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Artikel - Fachkräftesicherung

Fachkräfte für Deutschland Herausforderungen Fachkräftesicherung

Einleitung

Fachkräfte sichern Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Beschäftigung, Wohlstand und Lebensqualität. Angesichts der demografischen Entwicklung ist die Sicherung des Fachkräftebedarfs eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte für alle Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Arbeiter bedient eine Maschine, symbolisiert das Thema Fachkräfte

© iStock.com/industryview

Bereits heute fehlen in zahlreichen Branchen Fachkräfte. Der Fachkräftemangel dürfte sich aufgrund von Demografie, Digitalisierung und Dekarbonisierung weiter verschärfen. Die geburtenstarken Jahrgänge der Nachkriegszeit, die sogenannten Babyboomer, gehen nach und nach in den Ruhestand, während deutlich weniger junge Menschen nachrücken. Zugleich führt der beschleunigte Strukturwandel durch die Digitalisierung und die ökologische Transformation zu großen Verschiebungen in den nachgefragten Kompetenzen bei Fachkräften. Die Transformation der deutschen Wirtschaft hin zu einer digitalen, ökologischen Wirtschaft kann nur mit genug passend qualifizierten Fachkräften gelingen.

Analyse und Trends

Wo der Schuh drückt

Die Fachkräfte-Engpässe haben sich verstärkt und ausgeweitet, in einigen Berufen haben sie sich verfestigt und betreffen inzwischen ein Großteil des Bundesgebiets.

Besonders betroffen sind zum Beispiel Berufe aus dem Handwerk und im MINT-Bereich, der Produktion und Fertigung sowie im Bereich Bau und Gebäudetechnik und Lehre und Erziehung. Darüber hinaus ist der Gesundheitssektor – insbesondere die Alten- und Krankenpflege – stark vom Fachkräftemangel betroffen. Gerade der Bedarf an Altenpflegern wird mit zunehmender Alterung der Gesellschaft weiter steigen. Hinsichtlich der Qualifikation betrifft der Mangel Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung ebenso wie Spezialisten mit Meister oder Bachelorabschluss und Experten.

Wie das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung (KOFA) in einer interaktiven Karte zeigt, ist der Fachkräftelücke in einzelnen Berufen und Regionen stark ausgeprägt. Regionale Unterschiede beim Fachkräftemangel,werden auch aus den KOFA-Bundesländersteckbriefe ersichtlich.

Potenziale heben

Fachkräftestrategie der Bundesregierung

Die Sicherung einer starken Fachkräftebasis ist entscheidend, um auch die zukünftigen Anforderungen stemmen zu können. Die Bundesregierung setzt an verschiedenen Punkten an, um diese Herausforderung anzugehen und hat im Herbst 2022 eine neue Fachkräftestrategie verabschiedet. Die Fachkräftestrategie ist branchenübergreifend und bildet den strategischen Rahmen für die Maßnahmen der Bundesregierung gegen den zunehmenden Fachkräftemangel.Zum einen will die Bundesregierung mit Unterstützungsangeboten, Erleichterungen und verbesserten Anreize die Potenziale zur Erhöhung der Erwerbsbeteiligung und Einbindung von Frauen sowie ältere Personen noch besser heben. Da die inländischen Potenziale absehbar aber nicht ausreichen, will die Bundesregierung zum anderen die Einwanderung von Fachkräften aus dem Ausland steigernund das Potenzial der Geflüchteten besser nutzen, in dem diese gezielt in den Arbeitsmarkt integriert werden. Zudem unterstützt die Bundesregierung Unternehmen dabei, die Vorteile einer vielfältigen Arbeitnehmerschaft, die aus Menschen unterschiedlichen Geschlechts und Alters sowie verschiedener Herkunft besteht und auch Menschen mit Behinderung einschließt, zu nutzen und von diesen zu profitieren.

Wo bestehen die größten Fachkräftepotenziale im Inland?

Besonders die Potenziale bei Frauen, Älteren, Menschen mit Migrationshintergrund und Jugendlichen ohne Ausbildung sowie Menschen mit Behinderung können stärker genutzt werden. Vielfalt ist ein wichtiger Beitrag zum Unternehmenserfolg. Daneben steht besonders bei Engpassberufen die Ansprache internationaler Fachkräfte im Fokus.

