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Artikel - Schlüsseltechnologien

Industrielle Bioökonomie – Wachstum und Innovation für den Standort Deutschland

Einleitung

Naturdämmstoff aus Pilzen für Gebäude, chemische Grundstoffe aus Biomasse oder Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen: Zahlreiche Ressourcen aus der Natur ersetzen Erdöl und andere fossile Rohstoffe und lassen sich weiterverwerten für innovative Produkte und Prozesse in allen Lebensbereichen. Damit leistet die industrielle Bioökonomie mit biobasierten Rohstoffen und Verfahren einen wichtigen Beitrag für Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz und bietet Wirtschaft und Industrie gleichzeitig große Chancen für Innovationen, neue Wertschöpfung und zukunftsfähige Arbeitsplätze.

Nachhaltiger leben, Klima und Umwelt schützen, Ressourcen schonen: Damit die Industrie in Deutschland bis 2045 klimaneutral und nachhaltig produziert, muss die industrielle Bioökonomie in Deutschland weiter voranschreiten. Ein Umsteigen auf nichtfossile Rohstoffe ist auch notwendig, weil die heute überwiegend eingesetzten Energieträger, wie Öl, Gas, Kohle, nur in begrenztem Maß und nicht in Deutschland vorhanden sind und irgendwann ausgeschöpft sein werden. Darüber hinaus birgt die industrielle Bioökonomie weitere Vorteile:

  • weniger CO2 , Wasser oder Energie in Verfahren und Prozessen,
  • weniger Treibhausgase,
  • weniger Abhängigkeit von fossilen Rohstoffen wie Erdöl, Kohle und Gas.

Gleichzeitig leistet die industrielle Bioökonomie einen wichtigen Beitrag für eine wettbewerbsfähige Industrie und für die Attraktivität des Industriestandortes Deutschland. Ersetzt die Industrie fossile durch biobasierte Rohstoffe, so verspricht dies innovative Herstellungsverfahren, neue Produkte und Wachstumschancen für fast alle Branchen.

In Deutschland hatte die Bioökonomie 2020 einen Anteil von mindestens sieben Prozent an der Gesamtbeschäftigung. Statistisch gesehen sind 2,7-2,9 Millionen Beschäftigte in Deutschland im Bereich der Bioökonomie tätig. Zudem umfasste die Bioökonomie in 2020 rund fünf Prozent der gesamten Wertschöpfungskette in Deutschland, dies sind circa 134-150 Milliarden Euro. (Quelle: Monitoring der deutschen Bioökonomie vom 03.12.24).

Die Europäische Kommission hat die Bioökonomie als Schlüsselsektor zur Erreichung der Nachhaltigkeits- und Klimaziele der Europäischen Union (EU) identifiziert. Sie ist integraler Bestandteil des EU- Green- Deal. Die Bioökonomie in der EU leistet einen starken Beitrag zur Gesamtwirtschaft und beschäftigt über 16 Millionen Beschäftigte und erwirtschaftet in allen 27 Mitgliedstaaten einen Umsatz von über 2,3 Milliarden Euro in 2021 (Quelle: European Bioeconomy in Figures 2008-2021 vom 16.09.24).

Gemeinsam auf Erfolgskurs: Die Dialogplattform Industrielle Bioökonomie

Um den industriellen Wandel voranzutreiben, hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWE) 2018 die Dialogplattform „Industrielle Bioökonomie“ gegründet.

Die Dialogplattform „Industrielle Bioökonomie“ des BMWE ist ein unabhängiges Expertennetzwerk, das Empfehlungen und Maßnahmen für politikrelevante Themen und Fragestellungen zur industriellen Bioökonomie erarbeitet. Die Zugehörigkeit zu diesem Netzwerk ist nicht an eine ständige aktive Mitarbeit gekoppelt. Vielmehr können sich die Mitglieder der Dialogplattform entsprechend Expertise und Verfügbarkeit in die Bearbeitung spezifischer Themen einbringen, durch Beiträge an Abstimmungsprozessen mitzuwirken oder Themen vorschlagen, die zukünftig von der Dialogplattform aufgegriffen werden könnten.

