Gruppenfoto auf der Woche der Umwelt in Berlin mit unter Anderem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

v.l.n.r. Julius Rahlmeyer (Projektmanager - Gemeinde Kalletal), Nadine Steenberg (Kreis Herford), Dr. Anne Dreier (Rektorin der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM)), Elisa Goldmann (FHM), Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Kalletals Bürgermeist Mario Hecker, Bundestagsabgeordneter Jürgen Berghahn und Herforder Landrat Jürgen Müller.

© Kreis Herford

„Sektorale Dekarbonisierungsoption mit Wirkungspotential im URBANLand Ostwestfalen Lippe“, kurz „Sektorkopplung“ – so der Name des im Bundeswettbewerb „Zukunft Region“ geförderten Projekts der Gemeinde Kalletal und des Kreises Herford in Zusammenarbeit mit der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM). Das Ziel der Kooperation: Wasserstoff als nachhaltiges Produkt aus der Region für die Region nutzen. Konkret soll in Kalletal aus Erneuerbaren Energien Wasserstoff erzeugt, abgenommen und anschließend in andere Gebiete transportiert werden. Im Kreis Herford soll der Wasserstoff dann etwa für die Bereiche Mobilität oder Industrie eingesetzt werden. Aktuell erarbeiten die Partner ein nachhaltiges Zukunftskonzept, das den Rahmen für den Aufbau der notwendigen Infrastruktur bilden wird.

Energieträger Wasserstoff: Ein Schwerpunktthema auf der Woche der Umwelt

Das Thema „Wasserstoff“ bildete einen der Schwerpunkte bei der diesjährigen Woche der Umwelt. Viele Fachleute machten in Diskussionsrunden deutlich, welche Chancen sich mit der Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland ergeben. Hierfür brauche es Klarheit und mehr Tempo. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck betonte in seiner Rede, dass Deutschland „alle Chancen [habe], zu einem Leitmarkt für Wasserstoff zu werden“. Dafür sei das vor wenigen Tagen vom Bundeskabinett beschlossene Wasserstoffbeschleunigungsgesetz unabdingbar, „denn alles, was wir machen, müssen wir schneller machen“, so der Minister. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier machte in seiner Eröffnungsrede deutlich, wie wichtig der Aufbau einer nachhaltigen Infrastruktur für einen „demokratischen Kampf“ gegen die Erderwärmung sei.

Die rund 190 Ausstellenden waren den Themenfeldern „Klima und Energie“, „Natur und Landnutzung,“ „Ressourcen und Schadstoffe“ sowie „Transformation und sozialer Zusammenhalt“ zugeordnet. „Ich bin froh, dass wir die Zuordnung nicht selbst festlegen mussten, denn unser Vorhaben lässt sich weit mehr als einem dieser Themenfelder zuordnen“, sagt Projektmanager Julius Rahlmeyer.

Früher Abfall, heute Wertstoff

Kalletals Bürgermeister Mario Hecker freute sich über die „ganz besondere Wertschätzung für unsere akribische Arbeit an diesem Thema von höchster Stelle“. Jürgen Müller, Landrat des Kreises Herford, war begeistert von den vielen hochinnovativen Projekten, die im Schlosspark präsentiert wurden. Besonders angetan war er von dem großen Interesse am Gemeinschaftsprojekt von Kreis und Kommune. „Wir mussten uns mit unserem Projekt nicht hinter den anderen Ausstelllern verstecken. Und da war viel Spannendes dabei: In vielen Projekten wird das, was früher als Abfall bezeichnet wurde, heute als Wertstoff verstanden“, so der Landrat.