Titelbild zum Artikel "Belebung der Wirtschaft im kommenden Jahr – Herbstprojektion der Bundesregierung"

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Das Wichtigste in Kürze

Die deutsche Wirtschaft wird über zunehmend spürbare strukturelle Faktoren hinaus – wie dem demografischen Wandel, Fachkräfteengpässen, nachlassender Standortattraktivität und Wettbewerbsfähigkeit sowie Auswirkungen einer geoökonomischen Fragmentierung – auch von anhaltenden konjunkturellen Belastungen gedämpft. Zu Letzteren gehören eine aktuell schwache Binnen- und Auslandsnachfrage sowie die Konsequenzen einer anhaltend, wenn auch nachlassend restriktiven Geldpolitik und fiskalischer Konsolidierungsmaßnahmen. Diese Entwicklungen haben insbesondere die exportorientierte deutsche Industrie stark belastet, während die eher binnenwirtschaftlich ausgerichteten Dienstleistungen bis zuletzt noch stabilisierend wirkten.

Die konjunkturelle Schwächephase wird im zweiten Halbjahr 2024 voraussichtlich noch anhalten, bevor sich im kommenden Jahr die Wachstumsdynamik wieder allmählich verstärken dürfte. Die konjunkturelle Erholung dürfte zunächst insbesondere von einer Erholung des privaten Konsums getragen werden, bevor sich im weiteren Jahresverlauf mit einer anziehenden Auslandsnachfrage die Ausfuhren beleben und es zu einer Trendumkehr bei der Investitionsentwicklung kommt. Flankiert und verstärkt wird diese Erholung von den angebots- und nachfragepolitischen Maßnahmen der Wachstumsinitiative. Dazu gehören insbesondere Arbeitsanreize für eine längere Erwerbstätigkeit von Personen nach Erreichen der Regelaltersgrenze, Erleichterungen bei der Fachkräftegewinnung im Ausland, Bürokratieabbau sowie bessere wirtschaftliche Rahmenbedingungen für Unternehmen. Die Wachstumsinitiative ist ein grundlegender Beitrag zu einer verlässlichen, investitions- und wachstumsorientierten Wirtschaftspolitik.

Die Bundesregierung geht daher nach einer im Jahresdurchschnitt 2024 nochmals leicht rückläufigen Entwicklung des preisbereinigten Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 % von einer zunehmenden wirtschaftlichen Belebung in den kommenden beiden Jahren mit BIP-Zuwächsen von 1,1 % im Jahr 2025 und von 1,6 % 2026 aus.

Im Vergleich zur Frühjahrsprojektion entspricht dies einer Abwärtsrevision des BIP für das laufende Jahr (der ursprünglich erwartete Zuwachs lag bei 0,3 %) und einer leichten Auf- wärtsrevision für das Jahr 2025 (nach zuvor erwarteten 1,0 %).

Die jüngsten Prognosen internationaler Institutionen gehen davon aus, dass sich die zuletzt robuste weltwirtschaftliche Entwicklung im Prognosezeitraum fortsetzt, wobei sich weiterhin regionale Unterschiede zeigen. Während sich die Dynamik vor allem in China und den USA abschwächen dürfte, deutet sich in Europa – insbesondere in dem für Deutschland wichtigen europäischen Binnenmarkt – eine Belebung an.

Hiervon dürften vor allem die exportorientierten Industrien im Projektionszeitraum Impulse erhalten, auch wenn deren Wachstumsbeitrag infolge der veränderten globalen handels- und industriepolitischen Rahmenbedingungen sowie struktureller Wettbewerbsnachteile insgesamt begrenzt bleiben dürfte.

Die Verbraucherpreise haben sich zuletzt bei einem Anstieg von etwas unter zwei Prozent im Vorjahresvergleich stabilisiert. Sie dürften nach einer Inflationsrate von 2,2 % im Jahr 2024 auch im Projektionszeitraum mit einer erwarteten Rate von 2,0 % im Jahr 2025 und 1,9 % 2026 unter der Zwei-Prozent-Grenze bleiben. Dabei stehen tendenziell inflationsdämpfenden Faktoren der vorgelagerten Wirtschaftsstufen temporär erhöhende (Basis-)Effekte infolge der seit Herbst 2023 niedrigeren Energiepreise sowie administrative Preiserhöhungen gegenüber.

Die erwartete konjunkturelle Belebung dürfte sich auch auf dem Arbeitsmarkt positiv bemerkbar machen. Der Beschäftigungsaufbau dürfte sich – nach einer vorübergehenden Abschwächung im zweiten Halbjahr 2024 – zu Jahresbeginn 2025 wieder etwas beleben. Das absehbar sinkende Erwerbspersonenpotenzial wird dabei durch die arbeitsmarktaktivierenden Effekte der Wachstumsinitiative sowie die Netto-Zuwanderung mehr als ausgeglichen. Bei der Arbeitslosigkeit wird im Zuge der erwarteten konjunkturellen Erholung im Frühjahr 2025 mit einer Trendumkehr gerechnet, die sich dann auch im folgenden Jahr fortsetzt.

