Auf der diesjährigen Industriekonferenz 2024, die heute bereits zum siebten Mal innerhalb der letzten 10 Jahre stattfindet, begrüßt Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz Robert Habeck in Kooperation mit dem Bündnis „Zukunft der Industrie“ über 300 Gäste. Als Ehrengast darunter auch der polnische Staatssekretär für Industriepolitik und Regierungsbevollmächtigter für strategische Energieinfrastruktur Wojciech Wrochna als hochrangiger Vertreter der europäischen Partner. Die diesjährige Konferenz steht im Zeichen der europäischen Zusammenarbeit für die Zukunft der deutschen und europäischen Industrie. Dabei sollen zentrale industrierelevante Themen – von der Wettbewerbsfähigkeit über die Dekarbonisierung und Resilienz bis hin zur Digitalisierung und Fachkräftesicherung gemeinsam diskutiert werden.

Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck:
Die Herausforderungen für die Industrie sind groß, geopolitische Veränderungen, die klimaneutrale Erneuerung und die digitale Transformation fordern die Industrie heraus. Zentrales Ziel muss es sein, die Wettbewerbsfähigkeit der Industrie zu stärken und zugleich die Transformation hin zur Klimaneutralität weiter voranzubringen. Neben dem dringend notwendigen Bürokratieabbau, der Fachkräftesicherung und den in der Wachstumsinitiative enthaltenden steuerlichen Anreizen müssen wir vor allem die Strompreise in den Blick nehmen. Auch darüber werden wir heute sprechen.

Prof. Siegfried Russwurm, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI):
Das Bündnis Zukunft der Industrie ermöglicht den darin engagierten Partnern, gemeinsame Positionen auszuloten und damit idealerweise die deutsche und europäische Politik zu konsequenten Entscheidungen zu bewegen. Wir bieten auch der nächsten Bundesregierung die Fortsetzung der Arbeit in dem Bündnis Zukunft der Industrie an und damit den gemeinsamen Dialog mit Industrieverbänden und Gewerkschaften. Es ist unstrittig, dass es zu den Prioritäten der neuen Bundesregierung gehören muss, eine entschlossene Wachstumsagenda aufzusetzen. Wo immer möglich, ist auch die jetzige Bundesregierung weiterhin gefordert, kurzfristige Maßnahmen für Wachstum und Investitionen zu veranlassen. Vorschläge von uns liegen auf dem Tisch. Dazu zählen die Senkung der massiv angestiegenen Netzentgelte, die Verlängerung und Erhöhung der degressiven Abschreibungsmöglichkeit sowie eine Ausweitung der Forschungszulage. Auf EU-Ebene muss sie sich für Durchbrüche bei Freihandelsabkommen und eine Stärkung der globalen Wettbewerbsfähigkeit einsetzen, die Voraussetzung für eine erfolgreiche grüne Transformation ist.

Jürgen Kerner, Zweiter Vorsitzender der IG Metall:
Durch den im internationalen Vergleich nach wie vor sehr hohen Industriestrompreis geraten die energieintensiven Unternehmen hierzulande und die Arbeitsplätze dort immer stärker unter Druck. Die Notwendigkeit die Kfz-Branche zu stabilisieren ist offensichtlich. Wir brauchen kurzfristig eine Entlastung bei den Energiekosten und erste Schritte für eine gute Infrastruktur für E-Mobilität. Das muss jetzt, noch im laufenden Jahr, passieren. Da können sich auch CDU/CSU nicht länger aus der Verantwortung stehlen. Die Beschäftigten können nicht darauf warten, bis sich Mitte 2025 eine neue Regierung aufgestellt hat. Unser Land braucht jetzt eine Allianz der Verantwortung im Bundestag, die die jetzt notwendigen Dinge jetzt beschließt.

Die Industriekonferenz wird in Kooperation mit dem Bündnis „Zukunft der Industrie“ veranstaltet. In ihm arbeiten 19 Partnerinnen und Partner aus Gewerkschaften, Industrie- und Arbeitgeberverbänden, der Deutschen Industrie und Handelskammer sowie das BMWK seit 2015 zusammen. An der Veranstaltung nehmen rund 300 Vertreterinnen und Vertreter von Verbänden und Gewerkschaften, Unternehmen, Nichtregierungsorganisationen, Botschaften, Wissenschaft und Ländern teil.