Mit der am 31.12.2021 im Bundesanzeiger veröffentlichten Richtlinie ist eine Förderung für verbesserte Produktionskapazitäten sowie Forschung und Entwicklung bei Speziallipiden und anderen Hilfsstoffen für mRNA-Impfstoffe und andere mRNA-Arzneimittel auf den Weg gebracht worden.
Ziel dieser Förderrichtlinie ist es, einen Beitrag zur Resilienz der Lieferketten für mRNA-Arzneimittel in Europa zu leisten, indem die Wettbewerbsfähigkeit der geförderten Unternehmen gestärkt wird. Zudem sollen Unternehmen und Forschungseinrichtungen gefördert werden, die mittelfristig Produktionsprozesse für Speziallipide (weiter-)entwickeln sowie mittel- bis langfristig neue Speziallipide und andere Hilfsstoffe für mRNA-Arzneimittel erforschen und entwickeln. Um somit einen Beitrag zur Versorgung mit innovativen Arzneimitteln zu leisten, setzt die Förderrichtlinie in verschiedenen Fördermodulen Innovationsanreize:
Für Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft kann die Förderung in Form eines nicht rückzahlbaren Zuschusses je nach Marktnähe der zu entwickelnden Lösungen 15 bis 50 Prozent der zuwendungsfähigen Gesamtkosten pro Unternehmen betragen. Für KMU sowie Hochschulen, Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen sind die zuwendungsfähigen projektbezogenen Kosten bzw. Ausgaben im Einzelfall zu einem höheren Prozentsatz förderfähig (bis zu 80 Prozent in Modul 2 und bis zu 90 Prozent in Modul 3).
Mit der Durchführung des Programms wurde der Projektträger VDI/VDE-IT betraut, der als Ansprechpartner für alle Fragen zur Administration der Förderprojekte zur Verfügung steht.
Detaillierte Informationen stehen Ihnen in der Richtlinie zur Verfügung.
Modul 1: Investitionen in Produktionsanlagen für Speziallipide in Deutschland
In diesem Modul werden Unternehmen gefördert, die mit kurzfristigen Investitionsprojekten bestehende bzw. zusätzliche Produktionskapazitäten für Speziallipide über den technischen Stand der bestehenden Produktionsanlagen hinaus modernisieren bzw. verbessert errichten. Vollanträge konnten bis zum 28.02.2022 beim Projektträger VDI/VDE-IT eingereicht werden.
Modul 2: Entwicklung und Innovation von Produktionsprozessen für Speziallipide
In diesem Modul werden Verbundprojekte aus Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten gefördert, um Innovationen in Produktionsprozessen für Speziallipide zur Erhöhung der Nachhaltigkeit, Umweltverträglichkeit und Flexibilität zu erzielen. Das Antragsverfahren im Modul 2 ist zweistufig angelegt. Projektskizzen konnten bis zum 30.04.2022 beim Projektträger eingereicht werden.
Modul 3: Erforschung und Entwicklung von neuartigen Speziallipiden für mRNA-basierte Arzneimittel und weiteren neuartigen Hilfsstoffen für den Wirkstofftransport
In diesem Modul werden Zukunftsprojekte als Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zwischen Wirtschaft und Wissenschaft mit zukunftsweisender Themenstellung auf den Gebieten der Speziallipide für mRNA-basierte Impfstoffe und mRNA-basierte Wirkstoffe sowie neuartiger Hilfsstoffe für den Wirkstofftransport gefördert. Zukunftsprojekte verfolgen visionäre neue Ansätze, setzen neue Forschungsimpulse und zielen auf neue zukunftsrelevante Märkte. Sie gehen deutlich über den bisherigen Stand der Technik hinaus und sind daher mit einem besonders hohen Risiko behaftet. Das Antragsverfahren ist zweistufig angelegt.
In Modul 3 werden zudem „Konsortien der Innovation aus Wissenschaft und Industrie“ (KIWI) gefördert. Ziel ist die strukturierte Vernetzung der Akteure aus Forschung und Entwicklung sowie Bildung strategischer Allianzen zwischen Industrie und Wissenschaft zur Beschleunigung von Innovationsprozessen durch den Transfer von Know-how aus FuE-Einrichtungen in produzierende Unternehmen. Dazu verfolgen KIWI ein thematisch fokussiertes bis zu fünfjähriges Forschungs- und Entwicklungsprogramm. Die KIWI-Förderung beinhaltet die Zuwendungen für die KIWI-Organisation und die im jeweiligen KIWI-Forschungsprogramm enthaltenen KIWI-FuE-Projekte und Zukunftsprojekte. Das Antragsverfahren ist auch hier zweistufig angelegt. Skizzen für Aufbau, Betrieb und FuE-Programm des KIWI konnten bis zum 30.06.2022 beim Projektträger eingereicht werden.