Frauen

Eine stärkere Partizipation von Frauen am Arbeitsmarkt kann einen positiven Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten. Hier konnte in den letzten Jahren bereits eine starke Ausweitung der Erwerbstätigkeit erreicht werden. So hat die Erwerbstätigkeit von Frauen im Zeitraum von 2010 bis 2022 um 7 Prozentpunkte zugenommen.2 Mit 76,8 Prozent hat Deutschland insgesamt eine der höchsten Erwerbstätigenquoten von Frauen in Europa.3 Ausschlaggebend für diese Entwicklung ist insbesondere die gestiegene Erwerbstätigkeit von Müttern. Allerdings arbeitet gut jede zweite weibliche Beschäftigte in Teilzeit, verglichen mit nur 12,7 Prozent der männlichen Beschäftigten.4 Folglich ist das durchschnittliche jährliche Arbeitsvolumen von Frauen um etwa 30 Prozent geringer als das von Männern.5 Dabei spielt der Familienkontext eine entscheidende Rolle: Insbesondere Mütter weisen bis zum mittleren Alter, d.h. in der Familienphase mit meist jüngeren Kindern, eine deutlich niedrigere Erwerbstätigenquote und höhere Teilzeitquote als kinderlose Frauen auf. Auch wenn die durchschnittliche Wochenarbeitszeit von erwerbstätigen Müttern zwischen 2010 und 2022 von 25 auf knapp 28 Stunden gestiegen ist, arbeiten Frauen vielfach auch nach der Erziehungszeit nicht wieder entsprechend ihrem Potenzial.

Viele Frauen im erwerbsfähigen Alter, die derzeit nicht arbeiten und nicht aktiv auf Jobsuche sind oder in Teilzeit bzw. geringfügig beschäftigt sind, verfügen in der über eine gute Ausbildung. Bei geeigneten Rahmenbedingungen kann diese Zielgruppe häufig zeitnah für eine Erwerbstätigkeit oder einen Ausbau der Arbeitszeit gewonnen werden. Es liegt also im Interesse der Wirtschaft, das Leistungs- und Qualifikationspotenzial der Frauen noch besser zu nutzen. Um das Erwerbsvolumen von Frauen mit Familien- und Pflegeverantwortung weiter zu erhöhen, baut die Bundesregierung das Kinderbetreuungsangebot aus und passt gesetzliche Rahmenbedingungen an. Zusätzlich sind auch flexible, familienbewusste Arbeitsbedingungen sowie eine gleichmäßigere Aufgabenteilung von Familie und Beruf maßgeblich.

Ältere Menschen

Jung und Alt - für Deutschlands Zukunft werden alle Generationen benötigt. Gerade ältere Beschäftigte verfügen über umfassendes Fachwissen und langjährige Berufserfahrung. Das Fachkräftepotenzial von Personen zwischen 55 und 64 Jahren liegt bis zum Jahr 2025 zwischen 600.000 und 1,1 Millionen. Dies geht aus einer Studie des Leibniz-Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung Mannheim hervor, die das Bundesministerium für Arbeit und Soziales in Auftrag gegeben hat. Tatsächlich ist die Erwerbsbeteiligung von Älteren in den letzten Jahren angestiegen. 2012 waren noch 47 % der 60- bis 64-jährigen erwerbstätig, 2022 waren es bereits 63 %. Besonders stark gestiegen ist die Erwerbsbeteiligung älterer Frauen. Ältere sind auch zunehmend nach Erreichen der Regelaltersgrenze beschäftigt, so hat sich die Quote der arbeitenden 65-69-jährigen von 11% auf 19% in demselben Zeitraum fast verdoppelt.6 Die Zahlen zeigen allerdings auch, dass ein Potential bei dieser Gruppe nach wie vor besteht.

