Gesamtwirtschaft

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Die aktuellen Konjunktur- und Stimmungsindikatoren sind überwiegend schwach ausgefallen. Nachdem es im ersten Quartal zu einer wirtschaftlichen Belebung gekommen war, zeichnen die Indikatoren insgesamt ein zurückhaltendes Bild für das zweite Vierteljahr. Mit der sich abzeichnenden Aufhellung der außenwirtschaftlichen Rahmenbedingungen ist wieder mit Nachfrageimpulsen für die Industrie aus dem Ausland zu rechnen. Die privaten Konsumenten sollten angesichts einer robusten Beschäftigungsentwicklung, einer rückläufigen Inflation und steigender Realeinkommen ihre Zurückhaltung zunehmend überwinden. Zudem dürften perspektivisch auch von der Wachstumsinitiative der Bundesregierung positive Impulse für die Gesamtwirtschaft ausgehen.

Außenwirtschaft

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Der Außenhandel hat zuletzt einen Dämpfer erhalten. Zwar ist die Weltwirtschaft weiter auf Erholungskurs, aber das hat sich zuletzt noch nicht in den Daten zum deutschen Außenhandel widergespiegelt: Im Mai haben sich die Ausfuhren von Waren und Dienstleistungen mit -2,0 % spürbar verringert, wofür der Warenhandel mit Ländern außerhalb der EU mit einem Minus von 4,9 % maßgeblich war. Die Einfuhren von Waren und Dienstleistungen sind noch deutlich stärker um 5,5 % zurückgegangen. Damit fällt der Handelsbilanzüberschuss im Mai mit 21,2 Mrd. Euro größer als im Vormonat aus.

Produktion

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Der fortgesetzte Abbau der Auftragsbestände und eine schwache Nachfrage haben die Produktion gedämpft. Der Bausektor hat seine Ausbringung im Mai weiter zurückgefahren und auch die Industrieproduktion wurde zuletzt gedrosselt. Angesichts der jüngsten Eintrübung bei den Stimmungsindikatoren und der anhaltenden Rückgänge bei den Auftragseingängen ist in den kommenden Monaten zunächst noch mit einer verhaltenen Industriekonjunktur zu rechnen.

Privater Konsum

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Der Einzelhandel verzeichnete Umsatzeinbußen und die Erholung des Konsumklimas hat eine Pause eingelegt. Nach einer enttäuschenden Entwicklung im ersten Quartal sind die nominalen Umsätze im Einzelhandel (ohne Kfz) im April gegenüber dem Vormonat nur leicht gesunken. Die Neuzulassungen von Pkw durch private Halter indes sind im Juni im Vormonatsvergleich kräftig gestiegen, nachdem es im Mai zu einem kleineren Zuwachs gekommen war. Temporäre Impulse für den Einzelhandel dürften von der Fußball-Europameisterschaft ausgehen. Beim Konsumklima kam es zuletzt zu einer Unterbrechung des zuvor verzeichneten Aufwärtstrends. Die Rahmenbedingungen für eine Belebung des privaten Konsums sind angesichts steigender Löhne und rückläufiger Inflationsraten jedoch insgesamt positiv.

Arbeitsmarkt

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Die konjunkturelle Schwäche schlägt sich weiterhin auf dem Arbeitsmarkt nieder. Dabei senden die Arbeitsmarktzahlen nach wie vor gemischte Signale aus: Die Arbeitslosigkeit nahm im Juni saisonbereinigt um 19.000 Personen zu, während die Erwerbstätigkeit im Mai um 20.000 Personen gestiegen ist. Die Nachfrage der Unternehmen nach neuen Arbeitskräften hat insgesamt weiter abgenommen. In Umfragen zeigt sich, dass Industrieunternehmen bei Neueinstellungen zurückhaltend geworden sind, während Dienstleister die Zahl ihrer Beschäftigten weiterhin aufstocken möchten. Die erwartete gesamtwirtschaftliche Erholung dürfte sich am Arbeitsmarkt erst verzögert niederschlagen.