Entwicklung Ungarns seit dem EU-Beitritt 2004
Seit Mai 2004 nimmt Ungarn auch am Schengener Abkommen teil. Die Kontrollen an den Grenzen wurden 2007 abgeschafft. Ungarn ist jedoch kein Mitglied der europäischen Währungsunion. Am 17. Dezember 2007 ratifizierte Ungarn als erster EU-Mitgliedsstaat den Vertrag von Lissabon. Ungarn wird im zweiten Halbjahr 2024 zum zweiten Mal nach 2011 die EU-Ratspräsidentschaft übernehmen.
Beziehungen zwischen Ungarn und Deutschland
Die bilateralen wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Ungarn sind eng verflochten. Deutschland ist wichtigster Handelspartner für Ungarn: 2022 erster Rang bei Hauptlieferländern mit einem Anteil von 21,2%, gefolgt von Österreich (7,2%) und China (6,8%), sowie erster Rang bei Hauptabnehmerländern mit 25,2% vor Italien (5,7%) und Rumänien (5,3%).
Wichtigste deutsche Exportprodukte nach Ungarn | Wichtigste Importprodukte für Deutschland aus Ungarn | ||
Maschinen | 15,7% | Elektrotechnik | 26,0% |
Kfz und -Teile | 13,0% | Kfz und -Teile | 16,9% |
Elektrotechnik | 11,6% | Maschinen | 16,8% |
(Daten von 2023; Quelle: GTAI 04/2024)
Ungarische Wirtschaft
Wichtigste ungarische Wirtschaftszweige (2022) | Wichtigste ungarische Exportgüter (2022) | ||
Bergbau/Industrie | 22,6% | Elektrotechnik | 14,7% |
Handel/Gaststätten/Hotels | 11,8% | Kfz und -Teile | 14,6% |
Transport/Logistik/Kommunikation | 10,6% | Chemische Erzeugnisse | 12,1% |
(Quelle: GTAI 04/2024)
Die ungarische Wirtschaft ist eine der am stärksten wachsenden innerhalb der EU. Für 2024 rechnet die Europäische Kommission mit einem Wachstum vom 2,4%. Die wichtigste Branche ist die Automobil- und Zulieferindustrie mit einem Anteil von ca. 26% an der Produktion des verarbeitenden Gewerbes (2020: 34 Mrd. Euro Umsatz).
Impressionen aus Ungarn
Balaton mit Benediktinerabtei Tihany
Das „Ungarische Meer“ ist der größte Binnensee und bedeutendste Steppensee Mitteleuropas
Energie- und Klimapolitik
Der Strommix in Ungarn ist von Kernkraft geprägt (2023: 48,6%; Erdgas: 21,1%; Solar: 14,2%; Braunkohle: 7,8%). Der Anteil der Erneuerbaren Energien liegt bei insgesamt 16,5%. (Quelle: Statista). Aufgrund seiner geologischen Beschaffenheit ist Ungarn auf Energieimporte angewiesen. Zwischen 80-85% des ungarischen Bedarfs an Erdgas wird jährlich importiert.