Entwicklung seit dem EU-Beitritt 2004
Im Jahr 2007 trat die Slowakei dem Schengener Abkommen bei und führte 2009 den Euro als Währung ein. Bei einer Befragung der Europäischen Kommission im Herbst 2023 gaben 48% der Befragten in der Slowakei an, den Institutionen der EU zu vertrauen (Ø EU-27: 47%). Außerdem ist die EU für 73% der befragten Slowaken in dieser außenpolitisch schwierigen Zeit ein Stabilitätsanker (Ø EU-27: 70%). Große Bedeutung kommt der Zusammenarbeit mit den Nachbarn Österreich, Tschechien sowie Deutschland zu.
Beziehungen zwischen der Slowakei und Deutschland
Deutschland und die Slowakei verbinden vertrauensvolle bilaterale Beziehungen und eine gute wirtschaftliche Zusammenarbeit. Im Jahr 2022 war Deutschland mit einem Anteil von 14,1% der Importe (vor Tschechien 9,1% und China 7,5%) und 21,0% der Exporte (vor Tschechien 12,1% und Ungarn 8,7%) der mit Abstand wichtigste Handelspartner der Slowakei. Umgekehrt stand die Slowakei für Deutschland 2023 auf Rang 20 der Exportländer (vor Indien und nach Mexiko) und Platz 19 der Importländer (vor Schweden und nach der Türkei). Der Gesamtwarenhandelsumsatz zwischen Deutschland und der Slowakischen Republik belief sich 2022 auf rd. 36,9 Mrd. Euro. Vor Ort sind rund 600 deutsche Unternehmen mit rund 135.000 Mitarbeitern ansässig.
Wichtigste deutsche Exportprodukte in die Slowakei | Wichtigste Importprodukte für Deutschland aus der Slowakei | ||
Kfz und -Teile | 23,0% | Kfz und -Teile | 42,7% |
Maschinen | 14,6% | Maschinen | 12,8% |
Elektrotechnik | 8,5% | Elektrotechnik | 9,9% |
(Daten von 2023; Quelle: GTAI 04/2024)
Slowakische Wirtschaft
Wichtigste slowakische Wirtschaftszweige (2022) | Wichtigste slowakische Exportgüter (2023) | ||
Industrie/Bergbau | 25,2% | Chemische Erzeugnisse | 35,4% |
Handel/Gaststätten/Hotels | 12,7% | Kfz und -Teile | 9,8% |
Transport/Logistik/Kommunikation | 11,2% | Maschinen | 9,4% |
(Quelle: GTAI 04/2024)
Seit dem Beitritt zur EU hat sich das BIP pro Kopf der Slowakei mehr als verdreifacht (2004-2023) und ist auf 22.090 Euro gewachsen (2004-2023), was einen großen Wohlstandsgewinn für die Menschen der Slowakei darstellt. Mit einem Exportanteil am BIP von ca. 89% ist die Slowakei eine stark industrie- und exportorientierte Volkswirtschaft. Gemessen am BIP entwickelt sich die slowakische Wirtschaft im EU Vergleich überdurchschnittlich gut. Für 2024 wird mit einem Wachstum von 2,3% (Ø EU-27 +0,9%) und für 2025 mit einem Wachstum von 2,6% (Ø EU-27 +1,7%) gerechnet.
Impressionen aus der Slowakei
Bryndzové halusky
Nationalgericht: Kartoffelnocken mit Speck und traditionellem slowakischem Käse
Energie- und Klimapolitik
Die Regierung der Slowakei bekennt sich zur Notwendigkeit einer grünen Transformation und zur Dekarbonisierung. Im Jahr 2023 stieg das Land endgültig aus der Kohleverstromung aus. Der größte Teil des Strombedarfs wird aktuell zu rd. 55% durch Nuklearenergie gedeckt, die in den kommenden Jahren weiter ausgebaut werden soll. Der Anteil erneuerbarer Energien am Energiemix basiert mit 20% überwiegend auf Wasserkraft. Ausbauchancen werden im Bereich Biomasse und Geothermie gesehen. Solar- und Windenergie spielen eine eher untergeordnete Rolle. Weitere wichtige Bausteine der slowakischen Energie- und Klimapolitik sind die Steigerung der Energieeffizienz und die Verringerung der Energienachfrage.