Risiken für die Projektion ergeben sich vor allem aus den nach wie vor hohen Unsicherheiten über geopolitische Entwicklungen. Diese können zu Zurückhaltung bei Investoren sowie bei Verbraucherinnen und Verbrauchern, zu erneuten Preisanstiegen z. B. bei Energie sowie zu steigenden Handelskosten und -behinderungen führen. Chancen für eine günstigere Entwicklung könnten sich aus einer dynamischeren weltwirtschaftlichen Belebung, einer Deeskalation der geopolitischen Konflikte oder einer rascheren bzw. kräftigeren geldpolitischen Normalisierung als bislang erwartet ergeben.

Schaubild 1 zeigt die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im Prognosezeitraum. Die Eckwerte der Herbstprojektion können Tabelle 1 entnommen werden.

Moderate Expansion der Weltwirtschaft, aber schwierigere Wettbewerbsposition

Die Weltwirtschaft ist bis zum Sommer mit robusten Raten gewachsen, am aktuellen Rand trüben sich die Aussichten für die weltwirtschaftliche Dynamik allerdings wieder etwas ein. Nach den Anstiegen zu Jahresbeginn haben Einkaufsmanagerindizes in vielen Ländern wieder nachgegeben und die globale Industrieproduktion entwickelt sich vor allem in den Industrieländern nach wie vor verhalten. Impulse für die Weltwirtschaft gingen dagegen vom Dienstleistungssektor aus. Auch für die nächsten Monate deuten Frühindikatoren darauf hin, dass sich diese zweigeteilte Entwicklung fortsetzt. Ab dem kommenden Jahr dürften günstigere Finanzierungsbedingungen infolge der geldpolitischen Lockerungen dann wieder zu einer Belebung der Investitionstätigkeit führen.

Abbildung 1: Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Deutschland Bild vergrößern

In den USA haben schwächere Arbeitsmarktdaten zuletzt Rezessionssorgen geschürt. Die konjunkturelle Dynamik scheint aber nach wie vor robust und die Konsumausgaben der privaten Haushalte dürften, auch vor dem Hintergrund der weiter rückläufigen Inflation, weiterhin zunehmen – wenn auch mit geringerem Tempo. Insgesamt deutet sich eine Abkühlung der bis zuletzt dynamischen US-Konjunktur an. In China hat die Expansion in wichtigen Industriebranchen in der ersten Jahreshälfte 2024 zu robustem Wachstum geführt, die Probleme im Immobiliensektor bestehen aber fort. Schleppende private Konsumausgaben, deflationäre Tendenzen und das Risiko höherer Zölle dürften als bremsende Faktoren trotz Konjunkturmaßnahmen der Regierung überwiegen. Internationale Organisationen erwarten, dass sich das Wachstum in China sowohl konjunkturell als auch strukturell in den kommenden Jahren abschwächt. Im Euroraum, in den fast 40 % der deutschen Exporte geliefert werden, hat die Wirtschaftsleistung seit Jahresbeginn etwas Fahrt aufgenommen. Die Inlandsnachfrage blieb aber bis zuletzt schwach und die Unternehmensstimmung hat sich zuletzt wieder eingetrübt, u. a. weil das Verarbeitende Gewerbe weiterhin unter der weltweit schwachen Nachfrage nach Industrieprodukten leidet. Mit weiter abnehmender Teuerung und steigenden Realeinkommen dürfte der private Konsum das Wachstum im Euroraum im weiteren Verlauf stützen. Ab dem kommenden Jahr dürften sich nach und nach auch die erwarteten Zinssenkungen der Zentralbanken positiv auf Investitionstätigkeit und wirtschaftliche Entwicklung auswirken.

Die gedämpfte Gangart der globalen Industriekonjunktur spiegelt sich auch im Welthandel wider, der in der ersten Jahreshälfte 2024 verhalten expandiert hat. Frühindikatoren weisen ebenfalls auf eine moderate Entwicklung in den kommenden Monaten hin.

Während ein Teil der Schwäche des Welthandels konjunkturell bedingt sein dürfte, wird besonders der Güterhandel auch von strukturellen Faktoren wie der Zunahme protektionistischer und industriepolitischer Maßnahmen gedämpft. In den vergangenen Jahren hat sich die Relation des Wachstums von Weltgüterhandel zu Welt-BIP spürbar verringert. Für das Welthandelsvolumen von Waren und Dienstleistungen erwarten internationale Organisationen für dieses Jahr einen Anstieg um gut 3 %, bis 2026 dürften die Raten auf 3,5 % zunehmen. Das deutsche Absatzmarktwachstum, d. h. das mit deutschen Exportanteilen gewichtete Importwachstum der Handelspartner Deutschlands, dürfte dabei mit etwas geringerem Tempo um 2,4 % in diesem Jahr, um 2,9 % im kommenden Jahr und um 3,2 % 2026 steigen.

Trotz der robusten Entwicklung der Weltwirtschaft kommt der deutsche Außenhandel bislang nicht in Schwung. Die schleppende weltweite Industriekonjunktur und auch die schwierigere Wettbewerbssituation der deutschen Exporteure lasten auf der Exporttätigkeit, was sich insbesondere bei den Investitionsgütern zeigt. Nach dem leichten Rückgang der Ausfuhren im zweiten Quartal weisen Frühindikatoren aktuell auf eine weiterhin schwache Entwicklung des Auslandsgeschäfts hin. Bei den Auftragseingängen aus dem Ausland deutet sich zwar – unter hohen Schwankungen – eine Stabilisierung an. Die ifo Exporterwartungen haben sich aber seit Juni wieder merklich eingetrübt und die Unternehmen beurteilen ihre Auftragsbestände aus dem Ausland zunehmend schlechter.

