Artikel - Energieeffizienz

Roadmap Energieeffizienz 2045

Einleitung

Roadmap Energieeffizienz 2045

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Die „Roadmap Energieeffizienz 2045“ hat als zentrales Dialogforum der Bundesregierung die Aufgabe, die dringend erforderlichen Fortschritte bei der Energieeffizienz voranzutreiben. Die Roadmap ist Teil der deutschen Energieeffizienzstrategie und soll sektorübergreifende Pfade zur Erreichung des Reduktionsziels für 2045 diskutieren. Im Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft sollen weitere konkrete Instrumente und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz entwickelt werden. Dabei beschreibt das Ziel der Bundesregierung, die Klimaneutralität bis 2045 zu erreichen, das Ambitionsniveau des Roadmap-Prozesses. Um die ganze Bandbreite abzudecken, wird die Energieeffizienz sowohl in sektorspezifischen Arbeitsgruppen (Gebäude, Industrie und Verkehr) als auch in sektorübergreifenden Arbeitsgruppen (Digitalisierung, Fachkräfte und Qualifikation und Systemfragen) untersucht. Der Dialogprozess zur Roadmap Energieeffizienz soll im Herbst 2022 mit der Verabschiedung eines programmatischen Strategiepapiers zur Energieeffizienz bis 2045 abgeschlossen werden.

Endbericht „Energieeffizienz für eine klimaneutrale Zukunft 2045“

Am 02.04.2024 hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) den Endbericht „Energieeffizienz für eine klimaneutrale Zukunft 2045“ veröffentlicht. In dem Bericht werden die zentralen Ergebnisse und Handlungsempfehlungen des im Sommer 2020 gestarteten Dialogprozesses abgebildet. Der Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Zivilgesellschaft wurde durch eine vom BMWK beauftragte Geschäftsstelle bei der Deutschen Energie-Agentur (dena) unterstützt. Begleitend zum Dialog in sechs Arbeitsgruppen wurde die Ist-Situation wissenschaftlich analysiert und der Handlungsbedarf systematisch abgeleitet. Unter der Koordination der Prognos AG erfolgte diese wissenschaftliche Begleitforschung gemeinsam mit Fraunhofer ISI, ifeu und dem Wuppertal Institut. Um Grundlagen für die Diskussion zu schaffen, hat das Wissenschaftsteam mehrere Szenarien erarbeitet, wobei am Ende der Arbeiten ein sogenanntes „Roadmap-Szenario“ aufzeigt, welche Rolle die Energieeffizienz einnehmen sollte, um das Ziel der Klimaneutralität im Jahr 2045 zu erreichen. Zusätzlich erfolgte in einem wissenschaftlichen Beirat die Rückkopplung der Diskussionen und Ergebnisse.

Das übergeordnete Ziel der Roadmap bestand darin, die Notwendigkeit von Energieeffizienz und Energieeinsparung herauszuarbeiten und ihre strategische Rolle für die Energiewende aufzuzeigen. Im Roadmap-Prozess wurden vor allem die langfristig notwendigen Rahmenbedingungen und Instrumente bis 2045 diskutiert. Zugleich konnten aus der Roadmap Energieeffizienz 2045 aber auch erste Empfehlungen für die Ausgestaltung von Instrumenten zur Stärkung der Energieeffizienz in der laufenden Legislaturperiode abgeleitet werden. Der Bericht gibt dabei die Meinungen und Positionen der im Roadmap-Prozess beteiligten Akteure wieder.

Den Endbericht zum Download finden Sie hier.

Den Zwischenbericht zum Download finden Sie hier.

Workshop zum Thema Energiedienstleistungen am 29.09.2021

Um das Thema der Energiedienstleistungen stärker in den Blick zu nehmen und in den übergeordneten Roadmap-Prozess zu integrieren, haben die Bundesstelle für Energieeffizienz (BfEE) und die Geschäftsstelle der „Roadmap Energieeffizienz 2045“ einen Online-Workshop durchgeführt, an dem über 40 Stakeholder teilgenommen haben. Das Ziel des Workshops bestand vorrangig darin, ordnungspolitische Hemmnisse für den Energiedienstleistungsmarkt sowie Handlungsansätzen zu deren Überwindung zu identifizieren. Nach einem Einführungsvortrag durch Stela Ivanova (BfEE), in dem die Bedeutung von Energiedienstleistungen, die Marktentwicklung der letzten Jahre sowie dahingehende Treiber und Hemmnisse thematisiert wurden, nahmen die Teilnehmenden in drei parallelen Breakout-Sessions an moderierten Diskussionen teil.

Der Austausch in der Breakout-Session „Energieberatung und Audit“ wurde durch einen Impulsvortrag von Dominik Jessing vom Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg (ifeu) eingeleitet, in dem vor allem das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage von Energieberatungsleistungen sowie dahingehende Handlungsbedarfe thematisiert wurden. Die darauffolgende Diskussion drehte sich u. a. um notwendige Kommunikations- und Transparenzmaßnahmen, den Aufbau von Wissensdatenbanken, perspektivische Verschärfungen des Ordnungsrechts sowie die notwendige Attraktivitätssteigerung von Rahmenbedingungen für Energieberaterinnen und Energieberater sowie deren Nachwuchs. Die Breakout-Session „Energiemanagement“ wurde mit der Durchführung einer Online-Umfrage zu bestehenden Hemmnissen und Herausforderungen sowie durch einen Impulsvortrag von Prof. Dr. Ulrich Nissen von der Hochschule Niederrhein eingeleitet. Nach dem Vortrag, der vor allem auf Schwächen bestehender Normen fokussierte, diskutierten die Stakeholder u. a. über eine mögliche Ausweitung oder Bündelung der Normenfamilie in Richtung Klimaschutzmanagement unter Einbeziehung der vorgelagerten Energieversorgung. In der Breakout-SessionContracting“ thematisierte Rüdiger Lohse von DENEFF/EDL_Hub in seinem Impulsvortrag bestehende Hemmnisse hinsichtlich ordnungspolitischer Rahmenbedingungen und derzeitiger Förderrichtlinien sowie die Notwendigkeit, nachfrageorientierte Geschäftsmodelle zu entwickeln. In der darauffolgenden Diskussion wurden vor allem die Bedeutung von Kommunikationsmaßnahmen sowie die Rolle von Treibern, Multiplikatoren und der öffentlichen Hand (Vorbildfunktion) betont. Auch die Erweiterung der EDL-Marktstudie wurde angeregt, um den Nutzen und die Potenziale durch Energiedienstleistungen stärker herauszuarbeiten und zu kommunizieren.

Im Anschluss der Breakout-Session wurden die jeweiligen Ergebnisse und identifizierten Handlungsansätze mit allen teilnehmenden Stakeholdern diskutiert und weiter konkretisiert. Der Austausch wurde durch die abschließenden Worte von Herrn Joest (Geschäftsstelle „Roadmap Energieeffizienz 2045“, dena) und Herrn Besser (BMWi, IIB1) zusammengefasst, die den anwesenden Stakeholdern in Aussicht stellten, die empfohlenen Handlungsansätze im Rahmen des Roadmap-Prozesses weiterzuverfolgen und sich insbesondere für ein politisches Mandat einzusetzen, um die Entwicklung des Energiedienstleistungsmarktes in Deutschland weiter voranzutreiben.


Protokoll:

Anwesenheitsliste:

Vorträge:

Tagesordnung:

Plenarveranstaltungen

Plenarveranstaltungen

Auftaktveranstaltung zur Roadmap am 26.05.2020

Mit der Auftakt-Plenarveranstaltung, welche durch den Parlamentarischen Staatssekretär beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Thomas Bareiß, eröffnet wurde, begann offiziell der Roadmap-Prozess und damit der Austausch mit den Stakeholdern der Energiewende-Plattformen Energieeffizienz und Gebäude.

Die Veranstaltung mit 150 Stakeholdern wurde erfolgreich als digitale Konferenz mit einer Teilpräsenz im Ludwig-Erhard-Saal im BMWi organisiert.

Neben der Vorstellung zu den Hintergründen und Zielen im Roadmap-Prozess durch Thorsten Herdan (BMWi, Abteilungsleiter II), erfolgte die Präsentation der Planungen für die einzelnen Arbeitsgruppen durch die jeweiligen AG Leitungen.

Zwei Impulsvorträge von Vertretern des wissenschaftlichen Beirats des Roadmap-Prozesses (Dr. Kathrine von Graevenitz, ZEW Mannheim und Prof. H.-J. Wagner, Ruhr-Universität Bochum) leiteten die anschließende Podiumsdiskussion unter Teilnahme von Thorsten Herdan (BMWi), Andreas Kuhlmann (Vorsitzender der Geschäftsführung, dena), Friedrich Seefeldt (Prognos AG, Projektleiter Wissenschaftsteam Roadmap-Prozess) und Prof. H.-J. Wagner (Ruhruni Bochum) ein.

Zweite Plenarveranstaltung am 25.11.2020

Mit der zweiten Plenarveranstaltung wurde der Austausch mit den über 100 Stakeholdern der Energiewende-Plattformen Energieeffizienz und Gebäude zum Roadmap-Prozess fortgesetzt. Eröffnet wurde die Konferenz durch den Leiter der Abteilung Energiepolitik – Wärme und Effizienz im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Thorsten Herdan. Er hob noch einmal die Bedeutung der Energieeffizienz und des Roadmap-Prozesses hervor, um den Langfristpfad mit dem Ziel der Klimaneutralität erfolgreich zu betreten.

Neben der Vorstellung zu den Hintergründen und Zielen im Roadmap-Prozess erfolgte die Präsentation der jeweiligen AG-Leitungen zum Stand der Arbeiten nach zwei AG-Runden, verbunden mit einem Ausblick auf die bevorstehenden Sitzungen im Jahr 2021. In den nächsten AG Runden soll die Entwicklung konkreter Maßnahmen zur Unterstützung der Zielerreichung im Vordergrund stehen.

Zudem berichteten Vertreterinnen und Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums bzw. des Umweltbundesamtes mit Vorträgen zum European Green Deal, der Deutschen EU-Ratspräsidentschaft und der Umsetzung der nationalen Energie- und Klimapolitik im Zuge der Effizienzstrategie 2045, so z.B. zur geplanten Neuordnung der „Bundesförderung effiziente Gebäude“ (BEG) sowie der Initiative Energieeffizienz- (und Klimaschutz-) Netzwerke, zu weiteren Themen der Energiewende-Plattformen Energieeffizienz und Gebäude.

Dritte Plenarveranstaltung am 01.06.2021

In der dritten Plenarveranstaltung konzentrierte sich der Austausch mit den über 100 Stakeholdern der Energiewende-Plattformen Energieeffizienz und Gebäude auf die bisher gewonnenen Erkenntnisse und Maßnahmenempfehlungen der Arbeitsgruppen im Roadmap-Prozess, welche in den Zwischenbericht des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie zur Roadmap einfließen sollen. Eröffnet wurde die Konferenz durch den Leiter der Unterabteilung „Energieeffizienz, gasförmige Energieträger, Wärmenetze“, Ulrich Benterbusch. Er stellte die Bedeutung der Energieeffizienz und des Roadmap-Prozesses heraus, um den nunmehr angepassten Langfristpfad mit dem Ziel der Klimaneutralität bereits im Jahr 2045 erfolgreich zu bestreiten. Das neue Ziel muss daher mit wirksamen Maßnahmen unterlegt werden, für die der Zwischenbericht zur Roadmap bereits die entsprechenden Empfehlungen an die Politik für die nächste Legislaturperiode unterbreiten soll.

Neben der Vorstellung aktueller Herausforderungen für die Energieeffizienz- und Klimapolitik zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2045 aus wissenschaftlicher Sicht durch Friedrich Seefeldt (Prognos AG, Projektleiter Wissenschaftsteam Roadmap-Prozess) und der Präsentation ausgewählter Ergebnisse der Stakeholder-Umfrage „Politische Instrumente für eine energieeffiziente Zukunft“ durch Steffen Joest (Deutsche Energie-Agentur GmbH, Leiter der Geschäftsstelle), wurden zentrale Eckpunkte für Maßnahmen in den Sektoren Gebäude, Industrie und Verkehr sowie den Handlungsfeldern Digitalisierung, Fachkräfte und Qualifikation und Systemfragen durch die jeweiligen AG-Leitungen vorgestellt.

Zudem berichteten Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums zu aktuellen EU-Themen der Energieeffizienzpolitik, so z.B. zu geplanten energiepolitischen Vorschlägen der EU im Jahr 2021 im Kontext „Fit for 55“ (u. a. Novellierung der EU-Energieeffizienz-Richtlinie) sowie zum Aktionsplan „Renovation Wave“ im Gebäudebereich. Rahul Schwenk, Bündnis #effizienzwende, stellte zudem Vorschläge zur nachhaltigen Beförderung des Themas Energieeffizienz aus dem Bündnis vor.

