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Die globalen Lieferengpässe, die im Zuge der Corona-Pandemie aufgetreten sind und auch deutsche Unternehmen betreffen, haben Deutschland die Abhängigkeit von der Versorgung mit metallischen Rohstoffen deutlich vor Augen geführt. Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine haben sich die Risiken für die Versorgungssicherheit mit Rohstoffen nun zusätzlich erhöht, da Deutschland eine Reihe von metallischen Rohstoffen – wie Nickel, Titan oder Kupfer – aus Russland oder der Ukraine importiert.

Versorgungssicherheit bei metallischen Rohstoffen erhöhen

Der Bedarf an metallischen Rohstoffen wird sich perspektivisch weiter erhöhen. Für die Energiewende, die Digitalisierung sowie für eine Reihe von Zukunftstechnologien werden diese Rohstoffe benötigt. Deutsche Unternehmen stellt dies vor besondere Herausforderungen, da in Deutschland und in der unmittelbaren Nachbarschaft nur noch wenige Rohstoffe abgebaut oder weiterverarbeitet werden. Sie sind darüber hinaus kaum im Abbau in anderen Ländern der Welt aktiv – höchstens als Zulieferbetriebe für Bergbaufirmen aus anderen Ländern. Auch beim Recycling sind Potenziale bei einem Teil der Rohstoffe bislang wenig genutzt. Zwar sind Unternehmen selbst gefragt, durch vorausschauendes Handeln ihre Rohstoffversorgung zu gewährleisten. Die Bundesregierung will jedoch angesichts der globalen Herausforderungen die Bemühungen deutscher Unternehmen zur Rohstoffsicherung flankieren und so einen Beitrag dazu zu leisten, die Versorgungssicherheit für zentrale Bereiche der deutschen Wirtschaft mittel- und langfristig sicherzustellen.

Versorgungssicherheit gewährleisten

Erst im Januar 2020 hatte die letzte Bundesregierung eine neue Rohstoffstrategie veröffentlicht. Mit insgesamt 17 Maßnahmen ersetzte sie die erste Rohstoffstrategie aus dem Jahr 2010. Durch die vielfältigen geopolitischen Umbrüche der vergangenen zwei Jahre ist nun neuer Handlungsdruck entstanden. Aktuell arbeitet das BMWK an weiteren Maßnahmen. Diese sollen die Rohstoffstrategie nicht ersetzen, sondern bieten vielmehr eine Ergänzung zu den bisherigen Maßnahmen, um so auf die geo- und transformationspolitischen Herausforderungen für die Rohstoffversorgung zu reagieren.

Durch die Arbeit der Deutschen Rohstoffagentur (DERA) verfügt die Bundesregierung bereits über einen umfassenden Überblick über die Rohstoffsituation in Deutschland und kann sowohl die Bedarfe als auch mögliche Versorgungsrisiken in Rohstofflieferketten abschätzen. Als Informations- und Beratungsplattform zu mineralischen und Energierohstoffen für die deutsche Wirtschaft veröffentlicht die DERA in regelmäßigen Abständen Studien und Informationspapiere zu den wichtigsten Rohstoffen, zur Preisentwicklung sowie zur Verfügbarkeit dieser Rohstoffe.

Erst 2020 wurde eine neue Rohstoffstrategie veröffentlicht.

