Deutschland, das Vereinigte Königreich, Kanada und die Climate Investment Funds (CIF) werden den Aufbau kohlenstoffarmer Produktionsverfahren und grüner Leitmärkte in Entwicklungs- und Schwellenländern stärker unterstützen. Dafür sollen zusammen rund 1,3 Milliarden US-Dollar an Klimafinanzierung bereitgestellt werden. Diese Unterstützung ist auch notwendig, um gleiche Wettbewerbsbedingungen für neue klimafreundliche, „grüne“ Märkte zu schaffen, und sie soll einen erfolgreichen globalen und fairen Übergang zur Klimaneutralität vorantreiben.

Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck: Nur drei Tage nach dem offiziellen Start der Global Matchmaking Platform des Klimaclubs sendet der Beitrag ein starkes Signal an die internationale Gemeinschaft und erzeugt eine Dynamik in Richtung COP30 in Brasilien. Eine Dynamik, die notwendig ist, um zusätzliche Investitionen für die Industriedekarbonisierung in Entwicklungs- und Schwellenländern zu mobilisieren. Mit unserer Finanzierung unterstützen wir unsere Partnerländer im globalen Süden, fördern weltweit gleiche Wettbewerbsbedingungen und wollen erreichen, dass der CO₂-Ausstoß tatsächlich zurückgeht und Emissionen nicht verlagert werden. Für die Verhandlungen in Baku setzen wir damit ein klares Zeichen: Die Industrieländer stehen zur ihrer Klimafinanzierung, gleichzeitig holen wir mehr private Investoren und Geldgeber ins Boot und verbreitern die Geberbasis.

Die Regierungen des Vereinigten Königreichs und der Bundesrepublik Deutschland gehen mit der Zusage von über 420 Mio. USD voran. Der deutsche Beitrag beläuft sich auf rund 220 Mio. USD, die aus der Internationalen Klimaschutzinitiative (über die IKI des BMWK) und dem Haushalt des BMZ stammen. Der Beitrag des Vereinigten Königreichs beläuft sich auf rund 211 Mio. USD aus dem bestehenden Budget für internationale Zusammenarbeit des Landes. Hinzukommen über 900 Millionen USD des CIF. Somit beläuft sich diese Zusage damit auf mehr als 1,3 Mrd. USD, die durch eine starke Hebelung durch privatwirtschaftliche Beiträge zustande kommt.

In den kommenden Monaten sollen zudem weitere Zusagen von Regierungen, ziviler Organisationen und Investitionen des Privatsektors mobilisiert werden. Außerdem wollen die kommenden Präsidentschaften der G7, der G20 und der COP30 die Klimafinanzierung für den Aufbau einer klimafreundlichen Wirtschaft stärker in den Fokus stellen.

Viele Organisationen haben sich dem Beitrag bereits angeschlossen – von der Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung (UNIDO) bis hin zur Mission Possible Partnership und der Alliance for Industry Decarbonisation. Die Umsetzung der Zusage wird durch den Klimaclub als das zentrale internationale Forum für Dekarbonisierungsfragen, derzeit unter Leitung von Chile und Deutschland, begleitet.

Die weltweite Dekarbonisierung der Industriesektoren erfordert gemeinsame Ansätze und Politiken zu Themen wie langfristige Strategien und Ziele, Ressourceneffizienz, nachfrage- und angebotsseitige Maßnahmen, Standards und Definitionen bis hin zur Kohlenstoffpreisgestaltung sowie eine sektorübergreifende Zusammenarbeit. Dies unterstreicht auch der von der OECD entwickelte „Climate Club Mapping Report“, der die Notwendigkeit betont, die finanzielle und technische Unterstützung für die Dekarbonisierung der Industrie in den in Schwellen- und Entwicklungsländer zu erhöhen.

Weitere Informationen

Climate Club Mapping Report: www.oecd.org/en/publications/mapping-financial-and-technical-assistance-for-industry-decarbonisation-in-emerging-markets-and-developing-economies.html