Vierte Plenarveranstaltung am 11.11.2021

Die vierte Plenarveranstaltung wurde durch den Leiter der Abteilung Energiepolitik – Wärme und Effizienz im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, Thorsten Herdan, eröffnet. Er betonte dabei die besondere Rolle der Energieeffizienz als ein wichtiges Fundament der Energiewende. Zusätzliche Energieeffizienzmaßnahmen seien unverzichtbar, um auch im Sinne einer Gesamtsystemeffizienz den notwendigen Gesamtenergiebedarf zu reduzieren und so einen grundlegenden Beitrag zur Erreichung der Energie- und Klimaziele bis 2030 bzw. 2045 zu leisten.
Neben der Vorstellung zentraler Elemente aus dem Anfang Juni 2021 veröffentlichten Zwischenbericht zur Roadmap durch Stefan Besser (Leiter des Referats Grundsatz Energieeffizienz und rationelle Energienutzung im BMWi), wurde durch Friedrich Seefeldt (Prognos AG, Projektleiter Wissenschaftsteam Roadmap-Prozess) das aktuelle Effizienzszenario der Roadmap präsentiert. Im Rahmen dessen wurde insbesondere auf den Aspekt eingegangen, wie viel von der Ressource „Energieeffizienz“ noch zur Verfügung steht bzw. inwiefern eine Ausschöpfung dieser Ressource zur Erreichung der festgelegten sowie geplanten Klimaschutzziele beitragen kann.

Der weitere Austausch mit den über 100 Stakeholdern der Energiewende-Plattformen Energieeffizienz und Gebäude konzentrierte sich folglich auf die Fachthemen „EU-Fit for 55-Package mit dem Fokus Novellierung der Energiedienstleistungs-Richtlinie (EED)“, „Energiedienstleistungsmarkt“ und „Digitalisierungsstrategien und Energieeffizienzpotenziale“. Dazu berichteten Vertreterinnen und Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums sowie der Bundesstelle für Energieeffizienz zu aktuellen Entwicklungen in den Themengebieten. Vertreterinnen und Vertreter aus der Wissenschaft, der Wirtschaft und der Zivilgesellschaft stellten zudem jeweils in Kurzimpulsen ihre Perspektive auf die bevorstehenden Anforderungen im Zuge der EED-Novelle, zu Potenzialen des Energiedienstleistungsmarktes sowie zur Digitalisierung vor. Diese Sichtweisen und weitere Einschätzungen wurden mit den Stakeholdern in Teilgruppen im digitalen World Café im Anschluss weiter diskutiert.

Fünfte Plenarveranstaltung am 07.04.2022

Die fünfte Plenarveranstaltung wurde durch Dr. Patrick Graichen, Staatssekretär bei dem Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, eröffnet. Dieser betonte vor dem Hintergrund des russischen Angriffs auf die Ukraine die Notwendigkeit, neben den bestehenden Herausforderungen durch den Klimawandel und den Zielen für Energieeinsparungen in den Zeithorizonten 2030 und 2045, noch stärker den Aspekt der Energiesicherheit in den Blick zu nehmen. Dr. Patrick Graichen betonte die Notwendigkeit, in kurzer Frist entsprechende Lösungen zu entwickeln.

Um die Importabhängigkeit von Russland zu reduzieren wurde dargestellt, dass auch die durch kurzfristige und geringintensive Maßnahmen realisierbaren Energieeinsparpotenziale in Höhe von ca. 10-15 % gehoben werden können. Hierfür gelte es, auf der bestehenden Energieeffizienzpolitik aufzubauen und gemeinsam mit den Stakeholdern Handlungsoptionen zu identifizieren, um dahingehende Anstrengungen zu stärken und die Maßnahmenumsetzung zu beschleunigen.

Im Fokus der Veranstaltung standen der Beitrag von Energieeffizienz und energiesparendem Verhalten zur Versorgungssicherheit und insbesondere Möglichkeiten zur kurzfristigen und nachhaltigen Aktivierung und Mobilisierung von Energieeinsparpotenzialen. Einführend ordnete Friedrich Seefeldt (Prognos AG, Projektleiter Wissenschaftsteam Roadmap-Prozess) in seinem Vortrag die Energieeffizienz als strategischen Schlüssel sowohl für die Stärkung der Versorgungssicherheit als auch für die mittel- bis langfristige Zielerreichung der Energie- und Klimaziele ein. In der Folge stellten Vertreter des BMWK Maßnahmen im Handlungsfeld der Energieeffizienz-Kommunikation mit der neu ausgerichteten Dachkampagne „Deutschland macht’s effizient“ vor und berichteten über aktuelle Aktivitäten des BMWK in der Energieeffizienzpolitik (z. B. GEG-Novelle, Einführung EnEfG sowie kommunale Wärmeplanung, Ausbau von Förderprogrammen). Steffen Joest (dena, Projektleiter Geschäftsstelle Roadmap-Prozess) stellte daraufhin zusammenfassend die im Vorlauf der Plenarveranstaltung eingereichten Vorschläge und Beiträge zu kurzfristigen und geringinvestiven Energieeffizienzmaßnahmen verschiedener Stakeholder vor. Die anschließende Diskussion mit den über 100 Stakeholdern der Energiewende-Plattformen Energieeffizienz und Gebäude konzentrierte sich vor allem auf Flankierungsoptionen zur Kommunikationskampagne im Sinne verstärkter Informations- und Beratungsangebote. Zudem wurde auf die Stärkung von Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerken eingegangen, um diese für die intensivierte Ansprache von Unternehmen und zur Anreizung weiterer Energieeffizienzmaßnahmen zu nutzen.

Abschließend gaben Vertreter*innen des BMWK einen Einblick in den Stand der Energieeffizienzmaßnahmen im Klimaschutz-Sofortprogramm der Bundesregierung und ordneten den Roadmap-Prozess in diesem Kontext ein. Herr Friedrich Seefeldt informierte abschließend über den aktuellen Stand des entsprechenden Maßnahmenportfolios sowie über die Ausgestaltung des Roadmap-Szenarios.

Sechste Plenarveranstaltung am 15.12.2022


Die sechste Plenarveranstaltung wurde durch Stefan Besser, Leiter des Referats „Grundsatzfragen, Strategie und EU-Koordination, Wärmepolitik“ im BMWK eröffnet, der auf den zweieinhalb-jährigen Verlauf des Roadmap-Prozesses Energieeffizienz 2045 zurückblickte und diesen in die aktuellen energiepolitischen Ereignisse und Herausforderungen einordnete. Er betonte dabei die Bedeutung des Prozesses für die strategische Weiterentwicklung der Instrumente und Maß-nahmen im Bereich der Energieeffizienz, aber auch den kurzfristigen Nutzwert, da einige der in den Arbeitsgruppen gesammelten Maßnahmen in das Klimaschutzsofortprogramm der Bundes-regierung eingeflossen sind. Der Prozess wird mit der geplanten Veröffentlichung des Endberich-tes im ersten Quartal 2023 abgeschlossen.

Prof. Dr.-Ing. Tjark Siefkes, Sprecher der wissenschaftlichen Begleitung im Roadmap-Prozess, hob die Scharnierfunktion der Energieeffizienz in einem schwierigen geopolitischen Umfeld, das zusätzlich durch die komplexen Herausforderungen der Energie-, Klima-, Verkehrs- und Wärmewende geprägt ist, hervor. Mit der Vorstellung der Ergebnisse des Roadmap-Szenarios durch Friedrich Seefeldt und Dr. Andreas Kemmler, Prognos AG/ Wissenschaftsteam der Roadmap, wurde diese Einschätzung qualitativ und quantitativ noch einmal gestützt: Die Energieeffizienz leistet mit 43% einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Treibhausgasminderungsziele und hat einen dämpfenden Effekt auf Ressourcenverbrauch, Energieimporte und Energiekosten.

Der weitere Austausch mit den Stakeholdern der Energiewende-Plattformen Energieeffizienz und Gebäude konzentrierte sich auf den europäischen bzw. nationalen Rechtsrahmen für Ener-gieeffizienz. Dazu berichteten Vertreterinnen und Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums sowie der EU-Kommission zu der Novelle der Energieeffizienzrichtlinie und dem geplanten nationalen Energieeffizienzgesetz. Weiter wurde ein Überblick zu energieeffizienzpolitischen Gesetzesvorhaben und Regelungen im Gebäudebereich insb. zum aktuellen Stand zur Novellierung des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), der Weiterentwicklung der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) und zum Stand der Erarbeitung eines Wärmeplanungsgesetzes (WPG) gegeben.

Vorträge

Tagesordnung

Protokoll

Linksammlung Chat

Siebte Plenarveranstaltung am 29.06.2023


Die siebte Plenarveranstaltung wurde durch Dr. Philipp Nimmermann, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), eröffnet. Er betonte, dass im Kontext einer klimaneutralen und gerechten Wirtschaftsweise im Trias aus der Verringerung von THG-Emissionen, dem Ausbau von Erneuerbaren Energien und der Stärkung der Energieeffizienz gedacht werden muss. Gerade bei der Energieeffizienz sollte aber dabei ihr innovativer Charakter sowie die Stärkung der eigenen Unabhängigkeit betont und Verzichtsdebatten ausgeräumt werden.

Neben einer Bilanz der Energieeinsparungen der Heizperiode 2022/ 2023 (BNetzA) wurden verhaltenspsychologische Aspekte bei der Energieeffizienz (Prof. Dr. Gundula Hübner, Martin-Luther-Universität Halle) in diesem Kontext einordnend vorgestellt und diskutiert. Stefan Besser (Referatsleiter Grundsatzfragen, Strategie und EU-Koordination im BMWK) und Friedrich Seefeldt (Prognos AG, Projektleiter Wissenschaftsteam Roadmap-Prozess) gaben in der Folge eine zusammenfassende Rückschau zu Zielen und Bedeutung sowie zum aktuellen Stand des Roadmap-Prozesses, zu welchen im Laufe des Sommers der Endbericht fertiggestellt und veröffentlicht wird.

Der weitere Austausch mit den über 100 Stakeholdern der Energiewende-Plattform Energieeffizienz konzentrierte sich auf die Vorstellung von Entwicklungen zur Novellierung der Energiedienstleistungs-Richtlinie (EED) und dem nationalen Energieeffizienzgesetz (EnEfG) sowie weiteren aktuellen Vorhaben und Ansätzen im Bereich Förderung (Novellierung der EEW), bei der Energieeffizienz durch Digitalisierung in der Industrie und Gebäuden (Vorstellung des KEDi) und Aspekten der Energieeffizienzkommunikation. Dazu berichteten Vertreterinnen und Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums sowie der dena und der DENEFF.


Vorträge und Anlagen

Tagesordnung

Protokoll

Arbeitsgruppen

Arbeitsgruppen

Um die ganze thematische Bandbreite abzudecken, wird die Energieeffizienz in drei sektorspezifischen Arbeitsgruppen (Gebäude, Industrie und Verkehr) sowie in drei sektorübergreifenden Arbeitsgruppen (Digitalisierung, Fachkräfte und Qualifikation sowie Systemfragen) untersucht. Pro Arbeitsgruppe sind fünf Sitzungen vorgesehen, die in möglichst regelmäßigen Abständen tagen.

Hier werden von Fachexperten Detailfragen und Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz erörtert und Empfehlungen für die Roadmap nach folgendem Muster erarbeitet.

Roadmap Energieeffizienz 2050

© Prognos AG

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AG Gebäude

Sonnenkollektoren

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Leitfrage und Ziel der AG

Leitfrage der AG Gebäude:
Energieeffizienz bildet das Fundament für einen sanierten Gebäudebestand zur Erreichung der Energie- und Klimaziele. Wie lässt sich das Leitbild „Efficiency First“ vor dem Hintergrund bestehender wirtschaftlicher und technischer Restriktionen umsetzen und mit der Bezahlbarkeit von Bauen und Wohnen in Einklang bringen?

Ziel des Prozesses:
Die AG Gebäude soll eine ergebnisoffene Plattform zur Diskussion von Vorschlägen für Energieeffizienz-Maßnahmen bieten. Neben konkreten Handlungsempfehlungen sollen z.B. auch Widerstände/Hemmnisse für konkrete Maßnahmen herausgearbeitet werden.