Um einen freiwilligen längeren Verbleib im Erwerbsleben zu fördern, hat die Bundesregierung die Beseitigung von Hemmnissen und die Schaffung von Anreizen zum Ziel. Auch die Betriebe können einen Beitrag leisten um Ältere im Erwerbsleben zu halten. Jeder Betrieb hat es in der Hand, durch gezielte Maßnahmen vom Potenzial Älterer zu profitieren: Eine altersgerechte Gestaltung der Arbeit, eine Verbesserung der Balance zwischen Beruf und Privatleben, eine stärkere Weiterbildungsbeteiligung Älterer, aber auch eine gezielte Rekrutierung von Älteren oder ein aktives Gesundheitsmanagement - all dies sind Investitionen, die sich gleichermaßen für Unternehmen, Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie für Deutschland als Ganzes auszahlen.

An- und Ungelernte

Viele arbeitslose Personen ohne berufsqualifizierenden Abschluss suchen nach einer Tätigkeit als Helfer oder Helferin in einem von Engpässen betroffenen Berufsbereich. Wie die KOFA-Studie 2023 zeigt, könnte die Fachkräftelücke rein rechnerisch um etwa 83.000 reduziert werden, wenn arbeitslose An- und Ungelernte entsprechend qualifiziert würden. Dies entspricht 23 Prozent aller offenen Stellen, für die in der Regel eine Berufsausbildung erforderlich ist und derzeit keine passend ausgebildeten Arbeitslosen zur Verfügung stehen.

Menschen mit Migrationshintergrund

Ein großes Potenzial liegt auch bei Menschen mit Migrationshintergrund. Viele tausende zusätzliche Erwerbstätige könnten gewonnen werden, wenn Menschen mit Migrationshintergrund noch stärker bei der Integration und Ausbildung unterstützt werden.7 Dabei geht es zum einem um die Integration von Geflüchteten in den Arbeitsmarkt.

Das BMWK fördert daher das NETZWERK Unternehmen integrieren Flüchtlinge, das 2016 gemeinsam mit der DIHK gegründet wurde und von der DIHK Service GmbH umgesetzt wird. Mit über 3.900 Mitgliedern (Stand 25.01.24) ist es deutschlandweit der größte Zusammenschluss von Unternehmen, die sich für die Ausbildung und Beschäftigung von Geflüchteten engagieren oder engagieren wollen. Das Netzwerk bietet den Mitgliedsunternehmen insbesondere die Möglichkeit für Erfahrungsaustausch und praxisrelevante Informationen. Die Mitgliedsunternehmen übernehmen damit nicht nur soziale Verantwortung. Auch trägt ihr Engagement dazu bei, den Fach- und Hilfskräftemangel zu reduzieren. Die Angebote des NETZWERKs wie Informationsmaterialien, Webinare, Workshops und Veranstaltungen sind wie die Mitgliedschaft kostenlos.

Um Zugewanderte besser in den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu integrieren, unterstützen seit Frühjahr 2016 rund 170 sogenannte Willkommenslotsen Unternehmen bei der Besetzung von offenen Ausbildungs- und Arbeitsstellen mit Geflüchteten. Sie vermitteln bundesweit Geflüchtete in Praktika, Hospitationen, Einstiegsqualifizierungen, Ausbildungen und Beschäftigungsverhältnisse in kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und seit Ende 2017 auch in große Unternehmen. Die Willkommenslotsen helfen bei Fragen zu Sprachförderung, Aufenthaltsstatus, Qualifikationsbedarf sowie zu Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten. Und das mit Erfolg: 2018 konnten mit Hilfe der Lotsen rund 9.700 Geflüchtete in Hospitation, in ein Praktikum, eine Einstiegsqualifizierung, einen Ausbildungsplatz oder ein Arbeitsverhältnis vermittelt werden, davon 2.585 in eine duale Ausbildung.

Inklusion: Menschen mit Behinderung einstellen

Rund 164.000 Menschen mit Schwerbehinderung würden laut der Bundesagentur für Arbeit gerne arbeiten. Viele Menschen mit Behinderung sind überdurchschnittlich gut qualifiziert und ihre Behinderung bedeutet kaum Einschränkung für ihre Arbeitsleistung.

Mehr zum Thema Inklusion in Unternehmen erfahren Sie auf der Website des Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung.

