LNG-Frachtschiff

© Fotolia.com/donvictori0

Heute wird das Floating Storage and Regasification Unit (FSRU) Gannet in Brunsbüttel ankommen. Es ist damit das dritte deutsche LNG-Terminal, das in diesem Winter zur kurzfristigen Sicherung der Energieversorgung seinen Betrieb aufnehmen wird. Über das FSRU kann künftig Flüssiggas aus LNG-Tankern nach erfolgter Regasifizierung in das deutsche Gasnetz eingeleitet werden. Das LNG-Terminal hat ein jährliche Regasifizierungskapazität von 7,5 Mrd m3, die voraussichtlich ab Ende 2023 vollständig ausgeschöpft werden kann.

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck: „Brunsbüttel ist ein weiterer wichtiger Meilenstein, um die Versorgungssicherheit in Deutschland zu gewährleisten und die Vorsorge zu erhöhen. Es ist jetzt das zweite staatliche angemietete FSRU und das dritte insgesamt. Das zeigt, was Deutschland binnen weniger Monate auf die Beine stellen kann. Wir haben in Windeseile die gefährliche Abhängigkeit von russischem Gas überwunden. Deutschland kann Infrastruktur. Deutschland kann schnell sein, wenn es darauf ankommt. Mit dieser Kraft und Konsequenz pushen wir auch den Ausbau der Erneuerbaren Energien. Er ist für Energiesicherheit und Klimaschutz unabdingbar“, sagte der Minister.

Er betonte: „Im letzten Jahr haben wir parallel zum akuten Krisenmanagement wesentliche Rahmenbedingungen für die Beschleunigung des Erneuerbaren-Ausbaus geschaffen – in Deutschland und auf EU-Ebene. Genehmigungsverfahren werden deutlich erleichtert, viele Hürden haben wir aus dem Weg geräumt. Die Weichen sind gestellt, der Weg für Investoren, Länder und Kommunen ist frei, um den Ausbau von Windenergie an Land und Solaranlagen in hohem Tempo vor Ort voranzutreiben. Und auch für Offshore-Anlagen greift die Beschleunigung. Ein Baustein – und das ist auch für Brunsbüttel und die Region relevant – ist der Flächenentwicklungsplan Offshore, der heute veröffentlicht wird. Damit schaffen wir hier innerhalb kurzer Zeit verlässliche Rahmenbedingungen für ein Hochfahren aller erforderlichen Kapazitäten für Offshore-Wind.“

Näher zur Erläuterung zum FSRU Brunsbüttel:

Nach der Ankunft der FSRU in Brunsbüttel beginnt nun eine mehrwöchige Inbetriebnahme- und Probebetrieb-Phase, sodass ab Anfang Februar erste Gasmengen ins deutsche Gasnetz eingespeist werden können. Die Gasmenge erhöht sich kontinuierlich mit der fortschreitenden Zuschaltung weiterer technischer Komponenten der in den vergangenen Monaten neu errichteten technischen Infrastruktur und Warmwasserversorgung.
RWE, Uniper und EnBW werden das FSRU mit Flüssiggas befüllen. Der erste LNG-Tanker (aus den Vereinigten Arabischen Emiraten) wird nach heutiger Planung Ende Januar 2023 in Brunsbüttel festmachen und in das FSRU entladen.

Das schwimmende LNG-Terminal ist der erste Baustein für diese Region. Brunsbüttel soll zu einem Energiehub werden mit der Errichtung eines landseitigen LNG-Terminals sowie einer Ammoniak-Anlandestation durch RWE ab 2026.
Bei dem FSRU handelt es sich um eine flexible Infrastruktur, die nur so lange genutzt werden muss wie sie gebraucht wird. Wenn ein landseitiger Terminal in Betrieb geht, wird sie abgelöst.