale Signatur - eine Art Fingerabdruck. Dieser Fingerabdruck findet sich auf dem ausgedruckten Kassenbon wieder und wird auch elektronisch gespeichert.

Zusätzlich speichert die Karte wichtige Informationen ab. Diese sind so eng miteinander verzahnt, dass eine Manipulation sofort auffallen würde. Dadurch können Unternehmer in der Gastronomie oder im Einzelhandel erstmals alle Bargeldgeschäfte dem Finanzamt gegenüber lückenlos nachweisen.

Beim Taxameter setzt INSIKA anstelle des gedruckten Kassenbons auf eine Online-Datenübertragung. Die Daten werden auf einem Server gespeichert und können später mit den Informationen auf der Smartcard im Taxameter abgeglichen werden.

In beiden Fällen - Kassen und Taxameter - sorgt INSIKA für mehr Steuergerechtigkeit und mehr Fairness im Konkurrenzkampf: Ehrliche Unternehmer sind damit nicht mehr die sprichwörtlichen Dummen.

Erfolgreich gefördert: Von der Theorie in die Praxis

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie hat das INSIKA-Projekt im Rahmen des Förderprogramms "MNPQ-Transfer" finanziell unterstützt. Dadurch konnten lauffähige Prototypen entwickelt und praxisgerecht optimiert werden.

Das Projekt wurde Anfang 2012 erfolgreich abgeschlossen. In Hamburg sind bereits mehrere hundert Taxen auf freiwilliger Basis mit einer Technik unterwegs, die auf den Projektergebnissen basiert. Dass INSIKA sich auch in anderen Städten und Branchen durchsetzen wird, ist nur eine Frage der Zeit.

Faktenübersicht

Produkt: Kassensicherungssystem INSIKA
Unternehmen: INSIKA-Konsortium (PTB plus Partner aus der Industrie)
Markteinführung: 2012 in Hamburg
Förderung: Unterstützung kleiner und mittlerer Unternehmen bei der Umsetzung von Innovationen in den Bereichen Messen, Normen, Prüfen, Qualitätssicherung (MNPQ-Transfer)
Fördersumme: 225.000 Euro
Förderzeitraum: 2008 bis 2012