Plattform "Industrielle Biökonomie"

Das nachstehende Schaubild gibt einen Überblick zur Struktur und Arbeitsweise der Dialogplattform, die 2024 neu ausgerichtet wurde.

Das nachstehende Schaubild gibt einen Überblick zur Struktur und Arbeitsweise der Dialogplattform, die 2024 neu ausgerichtet wurde.

© BMWE

Die Dialogplattform „Industrielle Bioökonomie“ arbeitet an Lösungen zur schnellen industriellen Umsetzung der Bioökonomie. Einmal im Jahr findet in Berlin eine Veranstaltung statt, in der die Mitglieder der Dialogplattform zusammen mit dem BMWE über bereits erzielte Ergebnisse und deren Umsetzung sprechen. Diese Veranstaltung ist das Symposium.

Die Dialogplattform beschließt auf dem Symposium die Bearbeitung neuer Themen. Die Bearbeitung der Themen erfolgt in Arbeitsgruppen. In den unterschiedlichen Arbeitsgruppen können sich interessierte und fachkundige Mitglieder der Dialogplattform einbringen. Die Arbeitsgruppe erarbeitet themenspezifische Produkte, zum Beispiel Handlungsempfehlungen oder Positionspapiere. Nach der Finalisierung durch die Arbeitsgruppe werden diese Produkte durch die Dialogplattform abgestimmt: Findet das Produkt der Arbeitsgruppe Zustimmung bei den anderen Mitgliedern der Dialogplattform, dann wird das Produkt der Arbeitsgruppe zu einem Produkt der Dialogplattform. Das Produkt der Dialogplattform wird im nächsten Schritt mit Vertreterinnen und Vertretern des BMWE und der thematischen Arbeitsgruppe besprochen. Das BMWE gibt der Arbeitsgruppe eine Rückmeldung zum Produkt, was mitunter zu einer Anpassung oder Überarbeitung des Produktes führen kann.

Ein wichtiges Produkt der Dialogplattform sind beispielweise Handlungsempfehlungen. Nach Diskussion mit Vertretenden der Arbeitsgruppen prüft das BMWE deren Umsetzung und Priorisierung. Ergebnisse dieser Prüfung sollen jährlich auf dem Symposium vorgestellt werde. Auf dem Symposium werden dann auch wieder neue Themen festgelegt, die nach dem Symposium in neuen Arbeitsgruppen bearbeitet werden.

Wenn Sie Interesse haben, das Thema industrielle Bioökonomie aktiv mitzugestalten, dann werden Sie Mitglied der Dialogplattform „Industrielle Bioökonomie“! Hierzu müssen Sie lediglich Ihr Interesse bekunden.

Im September 2023 hat die Dialogplattform ein Positionspapier “Leitmarkt Bioökonomie“ formuliert. Dieses repräsentiert nicht notwendigerweise die Meinung des BMWE oder des Herausgebers. Lesen können Sie dieses Positionspapier hier Positionspapier der Dialogplattform Industrielle Bioökonomie auf Deutsch oder Englisch .

Das BMWE beauftragte das Institut für Innovation und Technik (iit) in der VDI/VDE Innovation + Technik GmbH und das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) mit einer Marktstudie zur Begutachtung des Wagniskapitalbedarfs von Start-ups in den folgenden Zielbereichen bis 2030.

Für weitere Informationen lesen Sie gerne die Kurzzusammenfassungen in deutscher oder englischer Sprache sowie den detaillierten Endbericht der Studie.

Zahlen und Fakten (Bioökonomie gesamt)

2,7 – 2,9
Symbolicon für Menschen

Millionen
Erwerbstätige zählt die deutsche Bioökonomie (Stand: 2020)

7
Symbolicon für Tortendiagramm

Prozent
beträgt der Anteil der Bioökonomie-Erwerbstätigen an der Gesamtwirtschaft

134-150
Symbolicon für Eurostapel

Milliarden Euro
Bruttowertschöpfung erzielt die Bioökonomie (je nach Abgrenzung)

50
Symbolicon für Arbeiter

Prozent
davon etwa werden im verarbeitenden Gewerbe erwirtschaftet

Industrielle Bioökonomie

© Adobe Stock/Grispb

Best-Practice-Beispiele

Industrielle Bioökonomie „made in Germany“

Schon jetzt gibt es in Deutschland zahlreiche Produkte und Verfahren der industriellen Bioökonomie mit Vorbildcharakter. Um die vielen unterschiedlichen Innovationen und Lösungen im Bereich der industriellen Bioökonomie sichtbarer zu machen, entwickelt das BMWE zusammen mit der Dialogplattform Industrielle Bioökonomie derzeit eine Online-Landkarte, in die Unternehmen ihre Aktivitäten im Bereich der Bioökonomie aufnehmen lassen können.