1. Sitzung

Sitzung der AG Gebäude am 16.06.2020

In der ersten Sitzung unter der Leitung von Dr. Alexander Renner (BMWi) und Peter Rathert (BMI) diskutierten die Teilnehmer der AG Gebäude Hemmnisse und Akzeptanzfragen für die energetische Sanierung von Gebäuden. Der Roadmap-Prozess orientiert sich an der Frage, wie sich das Leitbild Efficiency First umsetzen lässt und bestehende investive und technische Restriktionen, gerade im Gebäudebestand, lösen lassen. Ziel der AG Gebäude ist es , konkrete Handlungsempfehlungen für die Optimierung bestehender Maßnahmen und für neue Instrumente zu erarbeiten. Der Diskussion der 1. AG Gebäude voran gestellt waren drei Impulsvorträge. Prof. Dr. Bert Oschatz (ITG
Forschung und Anwendung GmbH) referierte zum Thema "Gebäudetechnik - Status quo, Prognosen, Realität". Im Anschluss zeigte Prof. Dr. Andreas Holm (FIW ) die "Rolle der Gebäudehülle im Kontext der Ziele 2045" auf. Nils Thamling (Prognos) führte zum "Handlungsbedarf im Gebäudesektor bis 2030" aus. Im Fokus der Diskussion standen auch die verlässliche Ausgestaltung von Förderansätzen, Beiträge zur Bedeutung von Sanierungstiefe und -rate, das Zusammenspiel von Anlagentechnik und Gebäudehülle, die Wirtschaftlichkeit und Amortisation von Effizienz-Maßnahmen sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle. Zudem wurde die Bedeutung von Best-Practice-Beispielen, Partizipationsansätzen und Informationskampagnen betont. In den Folgesitzungen der AG Gebäude werden diese Themen im Detail vertieft und mit konkretem Bezug zu einzelnen Maßnahmen und Akteursgruppen diskutiert.

Vorträge:

Tagesordnung:

Input- / Hintergrund-Papier:

Protokoll:

AG-Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

2. Sitzung

Sitzung der AG Gebäude am 08.10.2020

Im Fokus der zweiten Sitzung der AG Gebäude standen das Thema Kostentragung und damit verbundene Ansätze zur Senkung und fairen Verteilung von Umsetzungskosten im Gebäudebereich. Mit dem Impulsvortrag „Ideen & Ansätze für Kostensenkung“ von Frau Dr. Ingrid Vogler (GdW) wurde die Diskussion mit allen Teilnehmenden eröffnet und dabei sowohl die Bezahlbarkeit von Wohnen und Bauen als auch die Potenziale zur Kostensenkung bei Hülle, Technik sowie auch die Umverteilung der Kosten (Vermieter – Mieter) adressiert. Im Anschluss diskutierten die Teilnehmenden in drei Unterarbeitsgruppen über Ansätze und Hemmnisse zur Kostentragung im vermieteten Bestand, innovative Geschäfts- und Finanzierungsmodelle sowie die Ausgestaltung von Förderung und steuerlichen Anreizen im Gebäudesektor. Diskussionsleitend waren dabei im Vorfeld eingereichte Ideen-Steckbriefe der AG-Teilnehmenden, die durch kurze Impulse vorgestellt wurden. Dabei fokussierte die Unterarbeitsgruppe „Kostentragung im vermieteten Bestand“ vor allem auf Ansätze zur Verbesserung von Rahmenbedingungen wie die Modernisierungsumlage, den anschaffungsnahen Herstellungsaufwand sowie auf Fragen der CO2-Bepreisung und Umlagefähigkeit. Die Unterarbeitsgruppe „Innovative Geschäfts- und Finanzierungsmodelle“ diskutierte Herausforderungen und Lösungsansätze beim seriellen Sanieren sowie Ansätze zur besseren Finanzierung und breiteren Risikotragung. Die Diskussionen in der Unterarbeitsgruppe „Förderung, Finanzierung und steuerliche Anreize“ fokussierten sich auf die Ausgestaltung der Fördersystematik, die erforderliche Evaluation der Fördererfolge und die Ausrichtung auf das Fernziel Klimaneutralität. Schwerpunkt der nächsten Sitzung der AG Gebäude sollen die Themenkomplexe Nicht-Wohngebäude und Information/ Beratung sein.

Vorträge:

Tagesordnung:

Protokoll / weitere Sitzungsunterlagen:

3. Sitzung

Sitzung der AG Gebäude am 21.04.2021

Zu Beginn der dritten Sitzung und somit zur Halbzeit der AG Gebäude fasste Nils Thamling (Prognos AG) den Diskussionsstand der ersten beiden AG Sitzungen zusammen und präsentierte die bisherigen Thesen, die in den Zwischenbericht zur Roadmap Energieeffizienz einfließen sollen. Prof. Dr. Hans-Martin Henning (Vorsitzender des Expertenrats für Klimafragen und im wissenschaftlichen Beirat der Roadmap Energieeffizienz 2045) erläuterte die Bewertung der UBA-Schätzung der deutschen Treibhausgasemissionen in 2020 und leitete daraus zentrale Botschaften und Fragestellungen ab. Im Anschluss standen Ansätze zur Erhöhung der Sanierungsrate bei Nichtwohngebäuden (NWG) im Fokus. In den Impulsvorträgen gab Nora Langreder (Prognos AG) einen Überblick über die eingereichten Steckbriefe der AG Teilnehmer:innen, Michael Hörner (IWU Institut Wohnen und Umwelt) legte Stand und Handlungsbedarf hinsichtlich der Kenndaten zur energetischen Modernisierung dar, Susann Bollmann (DENEFF) präsentierte Praxiseinblicke bei der Sanierung von Gewerbeimmobilien und Univ. Prof. Dr.-Ing. M. Norbert Fisch (EGSplan und SIZ energieplus, Stuttgart) teilte seine Erfahrungen und Schlussfolgerungen zur effizienten CO2-Reduzierung im Nichtwohnungsbau. Die Diskussionen fokussierten sich auf grundsätzliche Ansätze und Erfahrungen zur Adressierung des heterogenen und komplexen Segments der NWG, Hürden bei der Inanspruchnahme von Förderprogrammen, den Status der vorhandenen Informationsangebote und Geschäfts- und Finanzierungsmodelle für mehr Klimaschutz im Nichtwohngebäudebereich.


Ein weiterer Schwerpunkt der dritten Sitzung lag auf dem Thema Ordnungsrecht und möglicher Auswirkungen von Mindestenergiestandards (MEPS) auf die Sanierungsrate in Deutschland. Dazu gab Dr. Martin Pehnt (ifeu - Institut für Energie und Umweltforschung gGmbH) einen Impuls aus dem Wissenschaftsteam der AG Gebäude im Kontext der europäischen Diskussion. Im Anschluss beleuchtete Dr. Sibyl D. Steuwer (BPIE) die langfristigen Renovierungsstrategien der EU-Mitgliedsstaaten und deren Erfahrungen mit MEPS. Andreas Jahn (Regulatory Assistance Project) leitete Aspekte für eine nationale Umsetzung ab. Abschließend erläuterte Jan-Peter Hinrichs (Bundesverband energieeffiziente Gebäudehülle e.V. BuVEG / GEEA) Ansätze zur Weiterentwicklung bestehender Instrumente, wie beispielsweise einer neuen Ausgestaltung des Energieausweises, der Verankerung der Energieberatung und des individuellen Sanierungsfahrplans (isfp) im Ordnungsrecht und der Anpassung des GEG auf die Effizienzziele 2030 /2045 sowie der Stärkung des Vollzugs bereits verpflichtender Maßnahmen. In den Diskussionen standen grundsätzliche regulatorische Instrumente im Bestand im Fokus. Neben der sozialverträglichen Ausgestaltung lag ein Schwerpunkt auf den Weiterentwicklungsmöglichkeiten und einer möglichen Rolle bzw. Ausgestaltung von MEPS in Deutschland.

Schwerpunkt der nächsten Sitzung der AG Gebäude soll das Thema Digitalisierung sein.

Tagesordnung:

Protokoll:

Vorträge:

4. Sitzung

4. Sitzung der AG Gebäude am 14.12.2021

Im Anschluss an die Begrüßung und einer Einordnung des Roadmap-Prozesses Energieeffizienz 2045 in den politischen Kontext, folgten zwei Impulsvorträge zum Tagesordnungspunkt Erfolgsfaktoren und Voraussetzung für einen schnellen Aufwuchs der Gebäudesanierung. Hierzu wurden die Ergebnisse aus den parallel stattfindenden AGs der Roadmap Energieeffizienz 2045 zu Digitalisierung sowie Fachkräfte und Qualifikation präsentiert und mit Bezug zum Gebäudesektor diskutiert. Thomas Hinsch (BMWi) erläuterte Erfolgsfaktoren und Voraussetzungen für einen schnellen Aufwuchs der Gebäudesanierung im Kontext von Digitalisierung. Für die kommende Legislaturperiode ist mit positiven Entwicklungen zu rechnen, da das Thema durch die neue Bundesregierung vorangebracht werden soll. Im Anschluss beschrieb Jan Kottmann (BAFA/BfEE) die Herausforderungen durch den Fachkräftemangel im Gebäudesektor. Der Vortrag verdeutlichte, dass der aktuelle und zukünftige Fachkräftemangel eine große Herausforderung für ein erfolgreiches Gelingen der Energiewende darstellt. Hierzu müssen Anstrengungen unternommen werden, um Voraussetzungen für einen Aufwuchs qualifizierter Fachkräfte zu schaffen. Ebenfalls sollen technologische Mittel zur Unterstützung erprobt und eingesetzt werden.

Im zweiten Teil wurden Maßnahmen zur Zielerreichung im Gebäudesektor präsentiert und mit Blick auf einen kommenden NAPE 3.0 diskutiert. Nils Thamling (Prognos AG) gab einen Überblick über die aktuellen Szenarien zur Klimaneutralität und verglich dabei Studien von Agora Energiewende, Ariadne, BDI, BMWi und der dena. Im Anschluss fasste Herr Thamling zehn zentrale Politikmaßnahmen aus Sicht der Wissenschaft und der Szenarien zusammen und stellte dies den Ausführungen im neuen Koalitionsvertrag der Bundesregierung gegenüber. Anhand einer Umfrage priorisierten die Teilnehmenden die aus ihrer Sicht wichtigsten Handlungsbereiche zum Erreichen der Klimaneutralität 2045. Aus Sicht der AG Gebäude sind demnach die folgenden Handlungsfelder prioritär: Bestandsgebäude fit für die Klimaneutralität machen; den Fachkräftemangel beheben; Erneuerbare günstiger als Fossile machen; die Förderung auf Klimaneutralität ausrichten sowie Sozialverträglichkeit und Akzeptanz zu schaffen. Im Anschluss diskutierte die AG zentrale Herausforderungen und Wirkmechanismen in diesen Handlungsfeldern.

Vorträge:

Tagesordnung:

Protokoll / weitere Sitzungsunterlagen:

5. Sitzung

Die 5. Sitzung der AG Gebäude wurde durch Manuel Palz (BMWK) mit der Begrüßung der Teilnehmenden und der Vorstellung der Tagesordnung eröffnet. Im Anschluss an die Einführung und die Erläuterung der inhaltlichen Schwerpunkte folgten zwei Impulsvorträge zum Tagesordnungspunkt Rückblick und Einordnung. Im ersten der zwei Vorträge referierte Frau Unterabteilungsleiterin IIC Katja Neumann (BMWK) zur Bedeutung der Energieeffizienz im Gebäudesektor und der aktuellen Rahmensetzung, um den Roadmap-Prozess Energieeffizienz 2045 in den politischen Kontext einzuordnen. Hierbei erörterte Frau Neumann bestehende und kommende Herausforderungen, angestoßene Initiativen sowie die Bewertung der Energieeffizienz im Gebäudesektor im Spannungsfeld von Energiesicherheit und Klimaschutz. Aufbauend auf den politischen Impuls erläuterte Friedrich Seefeldt (Prognos AG) strategische Aspekte der Energieeffizienz in Gebäuden aus Sicht des Wissenschaftsteams. Dafür ging er auf die Rolle des Gebäudesektors im Kontext der Energiewende insgesamt ein sowie auf Herausforderungen im Kontext der Energie(preis)krise und skizzierte danach Leitprinzipien für die langfristige Ausrichtung der Gebäudeeffizienz. Als Erfolgsfaktoren, deren Umsetzung in Teilen noch erarbeitet werden muss, hob er dabei fünf Kernpunkte hervor: Das langfristige und strategische Planen von Effizienzmaßnahmen, die Schaffung von Umsetzungskapazitäten, die Notwendigkeit von flächendeckend vorhandenen „Kümmerern der Energiewende“, die Wichtigkeit von Preissignalen und letztlich eine zielgerichtete Allokation der Kosten.

Im zweiten Teil der Sitzung beschäftigten sich die Teilnehmenden mit Maßnahmen zur Zielerreichung der Effizienz- und Klimaziele im Gebäudesektor und dem Blick auf künftige Aktivitäten. Nils Thamling und Nora Langreder (Prognos AG) diskutierten hierfür die Leitfrage: Welche Maßnahmen können in der 20. Legislaturperiode eingeführt werden, welche Maßnahmen benötigen mehr Vorlauf? In ihrer Präsentation stellten sie zunächst Ergebnisse von Szenario-Rechnungen vor, welche die Auswirkungen des Klimaschutzsofortprogramms im Gebäudesektor hinsichtlich des Primär- und Endenergieverbrauchs sowie der entsprechenden CO2-Emissionen darstellen. Dabei gingen Sie auf die Bedeutung bestimmter Maßnahmen ein, wie z.B. der 65%-Erneuerbare-Energien Regel für neue Heizungen ab 2024, der Reform der Bundesförderung Effiziente Gebäude (BEG) sowie von Mindestenergiestandards für Gebäude (MEPS). Im Anschluss wurden ausgewählte zentrale Maßnahmen für die Zukunft samt ihrer Wirkung und mögliche zeitliche Horizonte für die Umsetzung vorgestellt. Das Wissenschaftsteam resümierte, dass viele Maßnahmen für die Zielerreichung zwar bereits umgesetzt oder in der konkreten Planung sind, es jedoch zusätzlicher Maßnahmen bedarf, die aufgrund ihrer langen Vorlaufzeit schon frühzeitig vorbereitet werden sollten. Im Anschluss diskutierten die Mitglieder der AG in einem offenen Austausch weitere Maßnahmen und Instrumente sowie Risiken, die bei der Umsetzung bestehen können.


