Wärmepumpe

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Mit dem heutigen zweiten virtuellen Wärmepumpengipfel von Vizekanzler und Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck und Bundesbauministerin Geywitz wurde das Austauschformat mit den Akteuren rund um den Wärmepumpenhochlauf erfolgreich fortgesetzt. Nachdem sich bei einem ersten Gipfel Ende Juni 2022 die beteiligten Akteure auf eine allgemeine Absichtserklärung verständigt hatten, wurde heute ein Eckpunktepapier mit klaren Handlungsfeldern und Maßnahmen verabschiedet.

Vizekanzler und Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck sagte hierzu: „Seit dem ersten Gipfel im Juni 2022 konnten wir das Akteursbündnis nochmal erweitern. Waren es im Juni noch rund 30 Akteure, so sind es mittlerweile rund 50 Vertreterinnen und Vertreter u.a. aus den Bereichen Handwerk, Industrie, Wohnungswirtschaft, Strom und Netze sowie von Sozialpartnern, Gewerkschaften, Forschung und Wissenschaft. Alle Akteure haben auf der heutigen Sitzung das gemeinsame Ziel noch einmal bekräftigt: Wir wollen ab 2024 500.000 neu installierte Wärmepumpen pro Jahr. Das ist ein ambitioniertes Ziel und vieles muss hierfür verbessert und beschleunigt werden. Daher haben wir heute mit allen Akteuren ein Eckpunktepapier mit klaren Prioritäten und Maßnahmen verabschiedet. Im Fokus stehen drei Themen: Produktionsentwicklung, Fachkräfte und Wohnungswirtschaft. Bei allen drei Kernthemen müssen wir deutlich vorankommen und das kann nur gemeinsam gelingen.“

Näher zu den drei Kernthemen des Eckpunktepapiers:

1. Produktionshochlauf und Produkte
Die heute vertretenen Akteure sind sich einig: Wir brauchen den Ausbau von Produktionskapazitäten in Deutschland und Europa. Die Sicherung von Lieferketten hat dabei immense Bedeutung. Wir brauchen eine stärkere europäische Zulieferindustrie, um Komponenten wie Verdichter, Halbleiter und Chips sowie Steuerungs- und Regelungstechnik lokal zu beziehen. Einen Ansatz hierfür kann die Europäische Plattform für Transformationstechnologien bieten.

Parallel muss die Produktentwicklung im Verbund mit Forschungseinrichtungen weiter vorangetrieben werden. Das BMWK wird dies in der Energieforschung mit dem aktuellen Förderaufruf „Klimaneutrale Wärme und Kälte“ unterstützen.

2. Fachkräfte
Fachkräfte sind in vielen Branchen rar, aber vor allem im Handwerk. Daher soll die Attraktivität des Handwerks mit neuen Qualifikationen im Bereich Wärmepumpe und Erneuerbare Energien gesteigert werden. Das gilt sowohl für Ausbildungsberufe wie für Fortbildungen.

Zwei Beispiele:
Das Handwerk plant im Bereich Fortbildung die Entwicklung einer/s „Geprüfte/r Berufsspezialist/in Wärmepumpe“ als neuer Fortbildungsabschluss. Bereits umgesetzt wurde der neue Ausbildungsberuf „Elektroniker(in) für Gebäudesystemintegration“.

Mit dem „Aufbauprogramm Wärmepumpe“ wird das BMWK ab 2023 die Teilnahme von ausgebildeten Fachkräften im Handwerk, von Planenden und Energieberatenden an Fortbildungen speziell zum Thema Wärmepumpen fördern.

Und ganz praktisch arbeitet die Branche daran Synergien zu nutzen. Das bedeutet konkret: Die Zentralverbände des Handwerks, der Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und der Elektrotechnik haben eine Vereinbarung geschlossen, um die gewerkeübergreifende Installation von Wärmepumpen besser gestalten zu können. Damit sollen Installationszeiten verkürzt werden und knappe Fachkraftkapazitäten effizient und effektiv genutzt werden.

3. Wohnungswirtschaft
Der Markt für Wärmepumpen ist derzeit noch stark auf den Neubau und das Segment Einfamilienhäuser konzentriert. Wärmepumpen im Gebäudebestand und besonders in größeren Gebäuden werden daher 2023 ein Kernthema sein müssen. Die Wohnungswirtschaft arbeitet hieran intensiv in Kooperation mit weiteren Akteuren. In einem Leitfaden für Wärmepumpen in Mehrfamilienbestandsgebäuden sollen Best-practice-Ansätze gebündelt werden.