Rohstofflieferketten sind komplexe Lieferketten, da sie verschiedene Stufen umfassen. Der erste Schritt ist der Abbau der Rohstoffe, die dann in einem zweiten Schritt in Schmelzen und Raffinerien weiterverarbeitet werden müssen. In Schritt drei werden die Schmelz- und Raffinadeprodukte weiterverarbeitet, beispielsweise zu Halbzeugen, die dann wiederum in industriellen Prozessen eingesetzt und verbaut werden. Eine Diversifizierung von Rohstofflieferketten ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Konzentration der Lieferbeziehungen sehr hoch ist. Doch wegen der Komplexität von Rohstofflieferketten reicht es nicht, nur am Abbau anzusetzen, da auch die Weiterverarbeitung stark konzentriert sein kann. Viele Schmelzen und Raffinerien befinden sich in der Volksrepublik China, wo derzeit auch andere Schritte der Weiterverarbeitung stattfinden. Dies verdeutlicht, dass ein ganzes Paket an Maßnahmen nötig ist, um Diversifizierung entlang von komplexen Rohstofflieferketten umzusetzen. Die aktuellen Maßnahmen der Bundesregierung umfassen die Bereiche von Recycling, Kreislaufwirtschaft und Substitution, Diversifizierung sowie europäische und internationale Kooperation, stellen aber auch hohe Ansprüche an Nachhaltigkeits- und Transparenzstandards in Lieferketten, die nicht als Risiko für die Versorgungssicherheit, sondern in vielen betroffenen Ländern als Unterschied und Wettbewerbsvorteil gegenüber rein kostengetriebenen Entwicklungen gesehen werden.

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Recycling und Kreislaufwirtschaft

Deutschland ist hinsichtlich der Verwertung von Abfällen in vielen Bereichen gut aufgestellt. Ein ambitioniertes Abfallrecht mit hohen Sammel- und Recyclingvorgaben hat dazu geführt, dass derzeit bei mineralischen Abfällen über 90 Prozent stofflich verwertet werden und auch für die Massenströme metallischer Abfälle aus Eisen, Aluminium und Kupfer gute Recyclingquoten erreicht werden. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland und Europa mit Blick auf eine echte Kreislaufwirtschaft noch einen Weg vor sich haben, denn insgesamt werden nur etwa 16 Prozent der Abfälle wieder als Sekundärrohstoffe in der Produktion eingesetzt, und mit Blick auf für die Transformation zentralen Stoffen liegt die Recyclingquote unter vier Prozent.

Deswegen gilt es die existierende Basis zu nutzen, um die Kreislaufwirtschaft auszubauen und die Qualität weiter zu erhöhen. So werden zwar im Bereich der Baustoffabfälle, zum Beispiel beim Beton, gute Verwertungsquoten des Materials erreicht. Dies geschieht meist in Form einer Nutzung als Unterkonstruktion beim Wegebau. Die Möglichkeiten einer hochwertigen Nutzung von Bauabfällen, zum Beispiel als Zuschlagsmaterial bei Beton im Hochbau, werden dagegen bisher kaum genutzt, obwohl auch dadurch in erheblichem Umfang primäre Rohstoffe eingespart werden könnten. Abfälle auf Gipsbasis werden nach wie vor sogar überwiegend nur auf Deponien abgelagert, obwohl sich gerade Gips sehr gut recyclen und in einen geschlossenen Stoffkreislauf führen ließe.

Zukunftsfelder im Aufbau

In Zukunftsfeldern wie Digitalisierung, Elektromobilität oder Photovoltaik ist derzeit vieles erst im Aufbau. Doch auch gerade hier gibt es interessante Entwicklungen zur Rückgewinnung von Rohstoffen wie Lithium, Kobalt oder Seltener Erden, die es konsequent zu nutzen gilt. Grundsätzlich gilt für fast alle Wirtschaftsbereiche, dass die Idee der Rohstoffeffizienz und der Kreislauffähigkeit noch viel zu wenig in die Produktgestaltung Eingang findet. Dies führt dazu, dass sich vieles nicht reparieren oder nachrüsten lässt. Auch eine Demontage und Zerlegung zur Rückgewinnung von Rohstoffen ist aufwendig, wenn dieser Aspekt nicht gleich von Anfang an mitgedacht wird.

Rückgewinnung von Rohstoffen von Anfang an mitdenken.