Vorträge:

Tagesordnung:

Protokoll

21.05.2021 - Download -

Publikation: Teilnehmendenliste AG Gebäude

Öffnet PDF "Teilnehmendenliste AG Gebäude" in neuem Fenster.

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AG Industrie

Industriegebäude

© iStock/Mailson Pignata

Leitfrage und Ziel der AG

Leitfrage der AG Industrie:
Welche Rolle kann und soll die Energieeffizienz und das Kernprinzip "Efficiency First" im Kontext aller verfügbarer Dekarbonisierungsoptionen in der Industrie in mittelfristiger Perspektive (2030) und mit Blick auf 2045 spielen?

Ziel des Prozesses:
Ableitung der für die Implementierung der identifizierten Dekarbonisierungsoptionen erforderlichen Rahmenbedingungen und Instrumente aus technologischer, ökonomischer und politischer Perspektive unter Berücksichtigung nationaler und EU-weiter Rahmensetzung sowie der starken Integration der deutschen Wirtschaft in globalisierte Märkte.

1. Sitzung

Sitzung der AG Industrie am 18.06.2020

In der ersten Sitzung der AG Industrie diskutierte die AG-Leitung (Dr. Hartmut Versen, BMWi) gemeinsam mit den 25 Stakeholdern insbesondere die übergeordnete Leitfrage "Welche Rolle kann und soll die Energieeffizienz im Kontext aller verfügbarer Dekarbonisierungsoptionen in der Industrie in mittelfristiger Perspektive (2030) und mit Blick auf 2045 spielen?". Diskussionanstöße lieferten drei Impulsvorträge zum Status quo 2020 sowie Herausforderungen und Visionen für 2030 und 2045 von Frau Dr. Barbara Schlomann (Fraunhofer ISI, "Wo steht die Industrie im Jahr 2020?"), von Herrn Prof. Dr.-Ing. Eberhard Aberle (TU Darmstadt, "Das energieeffiziente Produktionswerk von morgen: Potenziale und Herausforderungen?") aus dem Wissenschaftsteam des Roadmap-Prozesses und Prof. Dr. Stefan Lechtenböhmer (Wuppertal Institut, "Klimaneutrale Industrie: Schlüsseltechnologien und Politikoptionen,"). In der lebhaften Diskussion zeichnete sich unter anderem ab, dass die Potenziale der klassischen Energieeffizienz bei Produktionsprozessen noch nicht ausgeschöpft sind, aber durch zusätzliche systemische Ansätze unter Einbeziehung auch der Kreislaufwirtschaft und Steigerung der Ressourcen-/ Materialeffizienz ergänzt werden müssen. Für den Bereich der energieintensiven Industrien wurde die Herausforderung diskutiert, die die Einführung neuer Schlüsseltechnologien zur Dekarbonisierung für die Einhaltung der Energieeffizienzziele und das Kernprinzip Efficiency First bedeuten. Die nächste Sitzung wird sich voraussichtlich mit branchenübergreifenden und systemischen Ansätzen zur Steigerung der Energieeffizienz in der Industrie beschäftigen. Die Sonderproblematik der energieintensiven Industrie wird in einer eigenen Sitzung diskutiert werden.

Vorträge:

Tagesordnung:

Input- / Hintergrundpapier:

Protokoll:

AG-Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

2. Sitzung

Sitzung der AG Industrie am 05.10.2020

In der zweiten Sitzung der AG Industrie diskutierten die Stakeholder unter der Leitung von Dr. Hartmut Versen (BMWi) darüber, wie sich das Prinzip „Efficiency First“ in der Industrie umsetzen lässt, Unternehmenspolitiken in Richtung CO2-Neutralität unterstützt und die Entwicklung hin zu einer circular economy beeinflusst werden kann. Der besondere Fokus der Sitzung lag auf mittelständischen Unternehmen und den Themenfeldern Querschnittstechnologien, Kreislaufwirtschaft & Ressourceneffizienz sowie CO2-Fußabdruck. Impulse lieferten durch ihre Vorträge Dr. Jürgen Joseph (ECG Energie Consulting, „Energieeffizienzpotenziale erschließen – ein Beitrag aus Anwendersicht“), Dr. Martin Vogt (VDI/ZRE, „Kreislaufwirtschaft und Ressourcen-/ Materialeffizienz“) und Robert Stiller (VDMA, „Nachweissysteme für die Berechnung des CO2-Fußabdrucks in Unternehmen“). Durch die Diskussion und die in der Sitzung durchgeführte Umfrage wurde deutlich, dass die Stakeholder in allen drei Themenfeldern hohe Erwartungen mit der Instrumentengruppe „Anreize und Preissteuerung“ (z.B. Förderinstrumente, Steuern oder Zertifikate) verknüpfen. Weiterhin wurde herausgearbeitet, dass der Fokus auf Produktionsprozesse und die verwendeten Energieträger nicht ausreicht, sondern für Fragen der Energie- und Ressourceneffizienz ebenso wie für Klimaneutralität ganze Systeme unter Einbeziehung von Vorketten und der Produktnutzung für einen life cycle Ansatz betrachtet bzw. mitgedacht werden müssen. Die nächste bzw. dritte Sitzung wird sich auf energieintensive Unternehmen und damit auf jenen Bereich fokussieren, der für den größten Energieverbrauch in der Wirtschaft mit den meisten Emissionen steht.

Vorträge:

Tagesordnung:

Input- / Hintergrundpapier:

Protokoll:

3. Sitzung

Sitzung der AG Industrie am 20.04.2021

In der dritten Sitzung der AG Industrie diskutierten die Stakeholder unter der Leitung von Dr. Hartmut Versen (BMWi) die zuvor durch das Wissenschaftsteam erarbeiteten Maßnahmenvorschläge zur Erstellung eines strategischen Instrumentenbündels für eine energieeffiziente und klimaneutrale Industrie mit Fokus auf die 2030-Ziele. Die vorgestellten Maßnahmenvorschläge wurden den drei Wertschöpfungsstufen Upstream (Preise, Rohstoffe, Infrastruktur), Midstream (Produktionsebene) und Downstream (Endkundenebene) zugeordnet. Zudem wurden die Ergebnisse einer Design-Thinking Workshopreihe zum Thema „CO2-Bilanzierung“ vorgestellt und Lösungsansätze zur Weiterentwicklung des Themas diskutiert.

Durch die in der Sitzung durchgeführte Umfrage wurde deutlich, dass eine detaillierte Ausarbeitung insbesondere der folgenden Maßnahmenvorschläge durch die Teilnehmenden befürwortet wird:

  • beschleunigte Abschreibung für energieeffiziente Anlagen und Maschinen, Zertifizierung klimaneutraler Produktion,
  • Schließung von Wirtschaftlichkeitslücken bei der Markteinführung innovativer Technologien (Midstream) sowie
  • Weiterentwicklung des Ökodesign Standards und Maßnahmenbündel zur Unterstützung der Kreislaufwirtschaft (Downstream).

Zudem wurde der Wunsch geäußert, die vorgeschlagenen Maßnahmen auf der Upstream-Ebene (z.B. Wasserstoffwirtschaft, EE-Umlagenreform) hinsichtlich ihrer möglichen Auswirkung auf die langfristige Entwicklung der Energieeffizienz zu betrachten. Mit Hilfe der wissenschaftlichen Unterstützung wird kurzfristig ein Maßnahmenpapier formuliert. Die nächste bzw. vierte Sitzung wird sich auf energieintensive Unternehmen und damit auf jenen Bereich fokussieren, der für den größten Energieverbrauch in der Wirtschaft mit den meisten Emissionen steht.

Tagesordnung:

Protokoll

Präsentation:

Ergebnis Umfrage dritte Sitzung:

4. Sitzung

Sitzung der AG Industrie am 17.12.2021

Die letzte AG Sitzung im Jahr 2021 beschäftigte sich mit tiefergehenden systemischen Einsparpotenzialen in der energieintensiven Industrie, welche über eine reine Energieeffizienzbetrachtung hinausgehen. Hierfür wurden mehrere Impulsbeiträge mit Praxisbeispielen aus der Zementindustrie, dem Kunststoffrecycling und dem stark wachsenden Batteriemarkt behandelt.

Darüber hinaus wurde die Sitzung zur Diskussion und Bewertung des neuen Koalitionsvertrages (KoaV) in Hinblick auf die durch die AG veröffentlichen Maßnahmenvorschläge im Eckpunktepapier genutzt. Eine Mehrheit der im Eckpunktepapier der AG Industrie vorgeschlagenen Maßnahmen findet sich im KoaV wieder. Ansatzpunkte aus dem KoaV die aus Sicht der AG Mitglieder in die AG-Empfehlungen aufgenommen werden sollten sind u.a. Abwärmenutzung aus Rechenzentren, Verknüpfung von Industrievergünstigungen mit Effizienzmaßnahmen sowie Quoten und andere Regularien für den Anschub von Märkten für „grüne“ Produkte. Maßnahmenempfehlungen der AG Industrie, die über den KoaV hinausweisen, betreffen u.a. Umsetzung der im Energieaudit identifizierten Maßnahmen, Zertifizie-rung klimaneutraler Produktion sowie Schaffung eines rechtlichen Rahmens für CCS.

Zum Abschluss der Sitzung wurde bekannt gegeben, dass der bisherige Leiter der AG Industrie, Herr Dr. Hartmut Versen (BMWK) in den Ruhestand geht. Sein Nachfolger als Referatsleiter wird Herr Oliver Bornkamm. Die nächste bzw. fünfte AG Sitzung wird voraussichtlich im Frühjahr 2022 stattfinden. Die inhaltlichen Schwerpunkte werden noch festgelegt.

Tagesordnung:

Protokoll:

Präsentationen der Impulsbeiträge:

Abgleich Maßnahmen aus Eckpunktepapier mit KoaV:

5. Sitzung

Sitzung der AG Industrie am 19.10.2022

In der letzten AG Sitzung vor Abschluss des Roadmap-Prozesses wurde die Modellierung des aktuellen Szenarios des Klimaschutz-Sofort-Programms (KSSP) erläutert und ein Überblick über die dem Roadmapszenario zugrundeliegenden politischen Instrumente für den Sektor Industrie gegeben. Das Szenario zeigt bei ambitionierter Umsetzung der in der AG Industrie diskutierten Energieeffizienzmaßnahmen eine Zielerreichung der Treibhausgasreduktionsziele für den Sektor Industrie bis 2030. Die Zielerreichung hängt in dem Szenario darüber hinaus von einem steigenden EU-ETS Preispfad, einer künftigen Abwärmenutzungsverpflichtung und einer konsequenten sowie beschleunigten Umsetzung von Maßnahmen zur Dekarbonisierung in der Industrie ab.


Mit Bezug auf die „neue Energiewelt 2022“ und ihre Konsequenzen für die Roadmap Energieeffizienz 2045 trugen Vertretende des VCI, des VDMA, der DENEFF und der DIHK mit Statements zur Sitzung bei. In der anschließenden Diskussion im Plenum wurden die Herausforderungen für den Sektor Industrie aufgrund der aktuellen Energiepreisentwicklungen und Versorgungsengpässe sowie die Auswirkungen auf die Umsetzung von Energieeffizienz- und Dekarbonisierungsmaßnahmen diskutiert. Demnach bergen die hohen Energiepreise das Potenzial für Energieeinsparung und Energieeffizienz, zugleich aber auch Risiken für den Industriestandort Deutschland.


Viele Beiträge aus den ersten vier Sitzungen der AG Industrie, haben Eingang in die politische Diskussion, in die Modellierung und in aktuelle Maßnahmen der Bundesregierung gefunden. Auch in der 5. Sitzung der AG Industrie wurden weitere Maßnahmenvorschläge gemacht und in das Protokoll aufgenommen.


Allen Teilnehmenden wird für ihre Mitarbeit in der AG Industrie gedankt.

