Schweißer symbolisiert die Entwicklung der Produktion im produzierenden Gewerbe

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Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes1 ist die Produktion im Produzierenden Gewerbe im Juni gegenüber dem Vormonat geringfügig gestiegen (+0,4 %).2 Im Quartalsvergleich war die Produktion allerdings dennoch im zweiten Quartal rückläufig (-1,3 %). Die Industrie konnte ihren Ausstoß gegenüber Vormonat um 0,7 % steigern, die Produktion im Baugewerbe ging hingegen um 0,8 % zurück. Im Bereich Energie gab es keine Veränderung (0,0 %).

Insbesondere im gewichtigen Bereich Kfz und Kfz-Teile gab es ein kräftiges Plus (+5,5 %). Hier hat die Produktion ihren kriegsbedingten Einbruch im März wettgemacht und liegt nun wieder über dem Niveau am Jahresanfang. In den anderen Bereichen der Industrie waren unterschiedliche Entwicklungen zu verzeichnen: Im Maschinenbau steigerte sich der Ausstoß leicht um 0,4 %. Auch die Bereiche Papier und Pappe (+2,2 %) sowie Nahrungs- und Futtermittel (+2,0 %), die im Vormonat teils merkliche Rückgänge gemeldet hatten, steigerten ihre Produktion. Die Herstellung von Metallerzeugnissen (-2,1 %) und chemischen Erzeugnisse (-0,7 %) ging hingegen zurück.

Das Verarbeitende Gewerbe erholte sich auch im Berichtsmonat Juni weiter von dem externen Schock, den es durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erlitten hatte. Angesichts hoher Energiepreise und der teilweise gestörten Lieferketten zeigt die Industrie damit ihre Widerstandskraft. Aufgrund ihrer Exportorientierung ist die deutsche Industrie überproportional von den Handelssanktionen gegen Russland betroffen. Vor dem Hintergrund der verminderten Gaslieferungen aus Russland und der nach wie vor hohen Unsicherheit durch den Krieg bleiben die Aussichten für das zweite Halbjahr gedämpft.

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[1] Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 5. August 2022.
[2] Alle Angaben basieren auf vorläufigen Daten und sind preis-, kalender- und saisonbereinigt (Verfahren X13 JDemetra+).