2 Quelle: Erwerbstätigkeitsquoten 1991 bis 2022, Statistisches Bundesamt.
3 Erwerbstätigkeit, Arbeitszeit und Arbeitsvolumen nach Geschlecht 1991-2022, Ergebnisse der IAB-Arbeitszeitrechnung nach Alter und Geschlecht 2023, Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung.
4 Gleichstellungsindikatoren – Teilzeitquote 2024, DEStatis.
5 Die Arbeitsmarktsituation von Frauen und Männern 2022. Berichte: Blickpunkte Arbeitsmarkt, Bundesagentur für Arbeit.
6 Erwerbstätigkeit Älterer Menschen, DEStatis.
7 Doppelt so viele Mütter mit Migrationshintergrund wie ohne sind geringfügig beschäftigt, s. Gelebte Vielfalt: Familien mit Migrationshintergrund, BMFSFJ, November 2020. (S. 41).

Fachkräftestrategie

Was tut die Bundesregierung gegen den Fachkräftemangel?

Die Zukunft des Standorts Deutschland hängt in entscheidendem Maße davon ab, wie gut es gelingen wird, die Fachkräftebasis zu sichern und zu erweitern. Da die Fachkräftesicherung ein fortlaufender Prozess ist, stehen die jeweils zuständigen Ressorts der Bundesregierung kontinuierlich im Dialog mit den relevanten Akteuren der Partnerschaft für Fachkräfte.

Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert das Kompetenzzentrum Fachkräftesicherung, das kleine und mittlere Unternehmen dabei unterstützt, Fachkräfte zu finden, zu binden und zu qualifizieren.

Fokus Inland: Veränderungen präventiv begegnen

Die Herausforderung: Die zügig voranschreitende Digitalisierung trägt dazu bei, dass sich bis 2030 in mehr als 35 Prozent aller Berufe das Tätigkeitsprofil grundlegend wandeln wird. Ein Schwerpunkt der Strategie sieht daher vor, die Beschäftigungsfähigkeit der jetzt tätigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer durch Qualifizierung und Weiterbildung zu gewährleisten. Ineinandergreifende Maßnahmen im Bereich der Ausbildung, Qualität der Arbeit und Vereinbarkeit von Familie und Beruf ergänzen diese Bemühungen.

Duale Ausbildung attraktiver gestalten

Die duale Ausbildung ist einer der zentralen Erfolgs- und Standortfaktoren für die deutsche Wirtschaft. Jungen Menschen bietet sie eine praxisnahe und hochwertige berufliche Qualifikation mit vielfältigen Entwicklungsmöglichkeiten und persönlichen Karrierechancen bis hin zur Selbständigkeit. Zudem trägt sie zu einer auch im internationalen Vergleich geringen Jugendarbeitslosigkeit in Deutschland bei.

Zur Förderung der dualen Ausbildung haben der Bund, die Bundesagentur für Arbeit, die Wirtschaft, die Gewerkschaften und die Länder die Allianz für Aus- und Weiterbildung geschlossen und mit einem aktualisierten Arbeitsprogramm am 23. Mai 2023 erneuert. Gemeinsam wollen die Allianz-Partner noch mehr junge Menschen für einen der über 300 Ausbildungsberufe befähigen und gewinnen. Die Allianz setzt sich konkret zum Ziel, die Aus- und Fortbildung zu stärken, zur Fachkräftesicherung beizutragen und den Wandel mitzugestalten. Die Allianzpartner wollen gemeinsam für die berufliche Bildung werben, die vielfältigen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten der beruflichen Bildung aufzeigen sowie die Möglichkeiten der Unterstützung stärker publik machen, indem sie insbesondere ihre erfolgreiche abgestimmte Öffentlichkeitsarbeit, den „Sommer der Berufsausbildung“, fortführen und weiterentwickeln.

Auszubildende bei der Arbeit zum Thema Ausbildung und Beruf

© Robert Kneschke – stock.adobe.com

Erfolgsmodell duale Ausbildung

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Fachkräfteeinwanderung

Fachkräfte aus dem Ausland - Chancen bieten und nutzen

Neben der Hebung der inländischen Potenzialen ist die Stärkung der Fachkräfteeinwanderung ein zentrales Handlungsfeld der Fachkräftesicherung. Die Bundesregierung hat deshalb umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um diese substantiell zu fördern.

