Liebe Leserin, lieber Leser,

Am 12. Oktober hat die Bundesregierung ihre Herbstprojektion vorgelegt, über die wir in dieser Ausgabe berichten. Die konjunkturelle Lage hat sich infolge der ausgefallenen Gaslieferungen aus Russland deutlich eingetrübt. Die Bundesregierung rechnet nur noch mit einem Wachstum von 1,4 % im laufenden Jahr, gefolgt von einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,4 % im kommenden Jahr. Der deutschen Volkswirtschaft steht somit ein harter Winter bevor.

Die von gestiegenen Energiepreisen getriebene Inflation ist so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Die Bundesregierung rechnet mit Inflationsraten von 8,0 % im laufenden Jahr und 7,0 % im kommenden Jahr. Der starke Preisanstieg führt zu Kaufkraftverlusten und Reallohneinbußen, insbesondere der unteren Einkommensgruppen. Auch das beleuchten wir in dieser Ausgabe.

Die von Putins Angriff auf die Ukraine ausgelöste Energiekrise droht sich zu einer ernsten Wirtschafts- und Sozialkrise auszuwachsen. Wir müssen jetzt alles daransetzen, den sozialen Zusammenhalt zu wahren und die gute Substanz unserer Volkswirtschaft zu erhalten. Putins Versuch, Deutschland und Europa zu destabilisieren, müssen wir abwehren. In der Bundesregierung haben wir uns daher auf einen 200 Milliarden Euro umfassenden Krisenfonds geeinigt. Unter Berücksichtigung der Empfehlungen der ExpertInnenkommission Gas und Wärme werden wir sehr zeitnah Maßnahmen vorlegen, um Haushalte und Unternehmen zu entlasten. In der Herbstprojektion gehen wir davon aus, dass die Gaspreisbremse zu einer substanziellen Dämpfung der Inflationsrate führt.

Der Verzicht auf den Import jeglichen Rohöls aus Russland ab Januar 2023 stellt vor allem die beiden ostdeutschen Raffineriestandorte Leuna und Schwedt und einzelne Häfen Ostdeutschlands vor große Herausforderungen. Als Bundesregierung haben wir deshalb am 16. September 2022 ein umfassendes Zukunftspaket für die jeweiligen Regionen vorgestellt. Details dazu finden Sie in dieser Ausgabe.

Außerdem richten wir einen Blick auf die Rolle der Wirt schaft bei der diesjährigen UN-Klimakonferenz, den Kickoff der Initiative „Frauen in Mittelstand, Handwerk, Gründungen und Start-ups“ und den Beteiligungsprozess zur Potenzialschätzung.

Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, eine interessante Lektüre.

ROBERT HABECK
Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz

Unterschrift Habeck