Insgesamt rechnet die Bundesregierung vor dem Hintergrund der nach wie vor schwachen weltweiten Industriekonjunktur für das laufende Jahr mit einem erneuten leichten Rückgang der deutschen Exporte von Waren und Dienstleistungen um real 0,1 % gegenüber dem Vorjahr. Ab dem kommenden Jahr dürften die Ausfuhren dann vor allem von der wirtschaftlichen Erholung in den EU-Ländern profitieren und im Jahresdurchschnitt 2025 um 1,7 % und 2026 um 2,8 % zulegen. Aufgrund der schwierigeren Wettbewerbsposition, insbesondere mit Blick auf die zunehmende Konkurrenz aus China, bleiben die Exportzuwächse im Projektionszeitraum aber wohl hinter dem Absatzmarktwachstum zurück. Damit werden sich die Marktanteilsverluste der vergangenen Jahre voraussichtlich fortsetzen.

Bei den preisbereinigten Importen ist im laufenden Jahr – vor allem aufgrund des nachfragebedingten Einbruchs im zweiten Halbjahr 2023, der zu einer schwachen Ausgangsbasis führte – ein jahresdurchschnittlicher Rückgang um 1,2 % zu erwarten. Ab der Jahreswende ist aber im Zuge steigender Exporte und der Erholung der Inlandsnachfrage mit einer anziehenden Dynamik der Einfuhren von Waren und Dienstleitungen zu rechnen. Alles in allem dürften sie im Jahr 2025 mit 1,9 % und 2026 mit 3,1 % dann wieder etwas kräftiger als die Ausfuhren ausgeweitet werden. Per Saldo wird der Außenhandel dementsprechend nach einem Impuls von 0,4 Prozentpunkten 2024 im übrigen Projektionszeitraum rechnerisch keinen Wachstumsbeitrag zum BIP liefern.

Der Leistungsbilanzüberschuss lag 2023 mit 5,9 % in Relation zum BIP wieder deutlich höher als im Jahr 2022, das noch von den Folgen des Energiepreisschocks geprägt war. Für das Jahr 2024 erwartet die Bundesregierung bei einer Ausweitung des Handelsbilanzüberschusses und einer erneuten Verbesserung der Terms of Trade um gut ein Prozent gegenüber dem Vorjahr eine weitere Zunahme des Leistungsbilanzsaldos auf rund 7 % in Relation zum BIP. Da auch der Saldo der Primäreinkommen weiter steigen dürfte, werden die etwas stärkeren Importe im Vergleich zu den Exporten bis zum Ende des Projektionszeitraums wohl nur zu einem leichten Rückgang des Leistungsbilanzüberschusses in Relation zum BIP führen.

Unsicherheit und Zinsniveau dämpfen Investitionstätigkeit

Ein bestimmtes Maß an Planungssicherheit ist eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass langfristige Investitionsentscheidungen getroffen werden. Allerdings ist die wirtschaftliche Unsicherheit derzeit angesichts geopolitischer Konflikte und handelspolitscher Unwägbarkeiten bei wichtigen Handelspartnern hoch. Gegenwind erfährt die Investitionstätigkeit in Deutschland aktuell auch von der insgesamt schwachen Binnen- und Auslandsnachfrage, die in einem spürbaren Rückgang der Kapazitätsauslastung resultierten, sowie von den vorangegangenen geldpolitischen Straffungen, die seit 2022 zu einer deutlichen Erhöhung der Finanzierungskosten geführt haben.

Kasten 1: Annahmen der Herbstprojektion 2024

Gemäß den Prognosen internationaler Organisationen wird für die Weltwirtschaft ein preisbereinigtes Wachstum in Höhe von 3,2 % in diesem Jahr, 3,3 % 2025 und 3,2 % 2026 erwartet.

Für die Entwicklung der Energiepreise wird eine technische Annahme auf Basis von Terminnotierungen zum Zeitpunkt des Projektionsabschlusses getroffen. Demnach wird für 2024 ein durchschnittlicher Rohölpreis für ein Fass der Sorte Brent von rund 80 US-Dollar unterstellt. 2025 und 2026 dürfte der Preis bei 70 US-Dollar liegen. Für den Gaspreis wird für den Jahresdurchschnitt 2024 ein Preis von 34 Euro pro MWh erwartet. Im Jahr 2025 dürfte der durchschnittliche Gaspreis dann bei 39 Euro pro MWh liegen, bevor er 2026 laut Markterwartungen wieder auf 33 Euro pro MWh zurückgeht. Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (Hauptrefinanzierungssatz) liegt aktuell bei 3,65 %. Für 2024 wird auf Basis von Experteneinschätzungen (Consensus Forecast) ein jahresdurchschnittlicher Leitzins von 4,1 % unterstellt, in den kommenden beiden Jahren von 2,8 % bzw. 2,6 %.

