3 Fragen an Franziska Brantner Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz

Franziska Brantner
Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz

Was ist verbirgt sich hinter EITI und was hat das mit Rohstoffen zu tun?
EITI steht für die globale „Initiative für Transparenz im rohstoffgewinnenden Sektor“, die sich für mehr Finanztransparenz und Rechenschaftspflicht im Rohstoffsektor einsetzt und Korruption bekämpfen soll. Neben Deutschland implementieren über 50 Länder den EITI-Standard und legen damit Informationen unter anderem über Steuerzahlungen, Lizenzen und Fördermengen offen. Transparenz ist wichtig, denn dort, wo Informationen über Einnahmen offengelegt werden, können zivilgesellschaftliche Akteure aber auch Parlamente die Zahlungsströme besser nachvollziehen und dadurch Korruption und Ausbeutung verhindern.

Was kann man gegen die Rohstoffabhängigkeit Deutschlands von China tun?
China ist über alle mineralischen Rohstoffe betrachtet das global bedeutendste Land. Bei einigen Metallen hängt Europa nahezu vollständig von China ab. Deshalb ist es wichtig, entlang der gesamten Rohstofflieferketten zu diversifizieren. Diversifizierung heißt für uns: 1. Ausbau der internationalen Kooperation im Rohstoffbereich, 2. Stärkung der heimischen Rohstoffgewinnung und Aufbereitung sowie 3. Ausbau von Kreislaufwirtschaft und Recycling.

Apropos Kreislaufwirtschaft, was muss dort genau passieren?
Alle Dinge, die wir nutzen, enthalten wertvolle Rohstoffe, die mit viel Energie gewonnen, aufbereitet und zum Teil über weite Strecken transportiert wurden. Diese Rohstoffe müssen wir stärker im Kreislauf führen. Bei einigen Metallen, Glas oder Papier klappt das gut, bei zum Beispiel Baustoffen oder Seltenen Erden müssen wir besser werden. Hier sind einerseits die Hersteller gefragt, schon bei der Gestaltung von Produkten mitzudenken, wie die Rohstoffe im Kreislauf bleiben. Und auch wir als Verbraucher, indem wir Produkte nicht einfach achtlos wegwerfen.