Als eines der ersten Länder veröffentlicht Deutschland Zahlen zu den Treibhausgas-Emissionen, die im Zusammenhang mit den Garantieinstrumenten der Außenwirtschaftsförderung stehen (THG-Fußabdruck).

Die im November 2023 in Kraft getretene Klimastrategie für die Garantieinstrumente der Außenwirtschaftsförderung unterstützt in besonderem Maße klimabewusste Exporte und Investitionsprojekte im Ausland. Für die Schlüsselsektoren Energie, Transport und Verkehr wurden dafür Entscheidungskriterien, so genannte Sektorleitlinien, entwickelt.

Mit diesem Ansatz setzt Deutschland für die Garantieinstrumente der Außenwirtschaftsförderung seine internationalen klimapolitischen Zusagen um. Ziel ist es, dass das Portfolio der Bundesdeckungen genau dem Ambitionsniveau der Zielländer entsprechend klimaneutral wird.

Referenzgröße ist der Treibhausgasfußabdruck des Portfolios mit dem Referenzjahr 2022. Damit trägt Deutschland zur Transparenz bei Exporten mit Bezug zu fossilen und erneuerbaren Energien bei, die im multilateralen Rahmen von E3F (Export Finance for Future) etabliert wurde.

Wesentliche Kennziffern des THG-Fußabdrucks sind (1) die absoluten Emissionen, die mit den übernommenen Garantien verbunden sind, sowie (2) die Emissionsintensität – das Verhältnis von THG-Emissionen zur Garantiehöhe. Diese beiden Zahlen werden ab nun jährlich veröffentlicht, ebenso wie (3) die Menge der vermiedenen Emissionen. Das sind rechnerisch diejenigen THG-Einsparungen, die durch Projekte im Bereich erneuerbarer Energien gegenüber vergleichbaren fossilen Projekten erzielt wurden.

Exportgarantien

Die Emissionen1 (Kennziffer 1) der mit Exportgarantien geförderten Projekte gingen 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 30,7 Mio. t CO2 zurück (2022: 35,6 Mio. t CO2). Auch die Emissionsintensität (Kennziffer 2) sank und liegt aktuell bei 604 t CO2 pro 1 Mio. EUR Garantiehöhe (2022: 703 t CO2).

Bei den mit Exportkreditgarantien unterstützten Projekten konnte ein starker Anstieg bei den vermiedenen Emissionen erreicht werden (Kennziffer 3). Sie lagen 2023 bei 9,2 Mio. t CO2 und damit mehr als doppelt so hoch wie 2022 (4,2 Mio. t CO2). Maßgeblich hierfür sind Bundesdeckungen für Projekte im Bereich Erneuerbarer Energien.

Investitionsgarantien

Die Emissionen1 der mit Investitionsgarantien geförderten Projekte gingen 2023 um 3,5 Prozent auf 8,7 Mio. t CO2 zurück (2022: 9,0 Mio. t CO2). Die Emissionsintensität stieg leicht an und liegt aktuell bei 425,3 t CO2 pro 1 Mio. EUR Garantiehöhe (2022: 413,0 t CO2 pro 1 Mio. EUR). Dies ist auf den Rückgang der Garantiehöhe bei vergleichsweise emissionsarmen Projekten zurückzuführen.

Bei den Investitionsgarantien zeigen die vermiedenen Emissionen noch nicht die gleiche Entwicklung wie bei den Exportkreditgarantien. Im Zuge der Klimastrategie und angesichts der aktuell hohen Antragszahlen für Projekte aus dem Sektor der erneuerbaren Energien ist zukünftig ebenfalls eine positive Entwicklung zu erwarten.

Gegenwärtig macht der Sektor fossiler Energien im aktuell bestehenden Portfolio der Exportkreditgarantien und der Direktinvestitionsgarantien noch über die Hälfte des errechneten THG-Fußabdrucks aus. Viele dieser Garantien gehen auf frühere Deckungsentscheidungen zurück. Mit der 2023 verabschiedeten Klimastrategie und dem Fokus auf klimafreundliche Projekte wird der Sektor fossiler Energien im Gesamtportfolio an Gewicht verlieren.

Alle Informationen zum THG-Fußabdruck der Exportkreditgarantien sind hier abrufbar, für Investitionsgarantien hier.

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1anteilige Emissionen entsprechend dem mit der Garantie abgesicherten Teil des Exportprojekts