Mit einer allmählichen Belebung der globalen Wachstumsdynamik und des Welthandels – insbesondere in den für Deutschland bedeutsamen Absatzmärkten in Europa – ist eine Erholung der Ausrüstungsinvestitionen zum Ende des Jahres zu erwarten. Zusätzliche Impulse dürften von einer weiteren Lockerung der europäischen Geldpolitik und darüber hinaus auch von der Wirtschaftspolitik ausgehen: Mit dem Wachstumschancengesetz und der Wachstumsinitiative werden Förderungen und Anreize bereitgestellt, die Investitionstätigkeit auszuweiten. Die deutlichen Steigerungen der staatlichen Ausrüstungsinvestitionen im Rahmen des Sondervermögens Bundeswehr stützen diesen Aufholprozess. Aufgrund der schwachen Entwicklung im ersten Halbjahr 2024 rechnet die Bundesregierung für das Gesamtjahr allerdings noch mit einem merklichen Rückgang der preisbereinigten Ausrüstungsinvestitionen um 6,8 %. Im Zuge der Belebung der Weltkonjunktur werden für die beiden kommenden Jahre dann Wachstumsraten von 1,4 % und 5,3 % erwartet.

Während die Finanzierung von Investitionsvorhaben in Unternehmen oftmals über Eigenkapital möglich ist, greifen private Haushalte überwiegend auf Kredite zurück, um ihre Bauvorhaben zu realisieren. Deshalb reagieren die privaten Bauinvestitionen, die vom Wohnungsbau dominiert werden, sensibel auf Steigerungen des Zinsniveaus. Dem wirkt ein grundsätzlich hoher Bedarf an Wohnraum, vor allem in den Ballungsgebieten, entgegen, was sich bereits an der leichten Belebung der Auftragseingänge bei zurückgehenden Stornierungsraten ablesen lässt. Zudem stützt die günstige Auftragslage im Tiefbau, der stark von öffentlichen Auftraggebern geprägt ist, die allgemeine Entwicklung im Wirt- schaftsbau. Dennoch ist mit einer Trendumkehr erst im Laufe des kommenden Jahres zu rechnen. Für das laufende Jahr schätzt die Bundesregierung, dass die preisbereinigten Bauinvestitionen im Jahresdurchschnitt um 3,9 % niedriger als im Vorjahr liegen werden. Die gebremste Entwicklung dürfte sich aufgrund der ungünstigeren Ausgangslage auch 2025 bemerkbar machen und zu einem erneuten jahresdurchschnittlichen Rückgang um 0,6 % führen. Erst im Jahr 2026 ist im Zuge der fortgesetzten Erholung mit einem spürbaren Wachstum von 2,6 % zu rechnen. Impulse für die Bautätigkeit dürften dabei von Maßnahmen der Bundesregierung wie der Wachstumsinitiative, dem Wachstumschancengesetz und der Bundesförderung für effiziente Gebäude ausgehen.

Bei den preisbereinigten Bruttoanlageinvestitionen insgesamt erwartet die Bundesregierung im Jahresdurchschnitt 2024 einen erneuten Rückgang um 3,4 %. Für die beiden kommenden Jahre wird dann mit einem Anstieg um 0,7 % bzw. 3,5 % gerechnet.

Inflation fällt bis zum Jahr 2026 unter 2 %

Die positive Entwicklung bei den Verbraucherpreisen hat sich seit Anfang dieses Jahres weiter fortgesetzt, sowohl bei der Inflations- als auch bei der Kerninflationsrate war weiterhin ein fallender Trend zu beobachten. Im September ist die Inflationsrate aufgrund erneut deutlich rückläufiger Energiepreise mit +1,6 % auf den niedrigsten Wert seit Februar 2021 zurückgegangen. Die Kernrate lag im Vorjahresvergleich bei 2,7 % und war damit im Vergleich zur Gesamtrate weiter erhöht. Ausschlaggebend hierfür war der starke Preisauftrieb im Bereich der arbeitsintensiven Dienstleistungen, in dem sich die kräftigen Lohnsteigerungen spiegeln. Der Preisdruck bei Nahrungsmitteln hat sich in den letzten Monaten weiter erhöht und entsprach im September mit +1,6 % der Inflationsrate insgesamt. Maßgeblich für das weitere Absinken der Teuerungsrate waren bis zuletzt die sinkenden Energiepreise, die sich im September noch einmal besonders stark um 7,6 % verringerten.

Im weiteren Jahresverlauf ist eine Bodenbildung bei der Gesamtinflation um die 2 % zu erwarten. Der dämpfende Effekt der sinkenden Energiepreise läuft allmählich aus. Die Preise für Rohöl waren vor einem Jahr an den Weltmärkten merklich gefallen; sie unterschreiten weiterhin ihr Vorjahresniveau. Dieser Basiseffekt dürfte allerdings bald entfallen und dadurch die Inflationsrate voraussichtlich wieder zulegen. Des Weiteren ist zu erwarten, dass die Lebensmittelpreise in den kommenden Monaten verstärkt anziehen. Außerdem wird die CO2-Bepreisung im Brennstoffemissionshandelsgesetz (BEHG) in zwei Stufen 2025 und 2026 jeweils zum 1. Januar weiter angehoben; das wird sich in der Energiekomponente des Verbraucherpreisindex niederschlagen. Experten beziffern aber die möglichen Effekte als gering, so dass es dadurch zu keinen größeren Ausschlägen der Inflationsrate kommen sollte. Nicht zuletzt wirken gleichzeitig nach wie vor inflationsmindernde Faktoren durch eine immer noch straffe Geldpolitik, angemessene Tarifabschlüsse und sich wieder normalisierende Gewinnmargen. Alles in allem dürften sich somit im Projektionszeitraum inflationsdämpfende und -treibende Kräfte annähernd die Waage halten und die Inflationsrate sich um die 2 %-Zielmarke einpendeln.

