Die betriebliche Ausbildung ist geregelt in Ausbildungsordnungen. Sie legen die bundeseinheitlichen Standards in Bezug auf die Ausbildungsinhalte, ihrer zeitlichen Vermittlung während der Ausbildung sowie der Prüfungen fest. Dieser Standard und eine staatliche Anerkennung der Abschlüsse wirken wie ein Qualitätssiegel, an dem sich Arbeitgeber bei der Einstellung neuer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter orientieren können. Dies hilft, schneller einen neuen Arbeitsplatz zu finden.
Ausbildungsberufe in der Transformation
Die Ausbildungsordnungen werden nicht zuletzt aufgrund der digitalen und ökologischen Transformation an den technischen Fortschritt, eine veränderte Berufspraxis sowie an wirtschaftliche, rechtliche und gesellschaftliche Veränderungen angepasst. Dabei werden sie nach dem Bedarf der Wirtschaft modernisiert oder neu geschaffen. Dass dieser fortlaufende Modernisierungsprozess von zentraler Bedeutung für die Wirtschaft ist, lässt sich an der Reichweite von Neuordnungsverfahren (siehe Auswertung zur Modernisierung von Ausbildungsordnungen) also der großen Zahl der Auszubildenden ablesen, die im Zeitverlauf von novellierten Ausbildungsordnungen profitieren. Auf deren Basis werden sie zukunftsorientiert qualifiziert und bilden die Fachkräftebasis von morgen.
Standardberufsbildpositionen in der modernen Ausbildungswelt
Ziel einer dualen Berufsausbildung ist es, die künftigen Fachkräfte für eine eigenverantwortliche Tätigkeit auf einem möglichst breiten Gebiet zu qualifizieren. Um dies zu erreichen, werden nicht nur branchenspezifische Fachinhalte vermittelt, sondern auch wichtige berufsübergreifende Themen als sog. Standardberufsbildpositionen verbindlich in das Pflichtprogramm aller Ausbildungsordnungen aufgenommen. Dabei handelt es sich um Mindeststandards, die in allen Berufen während der gesamten Ausbildungszeit gemeinsam mit den berufsspezifischen Fachkenntnissen vermittelt werden, und zwar sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule.
Dabei stehen die wichtigen Themen Umweltschutz, Nachhaltigkeit und Digitalisierung besonders im Fokus.
Die vier Standardberufsbildpositionen:
- Organisation des Ausbildungsbetriebes, Berufsbildung sowie Arbeits- und Tarifrecht
- Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit
- Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie
- digitalisierte Arbeitswelt
stellen sicher, dass alle Auszubildenden in ihrer Ausbildung Kompetenzen für moderne, zukunftsgerichtete Arbeitsprozesse erwerben. Sie gelten für alle Ausbildungsberufe, die ab dem 1. August 2021 in Kraft treten. Nähere Erläuterungen zu den Standardberufsbildpositionen finden Sie hier.
Alle Ausbildungsberufe von A bis Z
Was ist das genaue Tätigkeitsfeld eines gewünschten Ausbildungsberufs? Für wen ist der Job geeignet und wie ist die Ausbildung aufgebaut? Welche beruflichen Perspektiven gibt es? Hilfreiche Antworten und vertiefende Informationen (inklusive der Ausbildungsordnungen und Rahmenlehrpläne) zu allen dualen Ausbildungsberufen finden Sie auf den Seiten des Bundesinstituts für Berufsbildung.
Um herauszufinden, welche Vielzahl an unterschiedlichen Berufen es eigentlich gibt und welcher Beruf für Sie passend ist, schauen Sie gern beim Berufenavi oder dem Selbsterkundungstool Check-U der Bundesagentur für Arbeit vorbei.
Mehr Durchlässigkeit und Flexibilität
Mit mehr Flexibilität und Dynamik wollen wir mit den dualen Berufen alle Arten und Größen von Betrieben und mindestens alle Jugendlichen mit Schulabschluss erreichen. Auch junge Leute mit einer weniger guten Startposition sollen ohne Warteschleifen und Übergangsmaßnahmen in Berufsausbildung gebracht werden.
Frauen in MINT-Berufen
Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – gerade in diesen sogenannten MINT-Bereichen stehen die Arbeitsmarktchancen qualifizierter Fachkräfte mit Berufsbildung besonders gut. Die fortschreitende Digitalisierung wird die Nachfrage nach MINT-Fachkräften weiterhin steigen lassen. Leider entscheiden sich immer noch wenige Mädchen für eine Ausbildung in diesem Bereich. Hier können z. B. berufsbezogene Praktika Schülerinnen und Schülern Chancen aufzeigen, ein realistisches Berufsbild vermitteln und den Pfad in einen MINT-Beruf ebnen.
Es ist ein wichtiges Anliegen des BMWK, Schülerinnen für eine duale Ausbildung in MINT-Berufen zu begeistern. Daher begrüßt das BMWK den Nationalen Pakt für Frauen in MINT Berufen „Komm, mach MINT“.