Das BMWK will sich hier einerseits auf europäischer Ebene für eine ambitionierte Ausgestaltung des EU-Kommissionsvorschlages zur neuen Ökodesignverordnung einsetzen, damit die EU ein Leitmarkt für umweltfreundliche und kreislauffähige Produkte wird. Anderseits müssen bestehende Hemmnisse und Hürden für den Einsatz von Recyclingmaterialien abgebaut werden, indem etwa entsprechende Normen und Standards (z.B. im Baubereich) angepasst werden. Darüber hinaus gilt es, unter anderem über digitale Produktpässe die für eine Rohstoffrückgewinnung notwenigen Informationen bereitzustellen und auch ökonomische Anreize zu stärken, damit in einem funktionierenden Markt ein Wettbewerb um die besten Ideen und Lösungen in Gang kommt. Wir können es uns nicht mehr leisten, so unachtsam gerade mit jenen Rohstoffen umzugehen, bei denen unsere Abhängigkeiten so groß ist und auch nicht kurzfristig behoben werden kann.

Zukunftsfelder wie Digitalisierung, Elektromobilität oder Photovoltaik sind im Aufbau.

Diversifizierung, europäische und internationale Kooperation

Der Ausbau der Kreislaufwirtschaft kann immer nur ein Baustein bei der Erhöhung der Versorgungssicherheit sein. Denn den perfekten Kreislauf gibt es allenfalls in der Theorie und neue Entwicklungen verlangen teilweise neue Rohstoffe, die sich mit Sekundärrohstoffen nicht decken lassen würden.

Eine weitere Säule ist daher der Ausbau der internationalen Kooperation im Rohstoffbereich, um die Rohstofflieferketten zu diversifizieren, die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern weltweit zu erschließen und auch hier der starken Abhängigkeit von China entgegen zu wirken. Unternehmen in Deutschland – aber auch in anderen europäischen Ländern und in den USA – sind aktuell stark von chinesischen Rohstoffexporten abhängig. Die Karte der DERA (siehe Abbildung unten) gibt einen Überblick über die Länderkonzentration wesentlicher Rohstoffe und verdeutlicht dabei die Abhängigkeit deutscher Unternehmen von Rohstoffen nach Ländern.Eine derart starke Konzentration von Rohstoffen ist risikohaft, da innen- und außenpolitische Entwicklungen wesentliche Auswirkungen auf die Produktion in China aber auch auf Lieferbeziehungen haben können. Dies zeigte sich bereits im Herbst 2021, als China aufgrund einer Stromkrise die energieintensive Magnesium-Produktion drosselte und in der Folge Lieferrisiken und -engpässe für deutsche Unternehmen bestanden. Wie im Fall von Magnesium verweist die DERA auf solche Risiken in der Regel im Vorfeld, um Unternehmen die Gelegenheit zu geben, frühzeitig auf Ausfälle zu reagieren. Das BMWK arbeitet aktuell daran, die Kooperationen mit internationalen Partnern im Rohstoffbereich auszuweiten, um die Diversifizierung solcher internationalen Lieferbeziehungen politisch zu untermauern.

Rohstoffpartnerschaften für starke Lieferketten.

Seit der ersten Rohstoffstrategie im Jahr 2010 wurde bereits mit zahlreichen rohstoffreichen Ländern der Austausch zu Rohstoffthemen intensiviert. So wurden Rohstoffpartnerschaften mit Kasachstan, der Mongolei und Peru geschlossen sowie Kooperationen mit Australien, Chile, Ghana und Kanada vereinbart. Auch wurden in insgesamt acht Ländern Kompetenzzentren für Bergbau und Rohstoffe an den jeweiligen Außenhandelskammern errichtet, die deutschen Unternehmen beim Navigieren auf den komplexen Rohstoffmärkten vor Ort beraten.

Aufgrund der zunehmenden geopolitischen Relevanz der Rohstoffversorgung soll die Zusammenarbeit mit Ländern, die als Wertepartner für die deutsche Bundesregierung gelten, jedoch noch umfassender ausgeweitet werden. Dazu will die Regierung Hand in Hand mit der Industrie diesen Ländern neue Angebote zur Zusammenarbeit unterbreiten und parallel deutsche Unternehmen dabei unterstützen und sie dazu befähigen, diese durch konkrete Projekte mit Leben zu füllen.