Die Bundesregierung erwartet vor diesem Hintergrund für 2024 eine Inflationsrate von 2,2 % und damit einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Vorjahr, als die Rate noch bei +5,9 % lag. Für die Jahre 2025 und 2026 wird mit Inflationsraten von 2,0 % bzw. 1,9 % gerechnet. Die Kerninflation benötigt für das Erreichen der 2 %-Marke etwas mehr Zeit; sie dürfte jedoch ebenfalls stetig von 2,9 % im Jahr 2024 auf 2,3 % 2025 und 2,1 % 2026 zurückgehen.

Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt profitiert von der Wachstumsinitiative

Die wirtschaftliche Schwächephase wirkte sich im Jahresverlauf 2024 zunehmend auch auf dem Arbeitsmarkt aus. Dies zeigte sich sowohl in einem anhaltenden Anstieg der Arbeitslosigkeit als auch in einer weniger dynamischen Ausweitung der Erwerbstätigkeit. Angesichts der vorliegenden Frühindikatoren ist davon auszugehen, dass sich dieser Trend bis zum Jahresende fortsetzt. So ist die auf Basis von Befragungen des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) geschätzte Zahl der offenen Stellen im zweiten Quartal deutlich gesunken und auch die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen hat gemäß ifo Beschäftigungsbarometer zuletzt nochmals spürbar nachgelassen. Insbesondere die Beschäftigungsaussichten im Verarbeitenden Gewerbe haben sich demnach eingetrübt. Gleichzeitig besteht in vielen Berufen weiterhin ein hoher Fachkräftebedarf, der sich angesichts der demografischen Entwicklung im Prognosezeitraum noch verstärken dürfte.

Für das laufende Jahr ist mit einer Zunahme der Erwerbstätigkeit in Höhe von etwa 170 Tausend Personen im Jahresdurchschnitt zu rechnen. Hierfür sind neben dem Überhang aus dem Vorjahr vor allem auch die hohen Zuwächse in der ersten Jahreshälfte 2024 ausschlaggebend. Zu Jahresbeginn 2025 sollte die erwartete konjunkturelle Erholung auch mit einer Belebung der Arbeitskräftenachfrage einhergehen. Bei zügiger Umsetzung der arbeitsangebotssteigernden Maßnahmen der Wachstumsinitiative der Bundesregierung ist davon auszugehen, dass die Zahl der Erwerbstätigen im Jahr 2025 um 130 Tausend und im Jahr 2026 nochmals um 120 Tausend Personen steigen dürfte. Die registrierte Arbeitslosigkeit hat bis zuletzt moderat zugenommen und dürfte sich im Jahresdurchschnitt um etwa 165 Tausend Personen erhöhen. Die konjunkturelle Belebung und die Auswirkungen der Wachstumsinitiative sollten sich auch hier im Laufe des kommenden Jahres zunehmend positiv auswirken. Im Jahresdurchschnitt 2025 ist daher ein Rückgang der Arbeitslosigkeit um etwa 10.000 Personen und im Jahr 2026 um weitere 180.000 Personen zu erwarten.

Der Beschäftigungsaufbau ist nach wie vor hauptsächlich durch eine Zunahme der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung charakterisiert. Die Zahl der geringfügig Beschäftigten entwickelte sich zuletzt stabil und sollte im Zuge der konjunkturellen Belebung wieder etwas zulegen. Die Zahl der Selbstständigen dürfte demografiebedingt zunächst leicht abnehmen, sich bis 2026 jedoch ebenfalls stabilisieren. Aufgrund des demografischen Wandels wird der Beschäftigungsanstieg seit Anfang 2023 ausschließlich durch Erwerbstätige mit ausländischer Staatsbürgerschaft getragen. Die Wachstumsinitiative der Bundesregierung zielt daher darauf ab, die Erwerbsquote durch bessere Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu erhöhen, die Attraktivität einer Erwerbstätigkeit über die Regelaltersgrenze hinaus zu erhöhen und die Fachkräftezuwanderung zu erleichtern.

Steigende Einkommen beleben privaten Konsum

Im laufenden Jahr steigen die Effektivlöhne voraussichtlich mit 5 % gegenüber dem Vorjahr abermals deutlich. Die stärksten Nominallohnsteigerungen sind dabei bei Beschäftigten mit geringen Einkommen zu beobachten. Aufgrund des Rückgangs der Inflationsrate ergibt sich im laufenden Jahr zudem ein spürbarer Reallohnanstieg. Für die Jahre 2025 und 2026 sind Effektivlohnzuwächse um 3,1 % bzw. 2,9 % zu erwarten.