Tagesordnung:

Protokoll:

Präsentationen der Impulsbeiträge:

Design Thinking-Workshops

Im Rahmen des Dialogprozesses „Roadmap Energieeffizienz 2045“ wurde in der AG Industrie die wachsende Bedeutung von CO2-Bilanzierungen für Unternehmen festgestellt. Aus unternehmerischer und politischer Sicht wurde dieses Thema in der AG Industrie als bedeutender Hebel zur Erreichung von CO2- und Energieeffizienzzielen eingeschätzt. Zur tiefergehenden Erschließung des Themas und zur Identifizierung sowie Spezifizierung von Handlungsbedarfen wurden ergänzend zum Dialogprozess „Roadmap Energieeffizienz 2045“ Design Thinking-Workshops durchgeführt.


Als Ausgangspunkt für die Workshops wurden auf Basis von Interviews mit themenbezogenen Fachexperten, Herausforderungen („Challenges“) formuliert. Diese wurden im Rahmen von drei Workshops in einem iterativen Prozess gemeinsam durch eine eigens dafür zusammengestellte Expertengruppe bearbeitet.
Die Challenges und Lösungsansätze finden Sie in der Ergebnisdokumentation zum Download aufbereitet.

Zur Ergebnisdokumentation

20.04.2021 - Download -

Publikation: Teilnehmendenliste AG Industrie

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AG Verkehr

Tunnel

© iStock/zssp

Leitfrage und Ziel der AG

Leitfrage:
Energieeffizienz hat eine hohe Bedeutung für die Verkehrswende – sowohl bei der Fahrzeugeffizienz, alternativen Antrieben und Kraftstoffen als auch im Kontext der Digitalisierung durch die Optimierung von Verkehren und die Verlagerung auf neue energieeffiziente Mobilitätsdienstleistungen. Welche Rahmenbedingungen sind nötig, um bestehende Hemmnisse für eine energieeffizientere Mobilität zu überwinden und die Potenziale zu realisieren?

Zielsetzung:
Die AG Verkehr bietet ein Forum für die Entwicklung und Diskussion von Vorschlägen für Energieeffizienz-Maßnahmen im Verkehr. In ausgewählten Themenfeldern werden Maßnahmen diskutiert, mögliche Hemmnisse identifiziert und Handlungsempfehlungen entwickelt.

1. Sitzung

Sitzung der AG Verkehr am 08.09.2020

In der ersten Sitzung der AG Verkehr diskutierte die AG-Leitung (Dr. Hendrik Haßheider und Karoline Büsching, BMVI) gemeinsam mit den 14 Stakeholdern die übergeordneten Leitfragen zu energieeffizienten Antrieben im Straßenverkehr und zur Digitalisierung des Verkehrs. Diskussionsanstöße lieferten zwei Impulsvorträge: „Energiekonzept der Bundesregierung – Die Tücken zum Erreichen der gesetzten Quoten des Endenergieverbrauchs“ von Thorsten Koska, (Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie) und „Effizienzsteigerungen im Verkehr. Treiber, Barrieren, Wechselwirkungen.“ von Stefan Siegemund (dena). Der erste Vortrag befasste sich mit dem Status Quo: Welche Maßnahmen bestehen bereits und wo sind die Lücken zur Zielerreichung. Der zweite Impuls behandelte die Themen Effizienzsteigerung bei Pkw und Nutzfahrzeugen, Widerspruch oder Ergänzung der Themen Effizienz und Erneuerbare Kraftstoffe sowie die Rahmenbedingungen, die als Anreize für eine Effizienzsteigerung maßgeblich sind.
In der anschließenden Diskussion zeichnete sich unter anderem ab, dass die Potenziale der Energieeffizienz bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren als begrenzt eingestuft werden und daher der Fokus auf die alternativen Antriebe gelegt und das Fahrzeug als Ganzes betrachtet werden sollte. Einige Teilnehmer stellten heraus, dass es wichtig sei zwischen fossilen und erneuerbaren Energieträgern zu unterscheiden. Potenziale zur Effizienzsteigerung sollen auch innerhalb der jeweiligen alternativen Antriebe betrachtet werden. Zudem sollte der Primärenergieverbrauch zukünftig mehr in den Blick genommen werden. Empfohlene Handlungsmaßnahmen dieser Arbeitsgruppe sollen daher zwar auf Endenergieverbrauch abzielen, jedoch auch den Primärenergieverbrauch berücksichtigen.
Digitalisierungslösungen können in mehreren Formen zur Effizienzsteigerung beitragen. Es solle auch die Effizienzsteigerung durch die Nutzung von Digitalisierungslösungen betrachtet werden neben den Potenzialen zur Verkehrsverlagerung oder -vermeidung durch digitale Angebote. Reboundeffekte sind zu berücksichtigen. Zudem wird es als wichtig erachtet, in der weiteren Diskussion sowohl Potenziale als auch Erfahrungen aus dem ÖPNV einzubeziehen und die Möglichkeiten der weiteren Effizienzsteigerung des ÖPNV zu diskutieren.
In der nächsten Sitzung wird das Thema alternative Antriebe und in der dritten Sitzung das Thema Digitalisierung behandelt.

Vorträge:

Tagesordnung:

Input- / Hintergrund-Papier:

Protokoll:

2. Sitzung

Sitzung der AG Verkehr am 24.02.2021

Im Fokus der zweiten Sitzung der AG Verkehr standen die technischen Effizienzpotenziale und potentielle Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz bei Pkw und Nutzfahrzeugen. Diskussionsanstöße lieferten mehrere Impulsvorträge: „Übersicht zu wissenschaftlichen Analysen technischer Effizienzpotenziale und Kostenwirkungen bei Pkw und Lkw“ von Frank Dünnebeil, ifeu - Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg gGmbH, „Technische Effizienzpotenziale von batterieelektrischen und verbrennungsmotorischen Pkw“ von Christian Richter, BMW Group und „Technische Effizienzpotenziale von Nutzfahrzeugen und Aufbauten“ von Manfred Schuckert, Daimler Truck AG.

Die anschließende Diskussion startete im Bereich Pkw mit einem Kurzstatement von Axel Schäfer, BV Fuhrparkmanagement und im Bereich Nutzfahrzeuge mit einem Kurzstatement von Sascha Hähnke, Rhenus Logistics. Herr Schäfer unterstrich insbesondere die Notwendigkeit bei den Maßnahmen zwischen den einzelnen Antrieben zu differenzieren, Herr Hähnke adressierte insbesondere die Themen Technologieoffenheit vs. Planbarkeit, Digitalisierung, Wirtschaftlichkeit und Technologien für den Übergang. Die Teilnehmenden schlugen verschiedene Maßnahmenideen vor, die im Pkw-Bereich von Leistungsvorgaben für Fahrzeuge über Anreizmöglichkeiten für Leichtbau bis hin zur Anpassung der Förderfähigkeit von Elektrofahrzeugen mit Blick auf Effizienzsteigerungen reichten. Dabei wurden insbesondere die Notwendigkeit zur Steigerung der elektrischen Fahranteile bei Plug-In Hybriden, ein antriebsspezifisches Effizienzlabel und Bonus-Malus Regelungen genannt.

Im Nutzfahrzeugbereich wurden als Ansatzpunkte für Maßnahmen von den Teilnehmenden Effizienzsteigerungen durch Antriebswechsel (Hybridisierung, Elektrifizierung) und energieeffizientere Sattelzugauflieger genannt. Maßnahmenansätze umfassten Vorschläge zur Effizienzgesetzgebung (v.a. Zulassungsbedingungen) sowie den Einbezug von Effizienzkriterien in Klimaschutzmaßnahmen wie die Lkw-Maut sowie Förderprogramme für Besitzer von Lkw bzw. Aufliegern. Hinweise auf hohe Leerfahrtenanteile weisen jenseits der technischen Ansatzpunkte auch auf mögliche Effizienzsteigerungen durch logistische Maßnahmen hin.

In der nächsten Sitzung wird das Thema Digitalisierung mit Schwerpunkt Personenverkehr und On-Demand-Verkehre behandelt.

Protokoll:

Präsentationen und Vorträge:

Inputpapier:

Maßnahmensammlung:

Umfragen:

3. Sitzung

Sitzung der AG Verkehr am 24.03.2021

Im Fokus der dritten Sitzung der AG Verkehr standen die Chancen, Risiken und Effizienzpotenziale durch die Digitalisierung im Verkehr. Diskussionsanstöße lieferten die drei Impulsvorträge: „Chancen, Risiken und Effizienzpotenziale durch die Digitalisierung im Verkehr mit Schwerpunkt On-Demand-Verkehr“ von Thorsten Koska, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie, „Neue Marktperspektiven des novellierten PBefG für Linienbedarfsverkehr, gebündelten Bedarfsverkehr und App-vermittelte Mietwagen“ von Jan Werner, KCW GmbH und „Wie kann On-Demand Verkehr den ÖPNV retten?“ von Markus Pellmann-Janssen, ioki GmbH.

In der anschließenden Diskussion wurden seitens der Teilnehmenden verschiedene Maßnahmenideen entwickelt, damit On-Demand-Angebote zur Steigerung der Energieeffizienz beitragen. Große Einigkeit herrschte hinsichtlich des Einflusses, den der Einsatzort auf die verkehrliche Wirkung und das Geschäftsmodell der On-Demand-Angebote hat. Besonders hervorgehoben wurde die Notwendigkeit der Integration neuer On-Demand Dienste sowie weiteren Digitalisierungsangeboten in das ÖV-System. Die Finanzierung bleibe jedoch herausfordernd, neuartige Mobilitätsangebote sind insbesondere in Stadtrandlagen und ländlichen Gebieten kostenintensiver als klassische Mobilitätsangebote. Gleichzeitig stellen die On-Demand-Angebote eine Alternative zum eigenen Pkw und Ergänzung zum ÖPNV dar. Die vor kurzem eingeführte PBefG-Novelle ermöglicht nun grundsätzlich neue Mobilitätsangebote, nach Einschätzung der Teilnehmenden hänge es von der einzelnen Anwendung ab, ob die durch die Novelle eingeführten Regelungen bereits ausreichend steuernd wirken.

Auch über die Rolle des hochautomatisierten/autonomen Fahrens für On-Demand-Dienste im speziellen und für die Energieeffizienz im Allgemeinen diskutierten die Teilnehmenden. Effizienzpotenziale beim autonomen Fahren bestünden durch einen besseren Verkehrsfluss, Verkehrsteuerungsoptimierung und Eco-Driving. Es gebe jedoch auch Effekte die dem entgegenlaufen, z.B. die Datenverarbeitung. Große Einigkeit bestand in der Einschätzung zur Einführungshierarchie. Der Einsatz des hochautomatisierten Fahrens sei zunächst in Fahrzeugen des Öffentlichen Verkehrs und On-Demand-Flotten vorteilhaft.

Bis zur nächsten Sitzung erfolgt eine Vorauswahl für die Detaillierung der Maßnahmenvorschläge, welche dort diskutiert werden.

Tagesordnung:

Protokoll:

Vorträge:

Input- / Hintergrund-Papier:

4. Sitzung

Sitzung der AG Verkehr am 01.12.2021

In der vierten Sitzung der AG Verkehr diskutierten die Stakeholder die zuvor durch die wissenschaftliche Begleitung in Steckbriefen aufbereiteten Ausgestaltungsoptionen für mögliche Maßnahmen eines strategischen Instrumentenbündels zur Steigerung der Energieeffizienz im Verkehr mit Fokus auf die Energie- und Klimaziele für 2030. Aufgegriffen wurden damit die zentralen Maßnahmenvorschläge aus dem Anfang Juni 2021 veröffentlichten Zwischenbericht. In einer vorgelagerten Umfrage wurden zum umfassenderen strategischen Instrumentenbündel die Priorisierung der Stakeholder von einzelnen Maßnahmenbündeln für die Steigerung der Energieeffizienz erfasst. Einleitend wurden durch Alex Auf der Maur (Prognos AG) die wesentlichen Erkenntnisse für den Verkehrsbereich des aktuellen Effizienzszenarios der Roadmap präsentiert. Mit dem Referenzszenario wurde der Beitrag der Energieeffizienz zur Erreichung der Klimaschutzziele abgeschätzt. Für den weiteren Prozess setzt es daher das Ambitionsniveau für die zu entwickelnden Maßnahmen.

Diskutiert wurden die Ausgestaltungsoptionen sowie insbesondere deren Wirkungen, Umsetzungsvoraussetzungen und Hemmnisse folgender möglicher Maßnahmen:

  • (Antriebsspezifische) Energieeffizienzstandards für Pkw,
  • Kraftfahrzeugsteuer stärker an CO2-Emissionen und Fahrzeugeffizienz ausrichten,
  • Förderung der Nahmobilität durch Neuausrichtung der Regeln für den Straßenverkehr.
  • Standards zur Angebotsqualität und Ausbau der Bundesfinanzierung im ÖPNV und
  • Überarbeitung der europäischen CO2-Flottenregulierung für schwere Nutzfahrzeuge.

