Entwicklung seit dem EU-Beitritt 2004
Seit dem EU-Beitritt hat sich das maltesische BIP pro Kopf auf 35.340 Euro nahezu verdreifacht (2004-2023), was einen großen Wohlstandsgewinn füür die Menschen Maltas bedeutet. Das Bild von Malta über die EU ist heute im Vergleich überdurchschnittlich positiv. Bei einer Befragung der EU-Kommission im Früühjahr 2023 gaben 52% der Befragten Malteser an, ein positives EU-Bild zu haben (Ø EU-27: 45%). Ein negatives EU-Bild gaben lediglich 11% der Befragten an (Ø EU-27: 17%).
Beziehungen zwischen Malta und Deutschland
Wichtigste deutsche Exportprodukte nach Malta | Wichtigste Importprodukte für Deutschland aus Malta | ||
Sonstige Fahrzeuge | 26,2% | Elektronik | 40,9% |
Petrochemie | 10,5% | Chemische Erzeugnisse | 12,9% |
Chemische Erzeugnisse | 8,2% | Elektrotechnik | 7,7% |
(Daten von 2023; Quelle: GTAI 04/2024)
Im Jahr 2021 war Deutschland mit einem Anteil von 17% der wichtigste Importmarkt (vor Frankreich und Italien) und mit 6,6% der füünftwichtigste Exportmarkt füür Malta (hinter Italien, Großbritannien, China und Frankreich). Im Jahr 2021 erzielten 95 deutsche Unternehmen in Malta mit rd. 4.000 Beschäftigten einen Umsatz von 6,8 Mrd. Euro. Die meisten Arbeitsplätze entfallen hierbei auf produzierende Betriebe sowie technische Dienstleistungsunternehmen.
Maltesische Wirtschaft
Wichtigste maltesische Wirtschaftszweige (2022) | Wichtigste maltesische Exportgüter (2022) | ||
Transport/Logistik/Kommunikation | 14,3% | Elektronik | 25,8% |
Handel/Gaststätten/Hotels | 13,2% | Chemische Erzeugnisse | 16,1% |
Industrie/Bergbau | 8,3% | Nahrungsmittel | 12,3% |
(Quelle: GTAI 04/2024)
Schifffahrt und Tourismus gehören zu Maltas bedeutendsten Wirtschaftszweigen. Malta verfüügt üüber eine der größten Handelsflotten weltweit. Die maltesische Wirtschaft legte mit einem BIP-Wachstum von 6,1% im vergangenen Jahr im EU-Vergleich stark zu (EU27: 0,5%) und lag damit auf Platz 2 hinter Irland. Auch füür die kommenden Jahre ist mit einem üüberdurchschnittlichen Wachstum zu rechnen. Ein Grund füür diese positive Entwicklung ist u.a. die schneller als erwartete Erholung des Tourismus von den Folgen der Corona-Pandemie, die den Inlandskonsum in diversen Sektoren in Schwung hielt.
Impressionen aus Malta
Tourismus
Jährlich reisen rund zwei Millionen Touristen nach Malta. Der Tourismus ist damit ein wichtiger Wirtschaftsfaktor und steuert ca. 17% zum BIP bei. Malta war durch die Corona-Pandemie das im Tourismus anteilsmäßig am schwersten betroffene europäische Land. Nach pandemiebedingten Rückgängen der Besucherzahlen erzielte der Tourismussektor im Jahr 2022 aber bereits wieder ca. 86% des Vorkrisenniveaus. Deutsche stellten neben Reisenden aus Großbritannien, Italien und Frankreich die größte Besuchergruppe auf Malta dar.
Energie- und Klimapolitik
Malta möchte bis zum Jahr 2050 klimaneutral werden. Als Inselstaat steht Malta vor der besonderen Herausforderung der Anbindung an das europäische Stromnetz. Seit 2015 ist Malta durch eine Stromtrasse mit Sizilien (Italien) verbunden. Eine zweite Stromkabelverbindung nach Sizilien befindet sich in Planung. Ebenso wie eine Gaspipeline, welche auch eine späteren Nutzung für Wasserstoff bieten soll (H2-ready).
Malta plant, sich im Offshore-Bereich als Versuchsfeld für schwimmende Wind- und Solarkraftanlagen zu etablieren. Bei der Erprobung wichtiger Zukunftstechnologien könnte Malta als Pilot für andere Inselstaaten über die „Sustainable-Small-Islands-Initiative“ wirken.
Im Rahmen der Exportinitiative Energie fanden im März 2022 eine virtuelle Konferenz zum Thema „Erneuerbare Energieversorgungssysteme und Energiespeicherung“ sowie im Mai 2023 eine Geschäftsreise nach Malta zum Thema „Erneuerbare Energie und Energieeffizienz“ statt.