Best-Practice-Beispiel -

Aus Abfallstoffen werden Baumaterial, Autoteile, Folie, Verpackung und Möbel

Einleitung

Durch ein neuartiges sogenanntes Batch-Retorten-Verfahren werden aus Rest- und Abfallstoffen Biokohlenstoffe hergestellt und anschließend zu einfachen Bauteilen (Halbzeugen) u.a. für die Bauindustrie, Automobilindustrie, Landwirtschaft und Möbelindustrie verarbeitet.

Bioökonomie-Faktoren

Prognose im Vergleich zu am Markt etablierten Produkten und Verfahren

  • Treibhausgasausstoß wird gesenkt: um 90 % und mehr
  • Fossile Rohstoffe werden durch biobasierte Rohstoffe ersetzt.
    Verringerung des Verbrauchs fossiler Rohstoffe: um 80 % und mehr
  • Nutzung biobasierter Rohstoffe
  • Ressourceneffizienz wird durch Abfallvermeidung gesteigert: um 80 % und mehr
  • Ressourceneffizienz wird durch Abfallverwertung gesteigert: um 60 - 79 %
  • Sie schaffen zusätzliche Wertschöpfung und generieren neue Arbeitsplätze
    Kosteneinsparungen: 60 % und mehr
    Erhöhung der Bruttowertschöpfung: um 80 % und mehr
    Schaffung neuer Arbeitsplätze: 15 je Produktionsstandort

Durch einen neu entwickelten sogenannten Batch-Retorten-Prozess werden zunächst Rest- und Abfallstoffe (u.a. aus der Holz-, Forst-, und Landwirtschaft und der Lebensmittelindustrie) in Biokohlenstoffe umgewandelt. Aus diesen Biokohlenstoffen und verschiedenen weiteren Materialien werden im Anschluss einfache Bauteile hergestellt. Aus diesen Halbzeugen können u. a. Folien, Platten, Blöcke, Schäume für die Kunststoff- und Bauindustrie sowie Futtermittel- und die Automobilindustrie, Landwirtschaft und Möbelindustrie entwickelt werden.

Dieses Verfahren bietet mehrere Vorteile: Zum einen fallen keine bzw. nur geringe Aufbereitungskosten für die Ausgangsstoffe an, da es sich hierbei um Abfälle handelt. Zum anderen wird bei dem Verfahren ausschließlich Energie genutzt, die in der Biomasse selbst, also den Rest- und Abfallstoffen, enthalten ist. Der Großteil der Energie (rund 90 %) ist dabei sogar überschüssig und kann für weitere Prozesse oder für Dritte nutzbar gemacht werden. Darüber hinaus ersetzen die Halbzeuge viele fossil-/erdölbasierte Kunststoffe, Baumaterialien und Energieträger.

Zudem wird bei dem Verfahren mehr CO2 gebunden als freigesetzt (Negative Emission Technology). So speichert eine Tonne Biokohlenstoff bis zu 3,3 Tonnen CO2.

Wertschöpfungsstufe(n)

  • Verarbeitung von biogenen Rohstoffen zu industriellen Vorprodukten

Rohstoff/Ausgangsmaterial

  • Biomasse (unspezifisch)
  • Holz, Bambus, Miscanthus, Kerne, Schalen
  • Lignozellulosehaltige Reststoffe
  • Reststoffe der Abfallwirtschaft wie Grünschnitt und Siebüberläufe
  • Mikroorganismen
  • Kunststoffhaltige Problemstoffe

Anwendungsbereich des Endprodukts

  • Automobilindustrie
  • Baustoffe
  • Biochemische Erzeugnisse
  • Bodenhilfsstoffe und Futtermittel
  • Erneuerbare Energie und Energieversorgung
  • Gummi- und Kunststoffwaren

Reifegrad

  • System funktioniert in operationeller Umgebung (TRL 9).

Derzeitige Produktionskapazität (Titel bitte leer lassen)

Derzeitige Produktionskapazität

  • Aufbau der industriellen Pilotanlage mit geplantem Produktionsstart Mitte 2022
  • Geplant ist in Eberswalde eine jährliche Produktionskapazität von 7.500 Tonnen Biokohlenstoff und 30 GWh (Gigawattstunden) thermische Energie mit Verstromung und Wasserstoffproduktion sowie 3.000–5.000 Tonnen Bioöle bzw. Biochemikalien. Weitere nationale und internationale Standorte sind in der Vorbereitung.

wird nicht verwendet

Details zur Wertschöpfungskette

  • Herstellung neuer bioökologischer Materialien mit CO2-Speicherung
  • Erzeugung CO2-neutraler Energie

Wesentliche Herausforderungen für die Umsetzung bzw. Skalierung

  • Identifikation möglicher Standorte für Industrieanlagen sowie deren Realisierung und Finanzierung. Die Finanzierung der nächsten 5 Standorte ist ab Mitte 2022 gelöst. Ab dann Finanzierung der Skalierung aus dem Cash Flow.
  • Einholung behördlicher Zulassungen
  • Rekrutierung von Personal
  • Entwicklung von Ansätzen zur Entnahme von Treibhausgasen aus der Erdatmosphäre (Negative-Emissionen-Technologien)
  • Realisierung eines Fonds als Finanzierungsinstrument für die Skalierung, in dem CO2-Zertifikate der produzierten Biokohlenstoffe vermarktet und gehandelt werden als Finanzierungsinstrument für die Skalierung. Fünf Anlagen erzeugen jährlich rund 100.000 CO2-Zertifikate für den freiwilligen Markt.
  • Realisierung der marktspezifischen Geschäftsbereiche polymers, construction, agriculture, industries, energy

Förderungen

Das Projekt wird gefördert durch die Landeskampagne „Start-up BW“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg sowie über GRW-Fördermittel des Landes Brandenburg.

Industrielle Bioökonomie in Deutschland

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