Häufig handelt es sich bei den Best-Practice-Beispielen aus dem Bereich der industriellen Bioökonomie nicht nur um für sich stehende Insellösungen. In vielen Branchen und Regionen sind diese Best-Practice-Beispiele vielmehr in Wertschöpfungsnetzen integriert: Während einige Technologien beispielsweise auf der ersten Wertschöpfungsstufe, der Rohstoffgewinnung und -aufbereitung zum Einsatz kommen, setzen Verfahrensarten auf der nachfolgenden Stufe an der Verarbeitung des Rohstoffs zum Zwischenprodukt an. Damit das so entwickelte Zwischenprodukt schließlich auf dem Markt Verbraucherinnen und Verbrauchern angeboten werden kann, muss es in der Regel in einem letzten Schritt zum Verbraucherprodukt verarbeitet werden. Im Rahmen solcher Wertschöpfungsketten kommt kleinen und mittleren Unternehmen an der Schnittstelle von Forschung und Einsatz in der Großindustrie eine bedeutende Rolle zu.

Die Online-Landkarte der industriellen Bioökonomie bietet Unternehmen die Möglichkeit, die Best-Practice-Beispiele nach regionalen, branchenspezifischen und unternehmensgrößenspezifischen Kriterien zu filtern.

Best-Practice-Beispiele

Schon jetzt gibt es in Deutschland zahlreiche Produkte und Verfahren der industriellen Bioökonomie mit Vorbildcharakter. Unsere interaktive Online-Landkarte zeigt Ihnen diese Best-Practice-Beispiel für die Industrielle Bioökonomie in Deutschland.

Zu den Best-Practice-Beispielen

Daneben werden hier die Best-Practice-Beispiele innerhalb einer Wertschöpfungskette eingeordnet. Wenn Sie selbst ein Best-Practice-Beispiel einreichen möchten, füllen Sie das das Formular aus.

Pilze, Blätter, Äpfel – was heute bereits möglich ist

Im Folgenden sind einige Beispiele aus der Forschung dargestellt, die das BMWE im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms Mittelstand (ZIM) bereits gefördert hat:

Für den Hausbau: Natürlicher Dämmstoff aus Pilzen



Wie können aus Naturstoffen Dämmplatten entwickelt werden, die die hohen Anforderungen an Dämmung und Formstabilität im Hausbau erfüllen? Im Projekt „Nature Foam“ werden dazu biogene Reststoffe wie Holz oder Stroh mit Hilfe von Pilzen zu stabilen Dämmplatten verbunden. Die Pilze durchziehen diese Stoffe mit einem dichten Netz von feinen Fäden aus Chitin. Nach wenigen Tagen entstehen so dichte und stabile Platten aus rein natürlichen Rohstoffen mit hervorragenden Wärmedämmungseigenschaften, die vollständig biologisch abbaubar sind.

Insekten helfen bei der Aufbereitung von Abwasser


Insekten können dabei helfen, Abwasser wieder sauber zu bekommen. Denn sie liefern Chitin – und aus dem daraus hergestellten Chitosan wird ein Filterstoff für die Aufbereitung von Abwasser hergestellt. Im Projekt „Insect-Chitin“ wird Chitin aus gezüchteten Insekten gewonnen. Daraus werden biologisch abbaubare – statt wie bisher synthetische - Flockungsmittel hergestellt. Diese Flockungsmittel binden Schmutzelemente im Wasser und dienen so als Filtermedium in Kläranlagen.

