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Beispielregion -

Cross-sektorale Wertschöpfungsnetze der Chemie-, Lebensmittel- und Agrarindustrie auf Basis von Agrarwirtschaft und industriellen Reststoffen in Mitteldeutschland

Einleitung

Agrarregion Karte

Agrar-, Lebensmittel- und Chemieregion Mitteldeutschland

Regionenzuschnitt

In Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen:

Burgenlandkreis, Saalekreis, Salzlandkreis, Wittenberg, Börde, Anhalt-Bitterfeld, Halle (Saale), Magdeburg, Ilm-Kreis, Unstrut-Hainich-Kreis, Saalfeld-Rudolstadt, Saale-Holzlandkreis, Jena, Leipzig (Landkreis), Nordsachsen, Mittelsachsen, Leipzig (Stadt)

Kurzbeschreibung

Das im Länderdreieck Sachsen – Sachsen-Anhalt – Thüringen gelegene Kerngebiet umfasst den grünen Chemiepark in Zeitz und die dort gelegenen Bioraffinerien. Die Chemie- und Lebensmittelindustrie spielen in dieser Region eine große Rolle. Zudem ist dort eine ausgeprägte Agrarwirtschaft verankert, die ein relevanter Rohstofflieferant ist und eine nachhaltige Rohstoffbasis breitstellt. Daneben stellen industrielle Reststoffe aus der Lebens- und Futtermittelindustrie wichtige Rohstoffquellen für biobasierte Produkte dar, die im Sinne einer Kreislaufwirtschaft verwertet werden. Dies trägt zu der begonnenen Transformation in der Region von einer auf fossilen Rohstoffen basierenden hin zu einer biobasierten Industrie bei.

In der Region bildet das BioZ-Bündnis ein branchenübergreifendes Innovationssystem, in dem bereits heute über 70 Partner vernetzt sind. Es umfasst Akteure aus der Agrar-, Lebensmittel- und Chemieindustrie sowie aus Forschung und Gesellschaft. Auch auf nationaler Ebene sind die regionalen Akteure gut vernetzt.

Insgesamt sind weit mehr als 40 Unternehmen mit Bezug zur Bioökonomie in der Region ansässig. Innovationsprojekte befassen sich mit der Herstellung von Fein- und Spezialchemikalien, Pharmazeutika, funktionellen Proteinen, Additiven für die Biopolymerverarbeitung und der Lipidchemie.

Unternehmen und Infrastruktur

In den sogenannten Beispielregionen der industriellen Bioökonomie gibt es bereits einige Unternehmen mit Bezug zur industriellen Bioökonomie. Diese vernetzen sich und biologisieren die Industriestruktur, sodass neue industrielle Wertschöpfungsketten mit biobasierten Produkten und Verfahren entstehen.

In dieser Beispielregion sind verschiedene Industriezweige in unterschiedlicher Ausprägung vertreten. Die folgende Abbildung gibt einen Überblick über die Industriezweige, die 1) bedeutsam für die Wirtschaftsleistung und 2) bedeutsam für die industrielle Bioökonomie in dieser Beispielregion sind.

Bedeutsame Industriezweige in der Region

Unternehmen und Infrastruktur Agraregion Mitteldeutschland

Unternehmen mit Bezug zur industriellen Bioökonomie

In dieser Region sind mehr als 40 Unternehmen mit Bezug zur industriellen Bioökonomie ansässig.

Die Unternehmen sind auf unterschiedlichen Wertschöpfungsstufen der industriellen Bioökonomie aktiv. In der folgenden Tabelle wird dargestellt, welcher Anteil der Unternehmen dieser Region jeweils welcher Wertschöpfungsstufe angehört.

WertschöpfungsstufeAnteil der Unternehmen
Rohstoffgewinnung und -aufbereitung10%
Verarbeitung von Rohstoffen zu Zwischenprodukten30%
Apparate- und Anlagenbau, Verfahrenstechnik20%
Verarbeitung von Zwischenprodukten zu Endprodukten30%
Das Unternehmen bildet zwei oder mehr Wertschöpfungsstufen abbilden
10%

Flächennutzung und Rohstoffverfügbarkeit in der Region

Um das Potential einer Region als Beispielregion der industriellen Bioökonomie bewerten zu können, spielt unter anderem die Verfügbarkeit von Biomasse eine große Rolle, die zum Beispiel auf der Bodenfläche in der Region erzeugt wird.

