Der Rohstofffonds der Bundesregierung startet in die Umsetzung. Ab sofort können interessierte Unternehmen ihre Projekte bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) einreichen. Der Rohstofffonds soll Projekte unterstützen, die Standorten in Deutschland und der EU den langfristigen Bezug kritischer Rohstoffe sichern. So erhöht der Rohtofffonds die Versorgungssicherheit mit Rohstoffen und trägt dazu bei, die Binnenwirtschaft zu stärken.


Parlamentarische Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner: „Mit dem Rohstofffonds will die Bundesregierung die Rohstoffsicherheit und damit die Resilienz der deutschen und europäischen Wirtschaft stärken, indem wir uns unabhängiger machen von einzelnen Rohstoffexporteuren. Dazu wird der Rohstofffonds Projekte zur Gewinnung, zur Verarbeitung und zum Recycling kritischer Rohstoffe auch mit Eigenkapital unterstützen. Dies wird vor allem Projekten in der frühen Phase bei der Finanzierung helfen. Im Gegenzug sollen die Projekte die Versorgung mit Rohstoffen für Unternehmen in Deutschland und der EU sichern.“

Stefan Wintels, Vorstandsvorsitzender der KfW: „Der Zugang zu kritischen Rohstoffen ist von strategischer Bedeutung für unser Land und Europa und notwendige Voraussetzung für unsere Wettbewerbsfähigkeit. Die Resilienz und Souveränität Deutschlands und Europas zu stärken ist eines der strategischen Handlungsfelder der KfW in diesem Jahrzehnt.“

Der Rohstofffonds sieht vor, dass die KfW sich im Auftrag des Bundes an Rohstoffprojekten im In- und Ausland beteiligen kann, die einen Beitrag zur Versorgungssicherheit mit Rohstoffen leisten. Dabei kann es um die Gewinnung, die Weiterverarbeitung und das Recycling von Rohstoffen gehen.

Der Rohstofffonds konzentriert sich dabei ausschließlich auf kritische oder strategische Rohstoffe im Sinne des „Critical Raw Materials Act (CRMA)“, der dieses Jahr in Kraft getreten ist. Es handelt sich dabei um Rohstoffe, die für die digitale und industrielle Transformation, für die Luft- und Raumfahrt sowie die Sicherheits- und Verteidigungsindustrie notwendig sind. Bei zahlreichen dieser Rohstoffe zeichnen sich erhebliche Engpässe für die zukünftige Versorgung ab. Zudem bestehen bei vielen dieser Rohstoffe starke bis extreme Abhängigkeiten von einzelnen Ländern. Mit dem Rohstofffonds trägt die Bundesregierung zur einer Diversifizierung der Rohstoffversorgung und zu resilienteren Wertschöpfungsketten bei.

Der Rohstofffonds wird von der KfW betreut, sie fungiert als zentraler Ansprechpartner. Genutzt werden diversifizierte Finanzierungen, insbesondere Eigenkapitalinstrumente. Pro Projekt wird das Finanzierungsbudget in der Regel zwischen 50 und 150 Millionen Euro liegen. Ab sofort können Unternehmen bei der KfW Anträge auf Bundesbeteiligungen im Rahmen des Rohstofffondes stellen. Anträge können bis auf Weiteres fortlaufend gestellt werden.

Die KfW wird die Projekte prüfen und in Zusammenarbeit mit der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) eine erste Auswahl treffen. Im nächsten Schritt entscheidet der Bund, welche Projekte einer vertieften Prüfung unterzogen werden. Dabei werden auch externe Gutachter zu Rate gezogen. Ein Rechtsanspruch auf die Förderung besteht nicht.

Die KfW hat auf ihrer Webseite alle wesentlichen Informationen und Unterlagen für die Unternehmen veröffentlicht. In den nächsten Wochen wird sie dem Bund eine erste Liste mit in Frage kommenden Projekten vorlegen.