Mehrwegbestecke aus Palmblättern

2021 ist in der EU ein Verbot von Einweg-Plastikbesteck in Kraft getreten. Vor diesem Hintergrund ist ein anderes Projekt besonders interessant, bei dem aus Pflanzenfasern umweltfreundliche Mehrwegbestecke hergestellt werden sollen. Zunächst einmal muss dafür hochwertiges Fasermaterial – insbesondere aus Blattverschnitt der Betelnusspalme – gewonnen werden. Diese Blattfasern werden in der Weiterverarbeitung zu einem zentralen Bestandteil eines neuen stabilen Verbundstoffs für Mehrwegbestecke: ein innovatives Zero-Waste-Produkt.

Aus Apfeltrester wird Lebensmittelfarbe

Lebensmittelfarbe aus Obst statt aus synthetischen Stoffen: Als Quelle für Farbextrakte dient in diesem Projekt Apfeltrester, der bei der Herstellung von Apfelsaft als Restprodukt anfällt. In einem Oxydationsprozess werden verschiedene Gelb- und Brauntöne gewonnen, die als natürliche Lebensmittelfarbstoffe beispielsweise für Cola- und Limonadengetränke verwendet werden. Das Netzwerk Wast2Value beschäftigt sich in seinen Projekten mit Technologien zur Umwandlung von Rest- und Abfallstoffen aus der Land- und Forstwirtschaft.

Beispielregionen

Vernetzt und stark in der Region

Einige Regionen in Deutschland sind im Bereich der industriellen Bioökonomie bereits gut aufgestellt – entsprechende Forschungsinfrastrukturen und Wertschöpfungsketten sind dort gut etabliert. Entscheidend für eine deutschlandweite Stärke im Bereich der industriellen Bioökonomie ist eine Vernetzung der Regionen miteinander.

Die sogenannten Beispielregionen der industriellen Bioökonomie verfügen zum Beispiel über Demonstrationsanlagen, die in großen Stückzahlen produzieren können. Damit unterstützen sie Unternehmen dabei, Produkte aus der Konzeptionsphase in die industrielle Produktion zu bringen.

Auch bilden Beispielregionen in der Regel alle Elemente der Wertschöpfungskette ab:

  • landwirtschaftliche Produktion
  • Vorkonfektion der Rohstoffe
  • industrielle Verarbeitung
  • Logistik
  • Kreislaufwirtschaft
  • Koppelnutzung
  • Ausbildung

Interaktive Karten

Industrielle Transformation durch biobasierte Produkte und Verfahren vorantreiben. Unsere Online-Landkarten der Beispielregionen und der Best-Practice-Beispiele für die Industrielle Bioökonomie zeigen, wo dies heute bereits umgesetzt wird.

Wenn Deutschland als Beispielnation für die industrielle Bioökonomie wahrgenommen werden soll, ist es wichtig, dass sich die Regionen untereinander vernetzen, erfolgreich miteinander kooperieren und gemeinsam Synergien heben. Auf diese Weise können die Beispielregionen andere Regionen, die in ihrer Entwicklung noch nicht so weit sind, unterstützen und dabei helfen, Antworten auf zahlreiche Fragen zu finden, wie zum Beispiel :

  • Wie können erfolgreiche Bioökonomie-, Innovationsöko- und Wirtschaftssysteme aufgebaut, gestärkt und verknüpft werden?
  • Welche Basiskompetenzen und Infrastrukturen müssen vorhanden sein?
  • Wie können Kristallisationskerne gestärkt und vernetzt werden?
  • Welche bestehenden Versorgungsstrukturen der Biomasse können als Rohstoff für bioökonomische Verfahren sowie
  • Primärprodukte der Industrie wie Stärke, Zellulose, Zucker, Proteine, Öl, Lignin etc. genutzt werden?
  • Wie wird ein Miteinander von Biotreibstoffen, Lebensmittel- und Futtermittelherstellung beziehungsweise eine Sektorkopplung zwischen Lebensmittelwirtschaft und Non-Food-Industrie erreicht?
  • Wie gelingt eine bessere Verwertung von Reststoffen oder sogar eine Entkopplung des Kohlenstoffbedarfs von der Biomasseproduktion der Land- und Forstwirtschaft, indem neue Verfahren zum Beispiel durch Nutzung von Algen, Bakterien oder durch die stoffliche Nutzung von CO2 etc. angewendet werden?
  • Wie können stabile und anpassungsfähige Versorgungsstrukturen geschaffen, Biodiversität mitgedacht und die Logistik nachhaltig gestaltet werden?
  • Welche Strategien müssen zur staatlichen Flankierung vorhanden sein?