Große Einigkeit herrschte insbesondere beim Thema Antriebsspezifische Energieeffizienzstandards für Pkw. Hier sei eine Effizienzregulierung für Elektro- und Verbrenner Pkw nötig. Im Mittelpunkt der Diskussion zur Kraftfahrzeugsteuer stand die Frage der Einführung einer Zulassungskomponente. Es gab eine grundsätzliche Befürwortung von Maßnahmen die eine verbesserte Nahmobilität schaffen können, auf die notwendige verbesserte Verzahnung zwischen den einzelnen Verkehrsträgern wurde hingewiesen. Hinsichtlich der Schaffung von Standards zur Angebotsqualität im ÖPNV wurde angeregt, die Finanzierung regulatorisch umzugestalten. Eine detaillierte Diskussion zu den Themen Nahmobilität und ÖPNV konnte aufgrund des Fehlens wesentlicher Stakeholder nicht geführt werden. Entsprechender Input für die weitere Detaillierung der Maßnahmenvorschläge wird im Nachgang schriftlich eingeholt. Für die Überarbeitung der europäischen CO2-Flottenregulierung für schwere Nutzfahrzeuge wurde angeregt Auflieger separat und unabhängig von der Zugmaschine zu zertifizieren. Zudem wurde eine Erweiterung der CO2-Flottenregulierung um jährliche Zwischenziele diskutiert.

Bis zur nächsten Sitzung werden Umsetzungsoptionen der Maßnahmen detailliert und deren Wirkungen auf Energie- und Klimaziele durch die wissenschaftliche Begleitung abgeschätzt.

Protokoll:

Vorträge:

14.01.2021 - Download -

Publikation: Teilnehmendenliste AG Verkehr

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AG Digitalisierung

Laptop

© Unsplah/Philipp Katzenberger

Leitfrage und Ziel der AG

Leitfrage der AG:
Wie kann die Digitalisierung in den Sektoren Gebäude und Industrie so ausgerichtet werden, dass sie die Erreichung der übergeordneten Klimaziele ermöglicht und gleichzeitig die IT-eigenen Umweltwirkungen im Sinne von Green IT so minimiert werden, dass die Einsparwirkungen in den Sektoren nicht durch Mehrverbräuche der IT wieder aufgezehrt werden.

Ziel des Prozesses:
Entwicklung eines Maßnahmensets, um Digitalisierung (in den Sektoren Gebäude und Industrie) und Green IT so zu gestalten, dass sie der Erreichung der Klimaziele dienen. Darüber hinaus sollen eine Bewertung der Nettoeffekte der Digitalisierung vorgenommen und ein Entwicklungspfad der Energieverbräuche der IT bis 2030 beschrieben werden.

1. Sitzung

Sitzung der AG Digitalisierung am 18.06.2020

In der ersten Sitzung stellte die AG-Leitung (Thomas Hinsch und David Lerch, BMWi) in Begleitung von Patrick Dennis Witt (BMWi & WORK4GERMANY) den 25 Stakeholdern der AG zunächst die Schwerpunkte der Arbeit vor, welche auf der Maßnahmenentwicklung in den einzelnen Sektoren (Digitalisierung als Enabler, Design-Thinking als Methode) sowie auf dem Thema Energieeffiziente Digitalisierung (Green IKT) liegen sollen. Im Roadmap-Prozess sollen u. a. Anreize für die energieeffiziente Ausgestaltung und den energiesparenden Betrieb für effiziente Rechenzentren & Softwareentwicklung entwickelt werden. Zentrale Herausforderungen bestehen aktuell noch in der Datenverfügbarkeit und Transparenz des Energieverbrauchs in der IKT. Geeignete Kenngrößen wie auch Maßnahmen wurden diskutiert, mit denen die Energieeffizienz von Rechenzentren wie auch von Software gemessen, gekennzeichnet und verbessert werden kann. So soll ein Kataster von Rechenzentren aufgebaut werden. Auch für Software sollen Anreize zur Einbeziehung des neuen Kriteriums Energieeffizienz geschaffen werden. Der Diskussion vorangestellt waren drei Impulsvorträge zur "Quantifizierung von Verbrauchs- und Einspareffekten der Digitalisierung" durch Dr. Heike Brugger, Fraunhofer ISI (Mitglied des Wissenschaftsteams des Roadmap-Prozesses) sowie von Marina Köhn (UBA Green IT) zum Thema "Energieeffiziente Rechenzentren" und "Energieeffiziente Software". Zudem wurden Challenges zum Design Thinking vorgestellt und mit den AG-Teilnehmenden diskutiert. Diesbezüglich werden Ideen für mögliche Digitalisierungsbeiträge gesammelt, um Handlungslücken in den Sektoren Gebäude, Industrie und bei Software zu erkennen.

Vorträge:

Tagesordnung:

Input- / Hintergrund-Papier:

Protokoll

AG-Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

2. Sitzung

Sitzung der AG Digitalisierung am 01.10.2020

Am 01. Oktober 2020 fand die zweite Sitzung der AG Digitalisierung mit 17 Experten unter der Leitung von Thomas Hinsch und David Lerch (BMWi) statt. Nachdem in der ersten AG-Sitzung im Wesentlichen die thematische Schwerpunktsetzung und das strategische/ methodische Vorgehen diskutiert wurden, konnten die AG-Teilnehmer nur wenige Wochen später bereits auf erste Ergebnisse blicken und zentrale fachliche Fragen der bisherigen und zukünftigen Arbeit diskutieren. Die drei zentralen Themen waren entsprechend der Schwerpunktsetzung der AG die Erstellung eines freiwilligen Registers für Rechenzentren inklusive potenzieller Möglichkeiten einer entsprechenden Energieeffizienz-Kennzeichnung, die Vorstellung und Diskussion der ausgewählten Design-Thinking-Challenges zu Gebäuden und zur Industrie sowie ein inhaltlicher Austausch zum Energiebedarf digitaler Zukunftstechnologien und die Pilotierung von konkreten Energieeffizienzmaßnahmen durch die Digitalisierung. In der Diskussion wurden die zentralen Herausforderungen der jeweiligen Technologien besprochen und die Expertenmeinungen zu den einzelnen Themen aufgenommen. Bei der Erstellung des Rechenzentren-Registers wurde deutlich, dass neben der Bestimmung des Anwendungsbereichs, z. B. die Einbeziehung der Serverauslastung durch Kunden in Colocation-Rechenzentren vor allem die Auswahl der richtigen Parameter und Effizienzkennzahlen eine entscheidende Rolle spielt. Die formulierten Design-Thinking-Challenges zur Anlagenoptimierung in Mehrgeschosswohnungen und die effiziente Steuerung von Industrieprozessen in KMU wurden von den AG-Teilnehmenden als zielführend für die Erschließung von Effizienzpotenzialen bewertet. Die Teilnehmenden der AG gaben wichtige Hinweise zur Präzisierung der Challenges und zur Berücksichtigung von Akteuren und Prozessen zur Lösungsfindung. Anhand eines vorgelegten Inputpapiers wurden einige Leitfragen hinsichtlich des Entwicklungsstands und Energiebedarfs ausgewählter digitaler Zukunftstechnologien, z. B. künstlicher Intelligenz und Blockchain besprochen. Ziel dieses Schwerpunktthemas ist die zeitnahe Durchführung einer BMWi-Studie. Die Details zum Ablauf der 2. Sitzung der Arbeitsgruppe sind im nachfolgend aufgeführten Protokoll festgehalten.

Tagesordnung:

Protokoll:

Vorträge:

Input- / Hintergrund-Papier:

3. Sitzung

3. Sitzung: AG Digitalisierung: Redaktioneller Beitrag

Am 29. April 2021 fand die 3. Sitzung der AG Digitalisierung im Kontext des Roadmap-Prozesses Energieeffizienz statt. Über 30 Teilnehmende aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und weiteren Institutionen diskutierten den Beitrag einer Digitalisierungsstrategie für die Erreichung der Klimaschutzziele. Unter dem Stichwort „Digital-Strategie: Fit for Zero Emissions“ wurden konkrete Perspektiven einer Digitalstrategie für die Sektoren Gebäude und Industrie erarbeitet, zentrale Handlungsstränge definiert und die Herausforderungen sowie notwendige Maßnahmen mit Blick auf die Treibhausgasneutralität besprochen. Unter den vertretenen Institutionen bestand breite Einigkeit: Die konsequente Etablierung einer Digitalisierungsstrategie kann einen wesentlichen Beitrag für die Klimaziele der Bundesregierung leisten und sollte daher kontinuierlich verfolgt werden.

Wichtige Handlungsfelder sind dabei digitale Assistenten und KI-basierte Systeme, die Etablierung passender Anreizsysteme sowie von Markt-/ Geschäftsmodellen und eine ausreichende Standardisierung von digitalen Systemen. Im Rahmen einer Digitalstrategie ist auch die kommunikative Begleitung ein entscheidender Faktor, z. B. kann ein verlässliches Kennzeichnungssystem für energieeffiziente Technologien und Systeme (z. B. Rechenzentren) einen wichtigen Beitrag für die Akzeptanz leisten. Mögliche Wettbewerbsnachteile in der „globalisierten digitalen Welt“, die Verfügbarkeit von Daten und Datenschutzanforderungen sowie regulatorische Hürden sieht die Arbeitsgruppe als zentrale Herausforderungen.

Die Ergebnisse der 3. AG Digitalisierung wurden auf einem digitalen Whiteboard festgehalten und stehen als Download zur Verfügung.

Tagesordnung:

Protokoll:

Input- / Hintergrund-Papier:

4. Sitzung

4. Sitzung AG Digitalisierung: Redaktioneller Beitrag

Die 4. Sitzung der AG Digitalisierung fand am 01. Dezember 2021 als Online-Konferenz statt. 16 Expertinnen und Experten aus Wirtschaft, Forschung und Ministerien führten die Diskussion zur Erarbeitung der Digitalstrategie „Fit for Zero Emissions“ fort.
Hierfür wurden Digitalisierungsaspekte des Koalitionsvertrages besprochen und Überschneidungen mit den bisherigen Ansatzpunkten der Arbeitsgruppe herausgearbeitet und von den Expertinnen und Experten mit notwendigen/denkbaren Maßnahmen hinterlegt. Aufbauend auf den Vorarbeiten der wissenschaftlichen Begleitung und der ersten drei AG-Sitzungen wurde insbesondere über die Bedeutung von Standardisierungen („offene Standards“) und Energieverbrauchskennzeichnung/ Energieverbrauchsdatenerfassung diskutiert.

In den vorangegangenen Sitzungen wurden drei Maßnahmen herausgearbeitet: 1.) Register und Energielabel für Rechenzentren und Schaffung von Anreizsystemen, 2.) Aufbau einer Energieverbrauchs-/ Gebäudedatenbank und 3.) Aufbau eines Datenraums Gebäude und Industrie. Zur Maßnahme 1 wurde vor allem die Perspektive der ökologischen Nachhaltigkeit diskutiert. Von mehreren Akteuren wurde betont, dass die Erschließung der hohen Energieeffizienzpotenziale in der Praxis wirtschaftlich abbildbar machen müssen. Zum Aufbau einer Energieverbrauchs-/ Gebäudedatenbank wurde untersucht, wie Datenlieferanten bei angemessenem Aufwand ein möglichst großer Mehrwert geboten werden kann, während es bei der 3. Maßnahme im Schwerpunkt um die Zusammenarbeit von Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft ging. Insbesondere Fragen der Datenqualität und Datensicherheit müssen nach Meinung der AG-Teilnehmenden intensiv – ggf. im Rahmen von Forschungsaufträgen – weiter untersucht werden.

Protokoll

Tagesordnung

Anlagen

5. Sitzung

5. Sitzung AG Digitalisierung: Redaktioneller Beitrag

Bei der vorerst abschließenden 5. Sitzung der AG Digitalisierung diskutierten Vertreter aus Wirtschaft, Forschung und von Ministerien die bisherigen Ergebnisse der Arbeitsgruppe mit Blick auf konkrete Maßnahmen für die Steigerung der Energieeffizienz mit und durch Digitalisierung. Einleitend wurden als Impuls die Ansätze des Energieeffizienz-Gesetzes für das Handlungsfeld Digitalisierung und Digitalwirtschaft vorgestellt.

Darauf aufbauend wurden die Beiträge der Digitalisierung für die Beschleunigung der Energiewende anhand praktischer Beispiele diskutiert und Ideen entwickelt, wie diese Beispiele auf grundsätzlicher Ebene in die Arbeit und die bisherigen Ergebnisse der AG einfließen können. Entlang der drei großen Handlungsfelder (Industrie und KMU, Gebäudesektor sowie Digitalwirtschaft) entwickelten die teilnehmenden Experten Maßnahmen, die anschließend hinsichtlich ihrer Wirkung und zeitlichen Dimension bewertet wurden. Im Ergebnis wurden etwa 20 Maßnahmen erarbeitet, die direkt umgesetzt werden können oder deren Umsetzung mit hoher Priorität angestoßen werden soll. Beispielhaft wurden als Abschluss der Sitzung drei Projekte der Deutschen Energie-Agentur (dena) vorgestellt, in denen bereits definierte Ansätze mit Blick auf Digitalisierung und KI verfolgt werden. Mit dem Future Energy-Lab, der „Anlayse zu neuen Energiebedarfen digitaler Technologien sowie der Untersuchung von Schlüsseltechnologien für die zukünftige Entwicklung des IKT-bedingten Energiebedarfs“ und dem Projekt „KI in der Fernwärme“ hat die AG Digitalisierung Einblick in die Umsetzung von ersten Projekten bekommen, die im Rahmen der AG mitentwickelt wurden.

