Best-Practice-Beispiel -

Veganes Leder - Lederersatzmaterial aus Holz und Baumwolle

Einleitung

Aus Holz und Baumwolle entsteht mittels moderner Lasertechnik ein Lederersatzmaterial, das flexibel und widerstandsfähig zugleich ist.

Bioökonomie-Faktoren

Prognose im Vergleich zu am Markt etablierten Produkten und Verfahren

  • Treibhausgasausstoß wird gesenkt: um 50 - 69 %

Bei diesem Beispiel wird Lederersatzmaterial aus Baumwolle sowie aus Holz hergestellt. Hierzu wird das Holz im ersten Produktionsschritt zu dünnem Furnier (0,6 mm) verarbeitet. Die Furnier-Streifen werden getrocknet, gebündelt und in der Produktion verklebt, so dass Furnier-Blätter (2,50 m x 1,25 m) entstehen. Die Furnierblätter werden anschließend mit einem Baumwollträger verklebt, flexibilisiert und auf 0,3 mm bis 0,4 mm Furnier-Stärke geschliffen. Danach wird die dünne Furnierschicht mittels Lasertechnik in kleine Formen geschnitten, die Baumwollschicht bleibt intakt. Hierdurch entstehen kleine Holzpixel, die fest an der Bauwollschicht haften.

Das so hergestellte Lederersatzmaterial ist auf der einen Seite flexibel wie Baumwolle und auf der anderen Seite widerstandsfähig wie Holz. Das Produkt kann im Bereich der Bekleidung bzw. Textilien (z.B. für Herstellung von Handtaschen und Schuhen) und bei Polstermöbeln als Bezugsstoff eingesetzt werden. Darüber hinaus ist mit dem Material die Entwicklung von Oberflächen aus echtem Holz bei komplexen 3D-Geometrien (bspw. im Automotive-Bereich bei Dashboards) möglich. Das Verfahren ermöglicht es, dass auf Materialien tierischen Ursprungs und auf den
Gerbereiprozess verzichtet werden kann.

Wertschöpfungsstufe(n)

  • Verarbeitung von Rohstoffen zu Zwischenprodukten

Rohstoff/Ausgangsmaterial

  • Holz/Stroh
  • Baumwolle

Anwendungsbereich des Endprodukts

  • Textilien
  • Bekleidung
  • Leder und Lederwaren
  • Möbel

Reifegrad

  • System funktioniert in operationeller Umgebung (TRL 9).

Derzeitige Produktionskapazität (Titel bitte leer lassen)

(Derzeitige) Produktionskapazität

  • 13.000 m² pro Jahr

wird nicht verwendet

Hürden zur Erweiterung der Produktionskapazität

Zusätzlicher Raum bzw. Fläche zur Kapazitätserweiterung notwendig; darüber hinaus ist die Versorgung mit elektrischer Energie am bestehenden Standort nicht ausreichend. Im Bereich Automotive stellt die lange Dauer der Umsetzung von erster Idee bis in den Prototyp und ins Serienfahrzeug eine Hürde dar.

Wesentliche Herausforderungen für die Umsetzung bzw. Skalierung

Um eine ausreichende Qualität und Stabilität des Produktes zu gewährleisten, müssen die Holzpixel fest auf der Baumwolle verankert sein, sodass auch unter mechanischer Belastung keine Ablösung stattfindet. Demnach stellt das Verkleben von Furnier und Baumwolle im größeren Maßstab (2,5 m x 1,25 m) eine Herausforderung im Produktionsablauf dar. Weiterhin ist zu gewährleisten, dass der Laser eine für das menschliche Auge gleichmäßige und stetige Oberfläche graviert. Da es sich beim Ausgangsstoff Holz um einen inhomogenen Naturwerkstoff handelt, lässt sich ein Einfluss auf das fertige Endprodukt nicht ausschließen.

Förderungen

Keine

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