Steigende Einkommen in Verbindung mit einer weiter leicht rückläufigen Inflationsrate führen dazu, dass die reale Kaufkraft der Verbraucherinnen und Verbraucher zunimmt und die Konsumneigung steigt. Daher dürfte die Sparquote im Prognosezeitraum leicht zurückgehen. Allerdings entwickeln sich vorlaufende Kennzahlen wie die Verbraucherstimmung, die Einzelhandelsumsätze und auch die Kfz-Zulassungen am aktuellen Rand noch schwach. Eine spürbare Erholung ist damit erst zur Jahreswende 2024/25 zu erwarten. In der Folge dürfte das Wachstum der preisbereinigten privaten Konsumausgaben im Jahresdurchschnitt 2024 zunächst mit einem Plus von 0,2 % noch sehr verhalten ausfallen. Für die beiden kommenden Jahre erwartet die Bundesregierung mit 1,0 % und 1,2 % deutlichere Steigerungsraten.

Produktionslücke, Produktionspotenzial und mittlere Frist

Das Produktionspotenzial wird von der Bundesregierung in Übereinstimmung mit der gemeinsamen EU-Methode geschätzt und beschreibt die wirtschaftliche Aktivität einer Volkswirtschaft bei Normalauslastung der Produktionsfaktoren (konjunkturbereinigte bzw. strukturelle, trendmäßige Wirtschaftsleistung). Dabei wurden die im Rahmen der Evaluierung des Gesamtsystems der Konjunkturbereinigung vereinbarten Anpassungen für den Teilbereich der Potenzialschätzung wie in Kasten 2 beschrieben bei der Herbstprojektion nun vollständig umgesetzt. Das Wachstum des Produktionspotenzials wird in den kommenden Jahren durch die demografische Entwicklung gedämpft. Es beträgt in den Jahren 2024 und 2025 rund 0,7 bzw. 0,6 %. Bis zum Ende des mittelfristigen Projektionszeitraums im Jahr 2029 verbleibt die Potenzialrate relativ stabil bei durchschnittlich 0,7 %.

Kasten 2: Methodische Verbesserungen der Potenzialschätzung – Ergebnis der Evaluierung der Konjunkturbereinigung in der Schuldenbremse für den Bereich der Potenzialschätzung

Die Bestimmung des Produktionspotenzials, welches der Ermittlung der gesamtwirtschaftlichen Produktionslücken und der Vorausschätzung der mittelfristigen gesamtwirtschaftlichen Entwicklung der Bundesregierung zugrunde liegt, ist auch Bestandteil des Gesamtsystems der Konjunkturbereinigung im Rahmen der nationalen Schuldenbremse. Das Produktionspotenzial wird von der Bundesregierung gemäß den gesetzlichen Festlegungen in Übereinstimmung mit der gemeinsamen EU-Methode ermittelt. Die Bestimmung des Produktionspotenzials ist mit Unsicherheit behaftet. Die nationale Schuldenbremse sieht einen gesetzlichen Evaluierungsauftrag des Gesamtsystems des Konjunkturbereinigungsverfahrens vor, der im Koalitionsvertrag zur aktuellen Legislaturperiode explizit aufgegriffen wird und auch den Teilbereich der Potenzialschätzung umfasst. Hierzu hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) einen wissenschaftlich gestützten Beteiligungsprozess erfolgreich durchgeführt (vgl. BMWK 2023).

Als ein Ergebnis des Beteiligungsprozesses zur Potenzialschätzung haben das BMWK und das Bundesministerium der Finanzen zusammen mit dem Bundeskanzleramt drei konkrete Anpassungen verabredet, deren Leitgedanke es ist, gemeinsam mehr und aktuell verfügbare Informationen bei der Potenzialschätzung im Rahmen der gesamtwirtschaftlichen Projektionen der Bundesregierung zukünftig noch effizienter zu nutzen, nicht zuletzt angesichts der mit dem Verfahren verbundenen Unsicherheit. Hierzu wurden bereits bei der Frühjahrsprojektion 2024 zwei Anpassungen innerhalb des bestehenden EU-Methodenrahmens als Teilergebnis umgesetzt. Diese betreffen einerseits die Aktualisierung der Annahmen zur Entwicklung der Bevölkerung im Projektionszeitraum und andererseits die optimale Auswahl der drei ökonometrischen Zeitreihenmodelle für die Fortschreibung bestimmter Rechengrößen in den mittelfristigen Projektionszeitraum (mehr dazu im Beitrag zur Frühjahrsprojektion 2024, vgl. BMWK (2024)).

Mit der Herbstprojektion 2024 konnte nun zusätzlich die dritte Anpassung als weiteres Teilergebnis der Evaluierung der Potenzialschätzung umgesetzt werden, die eine methodische Änderung der gemeinsamen EU-Methode erforderte. Inhaltlich betrifft diese dritte Anpassung die Bestimmung des Produktionsfaktors Arbeit. Im Rahmen der Potenzialschätzung wird dabei u. a. die lohninflationsstabile Erwerbslosenquote („NAWRU“) mit einem Phillips-Kurven-Modell ermittelt. Zudem wird unterstellt, dass diese längerfristig zu einem strukturellen länderspezifischen Ankerwert konvergiert („NAWRU-Anker“), der ökonometrisch insbesondere anhand von strukturellen Arbeitsmarktindikatoren bestimmt wird. Für Deutschland hat sich allerdings in der Vergangenheit gezeigt und wurde auch im Beteiligungsprozess kritisch angemerkt, dass eine solche Konvergenz zum Ankerwert empirisch nicht bestätigt wird und somit die Annahmen des Modells verletzt sind. Damit verbunden sind ökonometrische Probleme, wie fehlende Stationarität der Residuen (vgl. Ademmer et al. 2019).