Fachkräfteeinwanderungsgesetz

Das Gesetz und die Verordnung zur Weiterentwicklung der Fachkräfteeinwanderung ist ab dem 18. November 2023 schrittweise in Kraft getreten. Das Paket sieht eine deutliche Öffnung des Rechtsrahmens für Fachkräfte aus Ländern außerhalb der Europäischen Union vor. Unter anderem ist es nun für mehr Fachkräfte möglich, ohne formale Anerkennung der ausländischen Qualifikation einzuwandern, die Gehaltschwellen für die Erteilung der attraktiven Blauen Karte EU wurde abgesenkt und eine neue, punktebasierte Chancenkarte zur Jobsuche wurde eingeführt.Zudem wurde der Familiennachzug von Partnern, Kindern und Eltern erleichtert sowie der Spurwechsel für Asylbewerberin einen Aufenthaltstitel zu Erwerbszwecken erleichtert.

Neben den rechtlichen Änderungen hat die Bundesregierung mit ihren Eckpunkten der zur Fachkräfteeinwanderung aus Drittstaaten umfassende Begleitmaßnahmen beschlossen, um die weiteren Rahmenbedingungen bei der Fachkräfteeinwanderung zu verbessern.

Make it in Germany

Mit "Make it in Germany" verfügt die Bundesregierung über ein zentrales, mehrsprachiges Informationsportal für Fachkräfte aus dem Ausland und Arbeitgeber in Deutschland. Auf dem Portal können sich die Fachkräfte und Arbeitsgeber zu verschiedenen Themen rund um die Einwanderung (z.B. Visa) sowie über das Leben in Deutschland informieren. Weiterhin verfügt das Portal über eine integrierte und von der Bundesagentur für Arbeit gespeiste Jobbörse und eine von der Bundesagentur für Arbeit und dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge betriebene Hotline (Telefon, E-Mail, Chat). Auch wird auf dem Portal eine Willkommensmappe angeboten. Mit dieser können Arbeitgeber die Integration ausländischer Fachkräfte durch ein individualisierbares Informationspaket zu den ersten Schritten nach der Einreise und zum Leben in Deutschland unterstützen.

"Make it in Germany" in bewegten Bildern

Duale Ausbildung im Ausland

Anerkennung ausländischer Qualifikationen

Mit dem „Gesetz zur verbesserten Feststellung und Anerkennung im Ausland erworbener Berufsqualifikationen“ wurde ein Rechtsanspruch auf ein Verfahren zur Überprüfung der Gleichwertigkeit von im Ausland erworbenen beruflichen Qualifikationen mit einem deutschen Berufsabschluss eingeführt. Mit Inkrafttreten des FEG wird der Beratungsbedarf zum Thema Anerkennung voraussichtlich steigen. Um diesem Bedarf gerecht zu werden und die Effizienz der Anerkennungsverfahren zu erhöhen, hat die Bundesregierung eine Zentrale Servicestelle Berufsanerkennung eingeführt. Diese bietet als zentrale Anlaufstelle für Fachkräfte aus dem Ausland Anerkennungsberatung und Verfahrensbegleitung an.

Mit Inkrafttreten der zweiten Tranche des FEG zum 1. März 2024 sollen auf Erfordernisse der formalen Anerkennung des ausländischen Bildungsabschlusses unter bestimmten Voraussetzungen für alle nicht-reglementierten Berufe verzichtet werden können. Daneben wird mit der neuen Anerkennungspartnerschaft ermöglicht ein erforderliches Anerkennungsverfahren erst nach der Einreise begleitend durchzuführen. Im Gegensatz zu den bisherigen Möglichkeiten zur Durchführung von Qualifizierungsmaßnahmen ist in diesem Fall nicht erforderlich, das Anerkennungsverfahren einzuleiten bzw. einen Bescheid über die (teilweise) Gleichwertigkeit vorzulegen.

Praktisch: Das Informationsportal für ausländische Berufsqualifikationen (BQ-Portal) des BMWK ist die umfangreichste Online-Wissens- und Arbeitsplattform zu ausländischen Berufsqualifikationen und unterstützt die zuständigen Stellen – die Berufskammern- mit Informationen zu ausländischen Bildungssystemen und Bildungsabschlüssen. Die Plattform bietet Beschreibungen von 97 Berufsbildungssystemen weltweit und über 4.200 ausländische Berufsprofile. Auf diese Weise können die Berufskammern mit dem Berufsqualifikations-Portal ausländische Berufsabschlüsse besser einschätzen sowie schnell, einheitlich und transparent bewerten.