Neben der Möglichkeit, Bodenfläche als Industrie- und Gewerbefläche einzusetzen, kann sie forst- oder agrarwirtschaftlich genutzt werden. In dieser Beispielregion wird die Fläche prozentual wie folgt genutzt:

Flächennutzung und Rohstoffverfügbarkeit in der Region

Potentialeinschätzung nach Sektoren

Für den Übergang von überwiegend fossilen hin zu nachhaltigen Rohstoffen in der Industrieproduktion werden biobasierte Rohstoffe benötigt. In dieser Region weisen folgende Sektoren Potential in Hinblick auf die Rohstoffbereitstellung für die industrielle Bioökonomie auf:

SektorPotential
Agrarwirtschaft+++
Industrielle Reststoffe +++
CO2 aus Industrie- und Gewerbe +++
Abfälle und Nebenerzeugnisse aus der Herstellung von Nahrungsmitteln und Futtermitteln +++
Industrielles Abwasser+++

Geringes Potential: +
Mittleres Potential: ++
Hohes Potential: +++

Forschungs- und Innovationslandschaft

Kennzeichen für die Stärke einer Region in Forschung und Entwicklung im Bereich der industriellen Bioökonomie sind Hochschulen und Forschungsinstitute. Pilot- und Demonstrationsanlagen, wie z. B. Mehrzweckanlagen, tragen außerdem dazu bei, die Verfahren der Bioökonomie zu erproben und zu skalieren.

In dieser Beispielregion sind unter anderem folgende Forschungseinrichtungen mit Bezug zur industriellen Bioökonomie vertreten.

10 Forschungsinstitute: >10

Pilot- und Demonstrationsanlagen: 6-10

Kooperationen und Vernetzungsinitiativen

Kooperationen bieten Akteuren aus dem Bereich der industriellen Bioökonomie die Möglichkeit, sich auszutauschen, zu vernetzen, gemeinsam Forschungs- und Entwicklungsprojekte umzusetzen sowie Synergien bei der Transformation hin zu einer biobasierten Industrie zu heben.

Akteure in der Region

Unter anderem sind folgende Akteure für Austausch und Transferaktivitäten in der Region im Themengebiet der industriellen Bioökonomie zuständig:

Kooperationen und Vernetzungsinitiativen intern Agrarregion Mitteldeutschland

Forschungseinrichtungen

  • Fraunhofer CBP  
  • Pilot Pflanzenöl Magdeburg e.V. 
  • Fraunhofer IMWS  
  • ifn-FTZ GmbH  

Cluster/Netzwerkinitiativen

  • BioZ
    www.Bio-Z.de 
  • PIC - Pi Innovation Culture GmbH 
  • WissenschaftsCampus Pflanzenbasierte Bioökonomie Halle  

Vernetzung außerhalb der Region

Vernetzung außerhalb der Region

Diese Beispielregion kooperiert außerdem mit verschiedenen Akteuren außerhalb der Region auf folgenden Ebenen:

Kooperationen und Vernetzungsinitiativen extern Agraregion Mitteldeutschland

Beispiele für die Vernetzung außerhalb der Region

  • Branchenübergreifende Verknüpfung von über 70 Akteuren aus Industrie, Forschung und Gesellschaft in dem Bündnis „BioZ – Biobasierte Innovationen aus Zeitz und Mitteldeutschland”

Strategie und Besonderheiten der Region

  • Strategiepapier zur Bioökonomie in Sachsen-Anhalt
  • Regionale Innovationsstrategie mit Bezug zur Bioökonomie (jeweils in Sachsen-Anhalt und Sachsen)
  • Regionale Forschungs- und Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung für Thüringen (RIS3 Thüringen)

Industrielle Bioökonomie in Deutschland

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