Eine verstärkte Kooperation ist zum Beispiel bereits mit Chile im Bereich Lithium angedacht. Die parlamentarische Staatssekretärin Dr. Franziska Brantner reiste dafür mit begleitender Wirtschaftsdelegation im Juni 2022 nach Santiago de Chile, um mit der chilenischen Regierung insbesondere über Ansatzpunkte für eine strategische Zusammenarbeit bei der Lithiumgewinnung zu sprechen. Lithium ist ein zentraler Rohstoff für die Energie- und Mobilitätswende und kann in Chile auf nachhaltige Weise abgebaut werden.

Abhängigkeit deutscher Unternehmen von Rohstoffen (nach Ländern 2021) Bild vergrößern

© DERA

Europäische Initiativen

Die europäische Kommission strebt einen neuen Legislativvorschlag zu Rohstoffen, den Raw Materials Act, für Anfang des Jahres 2023 an. Mit dem Raw Material Act soll mit konkreten Maßnahmen dem hohen Risiko bei der Rohstoffversorgung begegnet und die Industrie bei den notwendigen Anstrengungen zur Diversifizierung und zu mehr Nachhaltigkeit bei der Rohstoffversorgung unterstützt werden.

Diese Initiative der europäischen Kommission wird seitens der Bundesregierung und Frankreich sehr begrüßt. Derzeit arbeiten die Bundesregierung und Frankreich an einem gemeinsamen Entwurf mit entsprechenden Vorschlägen zur Ausgestaltung der Initiative. Die Vorschläge orientieren sich an folgenden Schwerpunkten:

  • Stärkung des Krisenmanagements für die kritischen Rohstoffe;
  • Uberprüfung und Evaluation bestehender Finanzierungsinstrumente zur Unterstützung der notwendigen Förderung von Projekten für die Produktion von Rohstoffen und kritischen Metallen (Bergwerke, Raffinerien und Recyclingkapazitäten) innerhalb und außerhalb der Union;
  • Sicherstellung eines fairen und nachhaltigen Marktrahmens.

Aufgrund der hohen Abhängigkeit bei bestimmten für Klimatechnologien notwendigen Rohstoffen und Raffinadeprodukten wird BMWK weitergehende staatliche Maßnahmen, wie staatliche Lagerhaltung oder einen Private-Public-Rohstofffonds, wie sie zum Teil in anderen Ländern existieren, entwickeln und die konkrete Umsetzung prüfen. Neben bestehenden Finanzinstrumenten wie Investitions- und UFK-Garantien – ungebundene Finanzkredite von in Deutschland und unter bestimmten Voraussetzungen auch im Ausland ansässigen Banken, die Rohstoffvorhaben gegen wirtschaftliche und politische Ausfallrisiken absichern - wird das BMWK mit einem Förderprogramm „Rohstoffe für Transformation“ strategische Rohstoffprojekte im In- und Ausland unterstützen und dabei besonders auf die Einhaltung hoher ESG-Standards achten.

Standards und Nachhaltigkeit

Einigkeit mit den europäischen Partnern besteht darin, dass die Diversifizierung von Rohstofflieferketten unter Einhaltung höchster Nachhaltigkeitsstandards umgesetzt werden muss. Hier setzen auch die Diskussionen um die Umsetzung eines europäischen Richtlinienentwurfs zu unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten an, dessen konkrete Ausgestaltung derzeit in Brüssel diskutiert wird.

