Liebe Leserin, lieber Leser,

Am 11. und 12. Juni fand in Berlin die Ukraine-Recovery-Conference (URC24) statt. Die Konferenz stand unter dem Motto „United in Defense. United in Recovery. Stronger together“. Deutschland und weitere Partner haben gemeinsam mit der Ukraine wichtige Absichtserklärungen und Kooperationsabkommen unterzeichnet. Unter anderem soll den Geberstaaten und der Ukraine in Fragen des Wiederaufbaus künftig ein „Business Advisory Council“ beratend zur Seite stehen. Auch auf dem G7-Gipfel, der vom 13. bis 15. Juni in Italien stattfand, war die Unterstützung der Ukraine ein Thema. Die G7-Staaten haben sich darauf verständigt, mithilfe von Zinsen aus eingefrorenem russischen Staatsvermögen ein Kreditpaket im Umfang von etwa 50 Milliarden Dollar für die Ukraine zu finanzieren. Von den Ergebnissen der URC24 und des G7-Gipfels geht eine klare Botschaft aus: Deutschland und seine Partner stehen weiterhin eng und geschlossen an der Seite unserer Freundinnen und Freunde aus der Ukraine!

Um zielgenaue und effektive wirtschaftspolitische Maßnahmen einleiten zu können, benötigen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger möglichst aktuelle Informationen über die wirtschaftliche Entwicklung. Seit 2018 liefert das BMWK mit seinem Nowcast auf Grundlage von Big-Data-Analysen solche Prognosen. Um diese Vorhersagen weiter zu verbessern, erweitert das BMWK sein Modell nun um hochfrequente – d. h. in diesem Fall täglich oder wöchentlich verfügbare – Daten. In dieser Ausgabe erläutern wir das BMWK-Nowcasting 2.0.

Die Auswirkungen des Klimawandels sind in vielen Regionen der Welt deutlich zu spüren. Dies gilt auch für unser Land: In Deutschland haben sowohl Trockenperioden als auch Starkregenereignisse in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen. Dies führt dazu, dass wir uns verstärkt mit direkten Schäden wie zerstörten Gebäuden und beschädigter Infrastruktur, Produktions- und Ertragseinbußen oder Gesundheitskosten auseinandersetzen müssen. Zudem entstehen indirekte Schäden für die Wirtschaft z. B. durch Nachfrageanpassungen oder Unterbrechung internationaler Wertschöpfungsketten. Verschiedene aktuelle Studien versuchen, die auf diese Weise entstehenden monetären Kosten des Klimawandels zu quantifizieren – wir berichten in dieser Ausgabe.

Der Klimawandel spielt in dieser Ausgabe auch an anderer Stelle eine Rolle. Im Umgang mit ihm setzt die Bundesregierung auf die schrittweise Transformation breiter Bereiche unseres Lebens und Wirtschaftens hin zur Klimaneutralität. Dies gilt gerade auch für unsere Stromversorgung. Photovoltaik etwa ist bereits heute eine der günstigsten und wichtigsten Technologien für die Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien. In Deutschland und auch weltweit hat der Ausbau der Photovoltaik in den letzten Jahren deutlich an Dynamik gewonnen. Mit dem kürzlich in Kraft getretenen „Solarpaket I“ soll sich das Tempo beim Ausbau noch einmal deutlich erhöhen, insbesondere durch vereinfachte Regelungen für Balkonkraftwerke, Photovoltaikanlagen auf Mehrfamilienhäusern und Mieterstrom. Mehr Informationen dazu finden Sie in dieser Ausgabe.

Darüber hinaus berichten wir zur Tourismusstrategie, zu Exportgarantien für den Mittelstand und zur aktuellen konjunkturellen Entwicklung.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre.

Dr. Robert Habeck
Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz

Unterschrift Habeck