Industriestrategie 2030

Bioökonomie in der Industrie – Zukunftsfeld mit Potential

Die industrielle Bioökonomie legt mit ihren Game-Changer-Technologien die Grundlagen dafür, dass die Industrie ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern und gleichzeitig die ambitionierten Klimaschutz- und Nachhaltigkeitsziele bis 2030 und darüber hinaus erreichen kann.

Den politischen Rahmen bilden auf nationaler Ebene:

  • die Industriestrategie 2030
  • die Nationale Bioökonomiestrategie
  • die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie
  • die Nationale Kreislaufstrategie
  • die Klimaschutzziele 2030 und 2050.

Nutzung biogener Rohstoffe und biobasierter Verfahren in der Industrie sowie die Etablierung einer Kreislaufwirtschaft besitzen eine hohe Relevanz für eine nachhaltige Rohstoff- und Energieversorgung, die globale Ernährungssicherung und den Schutz von Klima und Umwelt. In der Nationalen Bioökonomiestrategie (2020), in der im Oktober 2023 veröffentlichten Industriestrategie 2030 und der im Dezember 2024 veröffentlichten Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie ist der Wandel von einer überwiegend auf fossilen Rohstoffen basierenden Industrie hin zu einer ökonomisch und ökologisch nachhaltigen, klimafreundlichen, zirkulären Wirtschaftsform unter Nutzung der Bioökonomie als Ziel der Bundesregierung verankert worden. Im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2023 ist die Bioökonomie als Industrie-Sektor aufgeführt.

International wurden 2024 von den G20 erstmals „High-Level-Principles on Bioeconomy“ verabschiedet und die Bioökonomie in die Abschlusserklärung aufgenommen. Auf EU-Ebene wurde die Bioökonomie in das Arbeitsprogramm der Kommission aufgenommen, das am 12.02.2025 veröffentlicht wurde. Ferner wird es 2025 eine neue EU-Bioökonomie-Strategie geben.

Nationale Bioökonomiestrategie

Wirtschaft von morgen: nachhaltig, ressourcensparend, innovativ

Schon heute liegt Deutschland auf dem Gebiet der Bioökonomie international mit an der Spitze. Um diese Position zu stärken und das Wirtschaftskonzept der Bioökonomie mit seinen großen Chancen für Innovationen weiterzuentwickeln, hat das Bundeskabinett Anfang 2020 eine nationale Bioökonomiestrategie verabschiedet.

Die Anfang 2020 verabschiedete nationale Bioökonomiestrategie zielt darauf ab, Deutschlands Position weiter zu stärken und das Wirtschaftskonzept der Bioökonomie mit seinen großen Chancen für Innovationen weiterzuentwickeln.

Mit den richtigen Rahmenbedingungen und der Förderung von Forschung und Innovationen sollen neue Technologien entwickelt und zukunftsfähige Arbeitsplätze geschaffen werden. In Verbindung mit der Digitalisierung sowie Spitzentechnologien über alle Disziplinen hinweg werden neue Potenziale für eine nachhaltige Wirtschaft erschlossen. Kernziel ist eine nachhaltige, kreislauforientierte und innovationsstarke deutsche Wirtschaft.

Die Bioökonomiestrategie enthält zwei übergeordnete Leitlinien:

  • Zum einen geht es darum, neues Wissen aus der Bioökonomie-Forschung schneller in der Praxis anzuwenden. Biobasierte Produktionssysteme können zum Beispiel maßgeschneiderte Inhaltsstoffe für die Industrie liefern. Optimierte Mikroorganismen oder einzelne Bestandteile, wie Enzyme, liefern neue Rohstoffe oder Produkte.
  • Die zweite Leitlinie bezieht sich auf die Rohstoffbasis der Wirtschaft. Im Fokus steht Biomasse als nachwachsender Rohstoff. Sie kann aus Pflanzen, Mikroorganismen, Algen oder etwa Pilzen entstehen. Zudem rücken heute verstärkt biobasierte Rest- und Abfallstoffe in den Fokus.

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