Australien und Deutschland haben heute in Brisbane, Australien, eine wichtige Vereinbarung zur Vertiefung ihrer Zusammenarbeit sowie ihre gemeinsame Unterstützung von neuen Lieferketten für erneuerbaren Wasserstoff und seiner Derivate unterzeichnet. Dazu soll ein H2Global-Finanzierungsfenster mit 400 Millionen Euro eingerichtet werden, um europäische Abnehmer und australische Hersteller von erneuerbarem Wasserstoff über Auktionen zusammenzubringen. In der gemeinsamen Absichtserklärung zur Aushandlung eines bilateralen H2Global-Auktionsfensters einigten sich beide Regierungen, zu gleichen Teilen entstehende Kosten zu tragen.

Die beiden Länder haben sich ebenfalls darauf geeinigt, ihre bestehende Energiepartnerschaft zu einer Energie- und Klimapartnerschaft auszubauen, um die gemeinsame Arbeit in den Bereichen Klimaschutz, Energieeffizienz und Energiesicherheit voranzutreiben und die Zusammenarbeit beim Handel mit erneuerbarem Wasserstoff zu erweitern. Dazu wurden heute zwei Absichtserklärungen vom australischen Minister für Klima und Energie, Chris Bowen, und Staatssekretärin Anja Hajduk in Brisbane unterzeichnet.

Ein gemeinsames H2Global-Fenster wird australischen Herstellern die Möglichkeit geben, in einige der weltweit größten Märkte für erneuerbaren Wasserstoff, darunter auch Deutschland, zu exportieren, neue grüne Lieferketten nach Europa aufzubauen und eine Zukunft Made in Australia zu unterstützen. Ankaufsauktionen für grüne Wasserstoffprodukte sind ein wichtiger Schritt für die Transformation des Industriestandortes Deutschland, die Erreichung unserer Klimaziele und die Sicherung zukunftsfähiger Arbeitsplätze in Deutschland.


Robert Habeck, Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz:
„Deutschland und Australien sind Vorreiter auf dem Weg zu einer zukunftsfähigen Industrie und Gesellschaft. Die Energiewende als eine tragende Säule des Klimaschutzes und die internationale Zusammenarbeit ermöglichen es uns, schnelle, sichere und bezahlbare Lösungen für die Herausforderung des Klimawandels zu finden. Die heutige Unterzeichnung der Energie- und Klimapartnerschaft und das Abkommen zu bilateralen H2Global-Auktionen sind ein bedeutender Schritt nach vorn in unserem gemeinsamen Engagement, diese Herausforderungen unserer Zeit anzugehen. Diese Partnerschaft ist nicht nur eine Erklärung, sondern ein Weg zu greifbaren Maßnahmen, die unsere Volkswirtschaften stärken und den globalen Übergang zu einem Netto-Nullenergieverbrauch unterstützen. Wir sind überzeugt, dass die Energie- und Klimapartnerschaft zahlreiche Möglichkeiten für fruchtbare private Kooperationen bieten wird. Und wir sind zuversichtlich, dass gemeinsame Wasserstoffauktionen im Rahmen von H2Global den Markt ankurbeln und die dringend benötigten Preissignale liefern werden.“

Chris Bowen Minister für Klimawandel und Energie Australien:
„Erneuerbarer Wasserstoff ist der Schlüssel zu Australiens Export-Wohlstand im 21. Jahrhundert. Die Welt braucht ihn. Wir können ihn herstellen. Und wir können ihn an unsere Partner liefern oder ihn in Australien zur Herstellung von umweltfreundlichen Produkten, Chemikalien und Kraftstoffen für den Export in die ganze Welt verwenden. Australien hat die Sonne und den Wind, um eine Supermacht der erneuerbaren Energien zu werden, und einen hart erarbeiteten Ruf als zuverlässiger Energielieferant. Ein starker internationaler Wasserstoffmarkt unterstützt unsere gemeinsame industrielle Dekarbonisierung und fördert die Energiesicherheit sowohl in Australien als auch in Deutschland. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir bei dieser historischen Initiative so eng mit gleichgesinnten Partnern zusammenarbeiten können. Diese Verhandlungen im Rahmen des H2Global-Mechanismus und die erweiterte Partnerschaft mit Deutschland werden es uns ermöglichen, gemeinsam die Chancen des Wasserstoffs zu nutzen und dazu beizutragen, das Potenzial Australiens als Supermacht für erneuerbare Energien zu verwirklichen."

Das Programm H2Global funktioniert, indem grüne Wasserstoffprodukte zum niedrigsten möglichen Preis auf dem Weltmarkt gekauft und an den Höchstbietenden in Deutschland oder der EU verkauft werden. Die Kosten für die Differenz zwischen dem (erwartet höheren) Einkaufspreis und dem (niedrigeren) Verkaufspreis werden durch die im Rahmen von H2Global bereitgestellten Förderhilfen ausgeglichen.
Die Bundesregierung geht von einem Wasserstoffbedarf bis 2030 in Höhe von jährlich 95 bis 130 TWh in Deutschland aus, um die Dekarbonisierung

in der Industrie zu unterstützen. Auch danach wird der Bedarf weiter steigen, von dem voraussichtlich mehr als die Hälfte importiert werden müssen. Ziel der Fördermaßnahme ist es, die nötigen Preissignale für nachhaltige Wasserstoffprodukte zu schaffen, damit den Markthochlauf zu unterstützen und schließlich Angebot und Nachfrage zusammenzubringen, sowohl hinsichtlich der Mengen als auch hinsichtlich der Preise. Gleichzeitig sollen auf beiden Seiten Investitionen ausgelöst werden.

Weitere Informationen über das H2Global-Programm finden Sie unter h2-global.org.