Protokoll

Tagesordnung

Anlagen

21.05.2021 - Download -

Publikation: Teilnehmendenliste AG Digitalisierung

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AG Fachkräfte und Qualifikation

Arbeiter bedient eine Maschine

© iStock.com/industryview

Leitfrage und Ziel der AG

Leitfrage der AG:
Eine ausreichende Anzahl qualifizierter Fachkräfte ist Voraussetzung zur Umsetzung der notwendigen Maßnahmen zur Erreichung der Energie- und Klimaziele. Was bedeutet das Leitbild „Efficiency First“ für die qualitative und quantitative Fachkräftenachfrage und was sind zentrale Handlungsfelder der Fachkräftesicherung in den Sektoren Gebäude, Verkehr und Industrie?

Ziel des Prozesses:
Die Arbeitsgruppe (AG) Fachkräfte und Qualifikation ist Teil eines breit angelegten Beteiligungsprozesses. Ihr Ziel ist es, bestehende Hürden der Fachkräftesicherung in den Sektoren Gebäude, Verkehr und Industrie zu identifizieren und daraufhin spezifische Maßnahmen herauszuarbeiten, wie Fachkräfte (weiter-)qualifiziert, neu gewonnen und gehalten werden können.

1. Sitzung

Sitzung der AG Fachkräfte und Qualifikation am 17.06.2020

In der ersten Sitzung unter der Leitung von Jan Kottmann (BAFA, BfEE) wurden mit rund 20 Stakeholdern die Veränderungen in den Sektoren Gebäude, Industrie, Verkehr und Folgen für die Fachkräftegewinnung im Hinblick auf das Effizienzziel 2045 betrachtet. Ziel der AG Fachkräfte und Qualifikation ist es, die Handlungsfelder zu identifizieren und Maßnahmen zu entwickeln, damit hinsichtlich Anzahl und Qualität Fachkräfte in ausreichendem Maß für die Zielerreichung 2045 in den Sektoren Gebäude, Industrie, Verkehr zur Verfügung stehen.

Der inhaltlichen Diskussion waren dabei zwei Impulsvorträge vorangestellt: Zum einen von Prof. Dr. Martina Schraudner, Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) zur "Zukunft der Arbeit" sowie zur "Veränderung der Tätigkeitsprofile von Fachkräften" durch Claudia Münch (Prognos) und Uta Weiß (ifeu) aus dem Wissenschaftteam des Roadmap-Prozesses. Die Diskussion erfolgte anhand der folgenden Leitfragen:

  • Welche Entwicklungen wirken sich besonders stark auf die nachgefragten Tätigkeitsprofile in den Sektoren aus?
  • Welche Berufsbilder in den Sektoren werden durch einen besonders starken Wandel der Tätigkeitsprofile gekennzeichnet sein?
  • Bringen Fachkräfte in den Sektoren heute schon die notwendigen Kompetenzen mit, um die neuen Tätigkeitsanforderungen zu erfüllen? Welche Kompetenzen fehlen? Gibt es dabei Unterschiede nach Qualifikationsstufen?

Die Vorschläge aus der Diskussion wurden auf einem Whiteboard strukturiert und anhand der Leitfragen pro Sektor erfasst. Diese Übersicht sowie weitere Unterlagen der AG finden Sie unten stehend zum Download.

Vorträge:

Tagesordnung:

Input- / Hintergrundpapier:

Protokoll:

AG-Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

2. Sitzung

Sitzung der AG Fachkräfte und Qualifikation am 02.10.2020

In der zweiten AG-Sitzung unter der Leitung von Herrn Jan Kottmann (BAFA, BfEE) wurden mit den Stakeholdern die Themenfelder Quantifizierung von Fachkräften, Identifizierung konkreter Schlüsselberufe in den einzelnen Sektoren sowie die Priorisierung der zukünftigen Handlungsfelder fokussiert. Den Impulsvorträgen von Herrn Markus Hoch (Prognos AG) zum Thema "Abschätzung der künftigen Arbeitskräftenachfrage und potenzieller Engpässe" und Herrn Michel Durieux (ZDH) zum Thema "Fachkräftesicherung im Handwerk mit Blick auf das Effizienzziel 2045" folgte eine durch die AG-Leitung moderierte Diskussion. In den Vorträgen und der Diskussion wurde ein umfassender Fachkräftebedarf in allen Sektoren und zahlreichen Berufsgruppen mit unterschiedlich hoher Dringlichkeit unterstrichen. Ferner wurde auf den hohen Bedarf an insbesondere beruflich Qualifizierten hingewiesen.

Der weiteren Diskussion war eine Präsentation von Frau Claudia Münch (Prognos) aus dem Wissenschaftsteam des Roadmap-Prozesses vorangestellt, in der sie über die Ergebnisse der Befragung berichtete, welche zur Vorbereitung der 2. AG-Sitzung unter den AG-Mitgliedern durchgeführt wurde. Die Präsentation sowie die anschließende Diskussion fokussierten auf folgende Themen:

  • Schlüsselberufe zur Erreichung der Effizienzziele
  • Schwächen und Stärken der Sektoren bei der Fachkräftesicherung
  • Priorisierung von Handlungsfeldern

Die Ergebnisse der Befragung wurden auf einer digitalen Metaplanwand geclustert und im Laufe der Diskussion durch Beiträge der Teilnehmenden ergänzt. Diese Übersicht sowie weitere Unterlagen der AG finden Sie unten stehend zum Download. Fachkräftesicherung im Handwerk mit Blick auf das Effizienzziel 2045 - Herr Durieux (ZDH)

Tagesordnung:

Protokoll / weitere Sitzungsunterlagen:

Vorträge:

Input- / Hintergrundpapier:

3. Sitzung

Sitzung der AG Fachkräfte und Qualifikation am 27.4.2021

Die dritte Sitzung der AG unter der Leitung von Herrn Jan Kottmann (BfEE) verfolgte das Ziel, Maßnahmen in den bereits identifizierten Handlungsfeldern für die Fachkräftesicherung in den Sektoren Gebäude, Industrie und Verkehr für den Zeitraum bis 2030 abzuleiten und dabei insbesondere den Fokus darauf zu legen, welchen Beitrag die Energieeffizienzpolitik an welcher Stelle zur Fachkräftesicherung leisten kann.


Berichte aus der Praxis zeigten Handlungsbedarfe und -ansätze zur Fachkräftesicherung aus unterschiedlichen Branchen auf. Markus Wolf berichtete von der Zimmerei Grünspecht aus Freiburg, die auf nachhaltig-innovative Produkte (Strohballenbau) und eine genossenschaftliche Organisation setzt. Von der Viessmann Climate Solutions SE Allendorf erläuterte Thomas Apitz vielschichtige Ansätze wie die Verbundausbildung mit dem Handwerk, Kooperationen mit Hochschulen und einer eigenen Recruiting-Abteilung sowie Lernfabrik. Emanuel Heisenberg von der Ecoworks GmbH setzt als start-up auf ein neues Geschäftsmodell – das serielle Sanieren – und baut damit auf industrialisierte und digitalisierte energetische Sanierungen. Prof. Dr. Jochem, Senior Advisor am IREES und Fraunhofer/ISI illustrierte für den Sektor Industrie die für die steigenden Anforderungen im Bereich Energieeffizienz zu geringen spezifischen Kompetenzen sowohl der Absolventen einer beruflichen wie akademischen Ausbildung.


Nachdem Claudia Münch (Prognos AG) vom Wissenschaftsteam in einem kurzen Impuls in die bereits priorisierten Handlungsfelder „Mehr Menschen für die duale Ausbildung gewinnen“, „Berufliche Flexibilität erleichtern“ und „Energie- und Zukunftskompetenzen fördern“ noch einmal einführte, sammelten und priorisierten die AG-Mitglieder in einer Workshop-Phase, moderiert von Uta Weiß (ifeu) vom Wissenschaftsteam, am digitalen Whiteboard Maßnahmen für die drei Handlungsfelder und benannten zuständige Akteure.

Tagesordnung:

Protokoll:

Präsentationen (nur Prof. Jochem und Frau Münch):

Miro-Board mit Maßnahmen:

Chart Book WT:

4. Sitzung

Sitzung der AG Fachkräfte und Qualifikation am 02.12.2021

Die vierte Sitzung der AG unter der Leitung von Herrn Jan Kottmann (BfEE) fokussierte neben einem Blick auf die wesentlichen erarbeiteten Eckpunkte in den bisher identifizierten Handlungsfeldern „Energie- und Zukunftskompetenzen feststellen und fördern“, „Mehr Menschen für die duale Ausbildung gewinnen“ und „Berufliche Flexibilität erleichtern“ vor allem zwei neue Themen: die Fachkräftesicherung und -qualifizierung im Rahmen von Strukturwandel sowie die gesteuerte Zuwanderung von Fachkräften.

Zu den beiden neuen Themen „Strukturwandel als Chance nutzen“ und „Zuwanderung von Fachkräften“ wurden drei Erfahrungsberichte aus der Praxis vorgestellt.
Bernd Grube, Personalleiter des Geschäftsbereichs Powertrain Solutions der Robert Bosch GmbH, stellte vor, mit welchen Ansätzen und Initiativen sich Bosch der Weiter- und Transferqualifizierung von Mitarbeitenden annimmt, um den Anforderungen des Strukturwandels gewachsen zu sein. So baut die Firma die Kompetenzen ihrer Arbeitskräfte in Software und IT kontinuierlich aus über die Initiative „Bosch Learning Company“. Ein Beispiel dafür ist die 2018 gestartete Initiative „Mission to Move“, einem Format zur Transferqualifizierung für die Übernahme von konkreten Aufgaben in Elektromobilität oder Software.

Marcel Verweinen, Personalleiter Continental Deutschland, stellte in seinem Impulsvortrag Ansätze und gute Beispiele der „Allianz der Chancen“ vor, Rahmenbedingungen an technologische und sozio-ökologische Transformationsprozesse anzupassen, um Beschäftigte branchenübergreifend zwischen Unternehmen von Arbeit in Arbeit bringen. Die Allianz, als strategischem Verbund von Unternehmen und Sozialpartnern, die als Plattform und Sparringspartner auch weiteren Akteuren zur Verfügung steht, widmet sich der Aktivierung des Fachkräftepotenzial im Kontext der Qualifizierung und des Transfers von wegfallenden Berufen hin zu neuen Berufen und Berufsfeldern.

Anja Wiesen, Teamleiterin der Sachbearbeitung bei der Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe (DeFa), gab einen Einblick in ihre Erfahrungen und die praktischen Problemstellungen der Rekrutierung von Fachkräften aus Drittstaaten. Die DeFa wird getragen vom Saarland und kümmert sich um die konkrete Abwicklung der Fachkräfteanwerbung aus Drittstaaten im Pflegebereich. Aufgaben der Agentur sind die Sicherung der Qualität und die Nachhaltigkeit der Anwerbung sowie die Beschleunigung der administrativen Verfahren. Frau Wiesen ging auf die kritischen Punkte der Qualitätssicherung bei der Auswahl der Kandidatinnen und Kandidaten über die Vermittlung von Sprachkursen, dem Handling von Dokumenten und Verwaltungsangelegenheiten bis hin zur sozialen Integration der Fachkräfte ein. Diskutiert wurde in der Folge, welche Schlüsse aus den Erfahrungen in der Pflege für die Fachkräftegewinnung aus dem Ausland für Energiewende- und Klimaschutzberufe gezogen werden können.

Tagesordnung:

Protokoll:

Vorträge:

Input- / Hintergrundpapier:

Weiterführende Informationen

5. Sitzung

5. Sitzung der AG Fachkräfte und Qualifikation am 23.06.2022

In der fünften und letzten Sitzung der AG unter der Leitung von Jan Kottmann (BfEE) wurden die bisher in der AG entwickelten 17 Maßnahmenvorschläge, die in einem unterschiedlichen Konkretisierungsgrad vorliegen, gebündelt in vier Handlungsfeldern durch Claudia Münch (Prognos AG, Wissenschaftsteam) vorgestellt und von den AG-Mitgliedern diskutiert:

  • Inhaltliche und strukturelle Transformation der Aus- und Weiterbildung
  • Nachwuchs für die Energie- und Wärmewende gewinnen
  • Unterstützung für Weiterbildung und Berufswechsel
  • Zuwanderung von Fachkräften für die Energie-und Wärmewende

Die Handlungsfelder und Maßnahmenvorschläge wurden von den AG-Mitgliedern als eine gut systematisierte, alle Bereiche abdeckende Sammlung erachtet, mittels derer viele Kernfragen abgedeckt werden. Die Diskussionen zeigten die Notwendigkeit auf, bestehende bzw. geplante Ansätze noch stärker in die Empfehlungen und zukünftigen Tätigkeiten zu integrieren. Somit besteht in Zukunft die Herausforderung, die verschiedenen zuständigen Akteure stärker zu vernetzen, die Maßnahmen zu koordinieren, an der richtigen Stelle aufzugleisen und zu realisieren. Der vorgestellte Maßnahmenkatalog wird nach Kommentierung der AG-Mitglieder weiter konsolidiert und soll in der Folge in den Endbericht der Roadmap im Herbst einfließen

Tagesordnung

Protokoll

Unterlagen (Präsentationen/ Maßnahmenkatalog)

13.12.2021 - Download -

Publikation: Teilnehmendenliste AG Fachkräfte und Qualifikation

Öffnet PDF "Teilnehmendenliste AG Fachkräfte und Qualifikation" in neuem Fenster.

