Entwicklung Tschechiens seit dem EU Beitritt 2004
Gleichzeitig mit dem EU-Beitritt zum 01. Mai 2004 trat Tschechien dem Schengener Abkommen bei. Seit dem 21. Dezember 2007 sind die Kontrollen an den Grenzübergängen zwischen Tschechien und den übrigen Staaten der Schengen-Zone aufgehoben. Seit Oktober 2023 bestehen wieder befristete Kontrollen an den tschechischen Grenzen. Im Jahr 2009 übernahm Tschechien zum ersten Mal den halbjährigen Vorsitz im EU-Rat, in der zweiten Jahreshälfte 2022 zum zweiten Mal; zudem in gemeinsamer Trio-Präsidentschaft mit Frankreich und Schweden.
Beziehungen zwischen Tschechien und Deutschland
Wichtigste deutsche Exportprodukte nach Tschechien | Wichtigste Importprodukte für Deutschland aus Tschechien | ||
Maschinen | 13,9% | Kfz und -Teile | 22,5% |
Kfz und -Teile | 13,1% | Maschinen | 14,3% |
Chemische Erzeugnisse | 11,4% | Elektrotechnik | 12,9% |
(Daten von 2023; Quelle: GTAI 04/2024)
In der Rangliste der Handelspartner von Deutschland lag Tschechien 2022 bei Importen auf Rang 9 und bei Exporten auf Rang 10 (Umsatz: Rang 10). Deutschland lag 2020 mit deutlichem Abstand jeweils auf Rang 1 der Hauptlieferländer (23,2%, vor China, Polen und Niederlande) und Hauptabnehmerländer (32,7%, vor Slowakei, Polen und Frankreich). Tschechien wickelt knapp ein Drittel seines Außenhandels mit Deutschland ab und hat einen Handelsüberschuss gegenüber Deutschland. Rund 75% der tschechischen Exporte gehen in die EU. Im Jahr 2020 gab es in Tschechien 1.066 deutsche Unternehmen mit 346.000 Beschäftigten. Schwerpunkt liegt im Fahrzeugbau. Viele große Zulieferer haben sich in Tschechien angesiedelt. Daneben auch der deutsche Einzelhandel, Energiewirtschaft, Verlagswesen, Elektronik und Elektrotechnik und die Baustoffindustrie.
Wirtschaft Tschechiens
Wichtigste tschechische Wirtschaftszweige (2022) | Wichtigste tschechische Exportgüter (2023) | ||
Bergbau/Industrie | 27,0% | Kfz und -Teile | 20,6% |
Handel/Gaststätten/Hotels | 14,3% | Elektronik | 14,7% |
Transport/Logistik/Kommunikation | 12,8% | Maschinen | 12,0% |
(Quelle: GTAI 04/2024)
Tschechien ist eine stark exportorientierte und hochindustrialisierte Volkswirtschaft. Für 2024 erwartet das tschechische Finanzministerium einen Anstieg des Bruttoinlandsproduktes (BIP) um 1,9%. Die Exporte von Waren und Dienstleistungen lagen 2022 bei 180 Mrd. Euro (+13,3%) und Importe bei 188 Mrd. Euro (+18%).
Impressionen aus Tschechien
Franz Kafka (1883-1924)
Geboren in Prag (Der Prozess, Die Verwandlung, Brief an den Vater)
Krumau an der Moldau (Český Krumlov)
Die historische Altstadt ist seit 1992 UNESCO-Weltkulturerbe
Energie- und Klimapolitik
Tschechien strebt eine schnellstmögliche Unabhängigkeit von Energieimporten an. Gleichzeitig hält die Regierung am Kohleausstieg 2033 fest. Zur Erfüllung der Klimaziele setzt die tschechische Regierung maßgeblich auf den Ausbau der Kernenergie sowie der Erneuerbaren Energien, v.a. Solarenergie und Biogas. Der nationale Klima- und Energieplan Tschechiens enthält ambitionierte Ziele, unter anderem soll der Anteil der Erneuerbaren am Bruttoenergieverbrauch bis 2030 auf 30% gesteigert werden. Die Regierung bekennt sich zum Pariser Abkommen und unterstützt prinzipiell den Green Deal.