Arbeiter in einem Werk stehen für Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe.

© Monty Rakusen/cultura/Corbis

Nach Angaben des Statistischen Bundesamts1 sind die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe im Juni gegenüber dem Vormonat preis-, kalender- und saisonbereinigt um 3,9 % gestiegen. Im Mai waren sie laut revidierten Angaben um 1,7 % gefallen. Die Aufträge aus dem Ausland nahmen nur leicht zu (+0,4 %), wobei die Länder außerhalb des Euroraums merklich zulegten (+0,9 %). Innerhalb der Eurozone war jedoch ein Orderrückgang zu verzeichnen (-0,3 %). Die Nachfrage aus dem Inland expandierte dagegen mit +9,1 % kräftig. Die um Großaufträge bereinigten Auftragseingänge lagen mit +3,3 % ggü. dem Vormonat wieder deutlich im Plus.

In den einzelnen Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes fiel die Entwicklung dabei unterschiedlich aus: Während die Bestellungen in den gewichtigen Branchen Maschinenbau (+2,3 %), Kfz und Kfz-Teile (+9,3 %), bei den Metallerzeugnissen (+9,8 %) sowie im sonstigen Fahrzeugbau (+11,7 %) wieder anzogen, gingen die Auftragseingänge in den Bereichen Daten-, elektrische und optische Geräte (-7,9 %), bei der Metallerzeugung und -bearbeitung (-4,9 %), den Herstellern pharmazeutischer Erzeugnisse (-4,6 %) sowie in der Herstellung und Weiterverarbeitung von Papier und Pappe (-5,3 %) ggü. dem Vormonat zurück.

Erstmals seit sechs Monaten war wieder eine Zunahme der Ordereingänge zu verzeichnen, wobei die Entwicklung weiterhin durch starke Schwankungen bei den Großaufträgen geprägt wurde. Im aussagekräftigeren Dreimonatsvergleich ergab sich noch ein Rückgang um 1,4 %. Hier nahm die Nachfrage aus dem Inland um 1,2 % zu, während die Aufträge aus dem Ausland weiterhin rückläufig waren (-3,1 %). Die jüngste Entwicklung der Inlandsbestellungen könnte zusammen mit den Ergebnissen aus dem Bank Lending Survey der EZB auf gestiegene Investitionsabsichten und eine Erholung der Anlageinvestitionen im zweiten Halbjahr hindeuten. Eine breitere Belebung der Industriekonjunktur ist aber angesichts der weiterhin gedämpften Stimmung in den Unternehmen und der noch schwachen Auslandsnachfrage vorerst nicht wahrscheinlich.

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1 Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 6. August 2024.