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AG Systemfragen

AG Systemfragen

© Unsplash/Geri Chapple

Leitfrage und Ziel der AG

In vor allem sektoral strukturierten AGs (Industrie, Gebäude, Verkehr) wie auch in AGs mit Querschnittsthemen (Fachkräfte, Digitalisierung) können weitgehend alle für die Energieeffizienz relevanten Zukunftsthemen adressiert und abgedeckt werden.

Dennoch werden Fragen offenbleiben: Die AG Systemfragen wird Einzelthemen behandeln, die durch die anderen AGs nicht abgedeckt werden können. Dies betrifft u. a. das Verhältnis von Energie- und Ressourceneffizienz, soziale Aspekte der Effizienzpolitik und der übergeordneten staatlichen Zielsetzungen, Indikatoren und Steuerung (Governance).

1. Sitzung

Sitzung der AG Systemfragen am 23.06.2020

In der ersten Sitzung der AG Systemfragen unter Leitung von Friederike Sabiel, BMU & Stefan Besser, BMWi diskutierten über 20 Stakeholdern über die perspektivische Erweiterung des Instrumentenkanons im Bereich der Energieeffizienz durch die verstärkte Einbeziehung der Themen Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft. Im Zentrum standen dabei die Impulsvorträge von Herrn Dr. Martin Pehnt (ifeu) aus dem Wissenschaftsteam des Roadmap-Prozesses zum Thema Ressourceneffizienz, von Herrn Dr. Martin Vogt (VDI/ZRE) zum Nexus Energie- und Ressourceneffizienz, von Herrn Herwart Wilms (Remondis) zum Thema Kreislaufwirtschaft und der Impulsvortrag von Herrn Klaus Dosch (Faktor-X-Agentur) zum Thema Graue Energie. Die anschließende Diskussion zu der Frage, wie bestehende Synergien auf Instrumentenebene überführt werden können, fokussierte sich auf den Gebäudesektor, das Thema Produktkennzeichnung und Transparenz, Bewertungsmethoden und die damit im Zusammenhang stehende Datenbasis, die unterschiedlichen Handlungsebenen und Zielgruppen sowie auf die Optimierung bestehender Instrumente.

Die zahlreichen Impulse werden aufgenommen und sortiert, sodass diese in den geplanten Abschlussbericht zur Roadmap einfließen und ggf. auch in schon laufenden Vorhaben berücksichtigt werden können.

Vorträge:

Tagesordnung:

Protokoll:

AG-Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

2. Sitzung

Sitzung der AG Systemfragen am 29.09.2020

In der zweiten Sitzung der AG Systemfragen unter Leitung von Steffan Besser (BMWi) & Matthias Casper (BMU) diskutierten über 20 Stakeholder über die sozialverträgliche Ausgestaltung der Energiewende und dahingehende Energieeffizienzmaßnahmen und -instrumente. Zum Thema "Strategien und Maßnahmen zur Bekämpfung der Energiearmut in Deutschland" referierten Frau Dr. Katja Schumacher und Frau Dr. Johanna Cludius (Öko-Institut), gefolgt von Audrey Dobbins (IER), die in ihrem Impulsvortrag die europäische Perspektive bzw. Handlungsempfehlungen zur Bekämpfung von Energiearmut thematisierte. In den anschließenden Vertiefungsimpulsen referierten Herr Dr. Ulrich Fahl (IER) zum Thema "CO2-Bepreisung für eine sozial gerechte Energiewende", Dr. Verena Liessem (Deutscher Caritasverband) zum Thema "Stromverbrauch und soziale Fragen" und Dr. Sybille Braungardt (Öko-Institut) zum Thema "Brennstoffemissionshandel und soziale Folgen". Die gemeinsame Diskussion fokussierte auf die Frage, welche Instrumente und Maßnahmen sich besonders eignen, um Energieeffizienzsteigerungen sozialverträglich zu gestalten sowie auf Handlungsempfehlungen zur Gestaltung der Energieeffizienz- und Klimaschutzpolitik im Sinne intergenerationaler Gerechtigkeit.

Die AG-Leitung kündigte an, weitere Vorschläge zu sichten und auszuwerten, sodass mit den Gutachtern im weiteren Roadmap-Prozess konkrete Handlungsempfehlungen entwickelt werden. Darüber hinaus sei ein stärkerer Austausch zwischen Energie- und Sozialpolitik wünschenswert, um die Wirkungen unterschiedlicher Politiken stärker in den Blick zu nehmen.

Vorträge:

Tagesordnung:

Protokoll:

AG-Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

3. Sitzung

Sitzung der AG Systemfragen am 22.04.2021

In der dritten Sitzung der AG Systemfragen unter Leitung von Steffan Besser (IIB 1, BMWi) & Ann-Sophie Weihe-Feijó (IK III 5, BMU) diskutierten mehr als 20 Stakeholder über die Themen nachhaltige Konsummuster, mobiles Arbeiten und (flächen)effizientes Bauen. Zu Möglichkeiten der Energieverbrauchsreduktion durch Verhaltensänderung referierte Dr. Lars-Arvid Brischke (ifeu), der in seinem Vortrag (PDF, 1 MB) die konzeptionellen Grundlagen und Potenziale für Suffizienzpolitiken in unterschiedlichen Handlungsfeldern sowie Optionen zu deren strategischer Kommunikationsplanung darlegte. Anschließend referierte Ariane Bischoff (Klingenstadt Solingen), die in ihrem Impulsvortrag Nachhaltigkeitsstrategien und -maßnahmen im Stadtentwicklungskonzept thematisierte. Ergänzt wurden die Impulsvorträge durch ein Kurzstatement von Prof. Dr. Martin Kesternich, der auf Preissignale und verhaltensökonomische Instrumente zur Energieeffizienzsteigerung in Haushalten fokussierte. Zu dem Themenschwerpunkt „mobiles Arbeiten“ referierten Impulsreferat (PDF, 998 KB) sowie Arbeiten nach Corona (PDF, 998 KB), die in ihren Impulsvorträgen auf die pandemiebedingten Erfahrungen von Berufstätigen sowie auf CO2-Einsparpotenziale durch mobiles Arbeiten eingingen. In dem anschließenden Themenblock „Perspektiven für kluge Städte und (flächen)effizientes Bauen“ stellte Claudius Schaufler (Fraunhofer IAO) das Vortrag (PDF, 998 KB) vor, das auf die Schaffung innovativer Governance-Formate und kommunaler Steuerungsmodelle zur klimaresilienten Stadtentwicklung abzielt. Der darauffolgende Impulsvortrag (PDF, 3 MB) von Dr. Oliver Gewand (Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, GdW) fokussierte ebenso auf das Thema der nachhaltigen Stadtentwicklung sowie auf regionalspezifische Rahmenbedingungen für den nachhaltigen Rück-, Um- und Neubau von Gebäuden und Stadtquartieren. Die gemeinsamen Diskussionen drehten sich vorrangig um die Frage, welche Instrumente und Maßnahmen besonders geeignet sind, um die Energieeffizienz in den jeweiligen Handlungsfeldern zu steigern und welche Barrieren bei der Instrumentenentwicklung und Maßnahmenumsetzung jeweils zu beachten sind.

Die AG-Leitung kündigte an, die in der Sitzung diskutierten Themenfelder und die damit explizit verbundenen Fragestellungen und Herausforderungen bzgl. konkreter Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz weiter zu verfolgen mit dem Ziel, im weiteren Verlauf des Roadmap-Prozesses dahingehende Instrumente und Handlungsempfehlungen zu entwickeln. Interessierten Stakeholdern wurde angeboten, sich im Nachgang der Sitzung mit der Geschäftsstelle in Kontakt zu setzen, um an möglichen Follow-up-Prozessen teilzunehmen.

Tagesordnung:

Protokoll:

AG-Teilnehmerinnen und Teilnehmer:

Linkliste:

Präsentationen

4. Sitzung

Sitzung der AG Systemfragen am 08.12.2021

In der vierten Sitzung der AG Systemfragen unter Leitung von Stefan Besser (IIB 1, BMWi) & Ann-Sophie Weihe-Feijó (IK III 5, BMU) diskutierten mehr als 25 Stakeholder über die Themen Steuerungsinstrumente und Zielarchitektur der Energieeffizienz sowie CO2-Bepreisung und Einnahmenverwendung aus dem Emissionshandel. Zur Verortung der Energieeffizienzpolitik in der aktuellen klimapolitischen Debatte stellten Friedrich Seefeldt und Dr. Andreas Kemmler (Prognos) das Effizienzszenario der wissenschaftlichen Begleitung des Roadmap-Prozesses und die grundlegende Bedeutung der Energieeffizienz zur Erreichung energie- und klimapolitischer Ziele dar. In seinem anschließenden Impulsvortrag machte Ulrich Benterbusch (BMWi) die Herausforderungen deutlich, die angesichts des gesteigerten Ambitionsniveaus der Novellierung der Energieeffizienzrichtlinie (EED) auf die deutsche Energieeffizienzpolitik und die entsprechende nationale Umsetzung zukommen. In der darauffolgenden Diskussion befürworteten die Teilnehmenden ein verbindliches Endenergie-Einsparziel und waren sich einig, dass ohne Verbrauchsabsenkung kein realistisches Szenario zur Zielerreichung besteht – auch nicht durch den massiven Ausbau Erneuerbarer Energien oder den Import von Wasserstoff. Zum Themenschwerpunkt der Verschränkung nationaler und europäischer Gesetzgebung referierte Anne Katherina Weidenbach (EU-Kommission), die in ihrem Impulsvortrag die wesentlichen Elemente der EED-Reform sowie den aktuellen Verhandlungsstand auf EU-Ebene darstellte. Ergänzt wurde dies durch den Impulsvortrag von Ass. iur. Fabian Pause (Stiftung Umweltenergierecht), der vor dem Hintergrund der EED-Reform Perspektiven für ein nationales Energieeffizienzgesetz skizzierte.

Während die Stakeholder insgesamt das gesteigerte Ambitionsniveau der EED begrüßten, gab es mit Blick auf die gesetzliche Verankerung eines nationalen Energieeffizienzziels in Teilen Bedenken. Dies wurde von der AG-Leitung aufgenommen und den Teilnehmenden zugesichert, bei weiteren Überlegungen zu einem nationalen Energieeffizienzgesetz Augenmaß zu wahren, um einer möglichen Überregulierung vorzubeugen. Im letzten Themenblock der AG-Sitzung referierte Dr. Uwe Neuser (BMU) zum aktuellen Stand der Implementierung des nationalen Emissionshandelssystems (nEHS) und dessen künftiger Ausgestaltung sowie zur Kompatibilität des nEHS und des geplanten EU-Fuel-ETS. Prof. Dr. Karsten Neuhoff reflektierte in seinem anschließenden Impulsvortrag die Auswirkungen einer Senkung der EEG-Umlage und alternative Verwendungsoptionen der Erlöse des Emissionshandles zur Stärkung von Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen. Die darauffolgende Diskussion fokussierte sich vor allem auf Fragen zu den Vor- und Nachteilen eines einheitlichen Emissionshandelssystems oder paralleler nationaler Systeme und deren Wechselwirkungen sowie die Notwendigkeit gesonderter Energieeffizienzinstrumente.

Die AG-Leitung bedankte sich abschließend für das fortwährende Engagement und die Bereitschaft der Stakeholder, an dem Themenfeld Energieeffizienz weiterzuarbeiten, das angesichts des gesteigerten Ambitionsniveaus zur Erreichung energie- und klimapolitischer Ziele auf nationaler und EU-Ebene an Bedeutung gewinnt. Die in der Sitzung diskutierten Themen und die damit verbundenen Fragestellungen und Anregungen werden durch die AG-Leitung aufgegriffen, um diese in der weiteren Ausgestaltung der Governance sowie in den EED-Verhandlungen zu berücksichtigen und einfließen zu lassen.

Tagesordnung:

Protokoll:

Anwesenheitsliste:

Präsentationen der Impulsbeiträge:

Linkliste:

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