Außerdem können sich auf dem Informationsportal zur Anerkennung ausländischer Berufsqualifikationen der Bundesregierung Anerkennungssuchende rund um das Thema Anerkennung von Abschlüssen informieren. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung berichtet zudem immer wieder auf seiner Facebookseite über das Thema.

Zugewanderte bestmöglich unterstützen

Das erfolgreiche Programm zur passgenauen Besetzung von freien Ausbildungsstellen hilft dabei, Ausbildungsplätze in kleinen und mittleren Unternehmen "passgenau" mit in- und ausländischen Jugendlichen ohne Flüchtlingsstatus zu besetzen. Das Programm unterstützt Berater und Beraterinnen, die wiederum Betrieben bei der Etablierung und Weiterentwicklung einer weltoffenen Kultur und bei der Integration von ausländischen Auszubildenden und ausländischen Fachkräften, die nicht als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind, helfen.

Mit „Skills Experts“ Fachkräfte weltweit ausbilden

Unternehmen brauchen qualifizierte Fachkräfte, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Das gilt auch für deutsche Firmen im Ausland. Das Programm „Skills Experts“ unterstützt daher vor allem kleine und mittlere deutsche Unternehmen bei der bedarfsgerechten betrieblichen Ausbildung von Jugendlichen vor Ort.

In vielen Ländern weltweit mangelt es in unterschiedlichen Branchen an gut ausgebildeten Fachkräften. Dadurch können sowohl lokal tätige Firmen als auch weltweit agierende deutsche Unternehmen die Potenziale, die ihnen die jeweiligen Märkte bieten, nicht vollständig nutzen. Hier setzt das Programm „Skills Experts“ an. Es unterstützt vor allem kleine und mittlere deutsche Unternehmen (KMU) im Ausland dabei, junge Menschen vor Ort bedarfsorientiert nach dem Vorbild der deutschen dualen Berufsausbildung auszubilden und zu qualifizieren. Davon profitieren insbesondere deutsche KMU, aber auch die Partnerländer und junge Menschen in diesen Ländern.

Im Rahmen des Programms wird die Entsendung von Berufsbildungsexperten, sogenannten „Skills Experts“ an mittlerweile zehn Standorte der Auslandhandelskammern gefördert. Die Förderung erfolgt in den Schwerpunkten Grundlagenaufbau von Berufsbildungsstrukturen an den Standorten Japan, Singapur, Baltikum, Usbekistan und „Green Jobs“ an den Standorten Chile, Argentinien sowie „Fachkräfte für Deutschland“ an den Standorten Türkei, Brasilien/ Sao Paulo, Südafrika, Ägypten. Die „Skills Experts“ arbeiten eng mit dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag als Programmpartner zusammen, um weltweit vergleichbare und qualitätsgesicherte Standards der betrieblichen Ausbildung und deren Zertifizierung nach deutschem Vorbild zu gewährleisten.

Themenportale für Fachkräfte

Externe Angebote

Pressemitteilungen

  • 28.12.2023 - Gemeinsame Pressemitteilung - Ausbildungsberufe

    Pressemitteilung: Klimawende praktisch mitgestalten – Novelle der dualen Ausbildung für Umwelttechnologen

    Öffnet Einzelsicht
  • 13.11.2023 - Gemeinsame Pressemitteilung - Fachkräftesicherung

    Pressemitteilung: SCHULEWIRTSCHAFT-Preis 2023: Durch praxisnahes Engagement bei der Berufsorientierung Fachkräfte gewinnen

    Öffnet Einzelsicht
  • 19.09.2023 - Pressemitteilung - Ausbildung & Beruf

    Pressemitteilung: Habeck: „Wir stärken die duale Ausbildung in Kohleausstiegsregionen und investieren in Zukunftsberufe“

    Öffnet Einzelsicht

Weiterführende Informationen

  • Artikel - Flucht und Integration

    Artikel: Geflüchtete Menschen erfolgreich integrieren: Maßnahmen und Initiativen

    Öffnet Einzelsicht
Arbeiter bedient eine Maschine, symbolisiert das Thema Fachkräfte

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