Die Bundesregierung unterstützt internationale Bemühungen, die der Erhöhung von Transparenz und Nachhaltigkeit im Rohstoffsektor dienen. Ein wichtiges Element in diesem Kontext ist die „Initiative für Transparenz im rohstoffgewinnenden Sektor“ (Extractive Industries Transparency Initiative - EITI). Diese globale Initiative hat sich zum Ziel gesetzt, Finanztransparenz und Rechenschaftspflicht im Rohstoffsektor weltweit zu erhöhen, indem ihre Mitgliedsstaaten verständliche Informationen und Daten über den Rohstoffsektor veröffentlichen. Dabei werden Zahlungsströme zwischen Rohstoffunternehmen und staatlichen Stellen transparent gemacht. Die Bundesregierung hat bereits mit ihrem ersten EITI-Bericht aus dem Jahr 2016 alle notwendigen Bedingungen für die erfolgreiche Umsetzung des EITI-Standards erfüllt. Aktuell arbeitet sie an dem fünften D-EITI Bericht, also dem EITI-Bericht für Deutschland. Sie unterstützt darüber hinaus weitere Staaten bei der Umsetzung des Standards. Über 50 Staaten weltweit haben sich zur EITI-Umsetzung verpflichtet, unter ihnen viele, die zentrale Einnahmen über den Rohstoffsektor generieren. Auf internationaler Ebene wird die Umsetzung des EITI-Standards durch das EITI-Sekretariat in Oslo sowie durch den EITI-Vorstand überwacht. In Deutschland gestaltet eine Multi-Stakeholder-Gruppe bestehend aus Vertretern der Zivilgesellschaft, der Wirtschaft und der Regierung die Umsetzung.

Neben der Erhöhung der Transparenz spielt die Einhaltung von Menschenrechten und die Umsetzung von Nachhaltigkeit in Rohstofflieferketten für die Bundesregierung eine wichtige Rolle. Seit Januar 2021 gelten auf Grundlage der sogenannten „EU-Konfliktminerale-Verordnung“ umfassende Sorgfaltspflichten für Importeure von Zinn, Tantal, Wolfram, deren Erzen und Gold aus Konflikt- und Hochrisikogebieten in die EU. Das Durchführungsgesetz (MinRohSorgG) regelt die konkrete Umsetzung der EU-Verordnung in Deutschland und die Befugnisse der zuständigen Behörde. Die „Deutsche Kontrollstelle EU-Sorgfaltspflichten in Rohstofflieferketten“ (DEKSOR) ist bei der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover angesiedelt und nimmt diese Aufgabe wahr. Die DEKSOR kontrolliert deutsche EU-Importeure seit dem ersten Quartal 2022 auf Einhaltung ihrer Sorgfaltspflichten und auf Basis einer risikobasierten Auswahl, die in der Verordnung vorgesehen ist.

Unternehmen sind zur Achtung der Menschenrechte verpflichtet.

Je nach Unternehmensgröße verpflichtet das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz zudem Unternehmen in Deutschland ab dem 1. Januar 2023 beziehungsweise 2024 zur Achtung von Menschenrechten durch die Umsetzung definierter Sorgfaltspflichten. In Deutschland ansässige Unternehmen müssen bei entsprechender Größe den neuen gesetzlichen Sorgfaltspflichten nachkommen, die sich auf den eigenen Geschäftsbereich sowie auf das Handeln unmittelbarer und mittelbarer Zulieferer beziehen, unabhängig davon, in welchem Staat sich ein Zulieferer befindet. Das Gesetz enthält einen abschließenden Katalog von international anerkannten Menschenrechts- und Umweltübereinkommen, aus denen konkrete Verhaltenspflichten für Unternehmen abgeleitet werden.

Durch die Verankerung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsgovernance – häufig auch mit dem englischen Begriff ESG (Environmental, Social, and Governance) bezeichnet – beim Abbau und der Weiterverarbeitung von Rohstoffen können negative externe Effekte reduziert werden. Der Einsatz von klimaneutralen und wasserarmen Technologien beim Abbau von Rohstoffen und deren Weiterverarbeitung, die Einbeziehung der Perspektive der lokalen Bevölkerung sowie die Stärkung der Wertschöpfung vor Ort sind zentrale Aspekte auf dem Weg zu einem nachhaltigeren Bergbau und machen einen entscheidenden Unterschied. Für das BMWK ist es wichtig, dass die hohen ESG-Standards für alle Wirtschaftsakteure, einschließlich Importeure, gelten.


KONTAKT
Dr. Ervin Bejdakic, Filiz Aslan, Dr. Michael Weltzin Referat: Mineralische Rohstoffe, Kreislaufwirtschaft, Fachaufsicht BGR

schlaglichter@bmwk.bund.de