Die ökonometrischen Probleme lassen sich für Deutschland lösen, indem die deutsche Wiedervereinigung explizit in der Anker-Schätzung Berücksichtigung findet. Konkret werden die sich über die Zeit wandelnden Arbeitsmarktdisparitäten (gemessen als Differenz der Arbeitslosenquoten zwischen Ost- und Westdeutschland) nach der Wiedervereinigung als zusätzliche erklärende länderspezifische Variable mit in die Anker-Schätzung aufgenommen. Auf Antrag Deutschlands hat die zuständige technische EU-Arbeitsgruppe „Potential Output Working Group“ (POWG) und der zuständige Wirtschaftspolitische Ausschuss der EU (EU-WPA) nach ausführlicher Prüfung und Beratung dieser länderspezifischen Änderung der gemeinsamen EU-Methode im Herbst 2024 zugestimmt. Sie wurde in der Herbstprojektion 2024 der Bundesregierung entsprechend umgesetzt.

Im Rahmen der gesetzlich vorgesehenen und im Koalitionsvertrag vereinbarten Evaluierung des Gesamtsystems der Konjunkturbereinigung sind mit der Herbstprojektion 2024 der Bundesregierung somit alle vereinbarten konkreten Anpassungen im Bereich der Potenzialschätzung umgesetzt und die Evaluierung für diesen Teilbereich entsprechend abgeschlossen.

Aus den konstruktiven Beiträgen und gewinnbringenden Diskussionen im Rahmen des BMWK-Beteiligungsprozesses zur Potenzialschätzung wurde deutlich, dass sich die Methodik der Potenzialschätzung auch über die konkret umgesetzten Verbesserungen hinaus vielfältigen Herausforderungen gegenübersieht. Die wertvollen Erfahrungen des Beteiligungsprozesses sollen daher weiter genutzt und der Austausch mit der Wissenschaft auch nach erfolgtem Abschluss des Beteiligungsprozesses zukünftig beispielsweise in wissenschaftlichen Workshops fortgeführt werden.

Eine wichtige methodische Herausforderung ist beispielsweise die Berücksichtigung der Folgen des Klimawandels und der Dekarbonisierung auf die Entwicklungsperspektiven der Gesamtwirtschaft. Das BMWK hat hierzu bereits ein wissenschaftliches Gutachten zu den „Auswirkungen des Klimawandels, des Klimaschutzes und der Klimaanpassung auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland“ beauftragt. Dieses soll Hinweise liefern, wie die unterschiedlichen klimabezogenen Faktoren das Produktionspotenzial beeinflussen können und wie dies Berücksichtigung in der Modellierung finden könnte.

Im Ergebnis ist mit den drei umgesetzten konkreten Verbesserungen der Potenzialschätzung im Rahmen der gemeinsamen EU-Methode und dem Bekräftigen der weiteren kontinuierlichen Überprüfung und Fortentwickelung im Austausch mit der Wissenschaft der gemäß Koalitionsvertrag gestartete Evaluierungsauftrag nun für den Teilbereich der Potenzialschätzung erfolgreich erfüllt.

Die gesamtwirtschaftliche Produktionslücke liegt im Jahr 2024 mit -2,1 % noch im deutlich negativen Bereich; die Wirtschaftsaktivität liegt damit weiterhin erheblich unter ihren Möglichkeiten. Infolge der wirtschaftlichen Belebung im Jahr 2025 vermindert sich die negative Produktionslücke betragsmäßig auf -1,6 % und liegt damit weiterhin merklich außerhalb des Korridors der Normalauslastung (hier definiert als 1⁄2 Prozentpunkt über oder unter null). Bis zum Ende des Projektionszeitraums schließt die Lücke sich annahmegemäß.

Chancen und Risiken

In der vorgelegten Herbstprojektion wird die aus Sicht der Bundesregierung wahrscheinlichste Wirtschaftsentwicklung in den kommenden Jahren dargestellt. Nach wie vor bestehen allerdings erhebliche Abwärtsrisiken für die prognostizierte Entwicklung. Sollte sich die geopolitische Lage verschärfen und sollten Konflikte weiter eskalieren oder neue hinzukommen, könnte dies zu steigender Unsicherheit, Lieferkettenproblemen und Preisanstiegen auf den Rohstoffmärkten führen und die Erholung der Weltwirtschaft bremsen. Auch zusätzliche Handelsrestriktionen und Zollanhebungen könnten die globale Wirtschaftsaktivität beeinträchtigen. Schließlich könnte ein langsameres Abflauen der Inflation als hier unterstellt, insbesondere bei der Kerninflation bzw. im Dienstleistungsbereich, die erwartete geldpolitische Normalisierung in den Industrieländern verzögern.

Neben diesen Risiken bestehen aber auch Chancen für eine positivere Entwicklung als hier prognostiziert. Eine Entspannung der geopolitischen Krisen könnte die Unsicherheit in den Unternehmen und bei den privaten Haushalten verringern und die Investitions- und Konsumausgaben anregen. Eine stärker als hier unterstellte Dynamik der Auslandsnachfrage könnte Impulse für die stark exportorientierte deutsche Industrie liefern. Zudem könnte die Inflation schneller zurückgehen als angenommen, was eine schnellere bzw. stärkere Senkung der Leitzinsen nach sich ziehen könnte. Denkbar ist auch, dass die Investitionen in Klimaschutz dank komplementärer staatlicher Maßnahmen schneller anziehen als erwartet.

Eckwerte der Herbstsprojektion 2024

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland [1]2023Herbst-
projektion
2024

Herbst-
projektion
2025

Herbst-
projektion
2026

Veränderung gegenüber Vorjahr in Prozent, soweit nicht anders angegeben
ENTSTEHUNG des Bruttoinlandsprodukts (BIP)
BIP (preisbereinigt)-0,3-0,21,11,6
Erwerbstätige (im Inland)0,70,40,30,3
BIP je Erwerbstätigen-1,0-0,50,81,4
BIP je Erwerbstätigenstunde-0,6-0,50,31,0
nachrichtlich:
Arbeitslosenquote in Prozent (Abgrenzung der BA) [2]5,76,05,95,5
VERWENDUNG des BIP in jeweiligen Preisen (nominal)
Konsumausgaben
Private Haushalte und private Organisationen ohne Erwerbszweck6,32,83,13,1
Staat4,15,22,83,2
Bruttoanlageinvestitionen4,9-0,72,95,4
Vorratsveränderungen und Nettozugang an Wertsachen (Mrd. EURO)7,2-10,0-2,5-4,6
Inlandsnachfrage4,22,23,23,6
Saldo der Leistungsbilanz (in % des BIP)5,97,07,16,9
Bruttoinlandsprodukt (nominal)5,93,03,03,5
VERWENDUNG des BIP preisbereinigt (real)
Konsumausgaben
Private Haushalte und priv. Organisationen ohne Erwerbszweck-0,40,21,01,2
Staat-0,12,00,91,3
Bruttoanlageinvestitionen-1,2-3,40,73,5
Ausrüstungen-0,8-6,81,45,3
Bauten-3,4-3,9-0,62,6
Sonstige Anlagen4,74,23,23,0
Vorratsveränderung und Nettozugang an Wertsachen (Impuls) [3]0,1-0,40,20,0
Inlandsnachfrage-0,4-0,61,11,7
Exporte-0,3-0,11,72,8
Importe-0,6-1,21,93,1
Außenbeitrag (Impuls) [3]0,10,40,00,0
Bruttoinlandsprodukt (real)-0,3-0,21,11,6
Preisentwicklung (2020 = 100)
Verbraucherpreisindex5,92,22,01,9
Konsumausgaben der privaten Haushalte6,72,62,01,9
Inlandsnachfrage4,62,82,01,9
Bruttoinlandsprodukt [4]6,13,21,91,8
VERTEILUNG des Bruttonationaleinkommens (BNE)
(Inländerkonzept)
Arbeitnehmerentgelte6,85,43,53,2
Unternehmens- und Vermögenseinkommen6,7-8,60,04,3
Volkseinkommen6,81,32,63,5
Bruttonationaleinkommen5,72,93,03,4
nachrichtlich (Inländerkonzept):
Arbeitnehmer0,90,50,30,3
Bruttolöhne und -gehälter7,45,53,53,1
Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmer6,45,03,12,9
Verfügbares Einkommen der privaten Haushalte6,93,73,03,1
Sparquote in Prozent [5]10,411,110,910,7

[1] Bis 2023 vorläufige Ergebnisse des Statistischen Bundesamtes; Stand: September 2024;
[2] Bezogen auf alle Erwerbspersonen;
[3] Absolute Veränderung der Vorräte bzw. des Außenbeitrags in Prozent des BIP des Vorjahres (= Beitrag zur Zuwachsrate des BIP);
[4] Lohnstückkosten je Arbeitnehmer; Veränderung gegenüber Vorjahr: 2024: 5,4 %; 2025: 2,4%; 2026: 1,5%
[5] Sparen in Prozent des verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte einschl. betrieblicher Versorgungsansprüche.

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Referate
IC1 – Beobachtung, Analyse und Projektion der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
IC3 – Wachstum, Demografie, Statistik

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Weiterführende Publikationen

Ademmer M., Boysen-Hogrefe J., Carstensen K. et al. (2019), Schätzung von Produktionspotenzial und -lücke: Eine Analyse des EU-Verfahrens und mögliche Verbesserungen, IfW Kiel: www.t1p.de/schaetzung-von-potenzial.

BMWK (2023), Schlaglichter der Wirtschaftspolitik, Monatsbericht 07/2023: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Schlaglichter-der-Wirtschaftspolitik/2023/07/06-ergebnisworkshop-zum-bmwk-beteiligungsprozess-zur-potenzialschaetzung.html.

BMWK (2024), Schlaglichter der Wirtschaftspolitik, Monatsbericht 05/2024: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Schlaglichter-der-Wirtschaftspolitik/2024/05/03-wirtschaftliche-erholung-zeichnet-sich-ab.html.