Die allesamt abgeschlossenen Projektinhalte waren:
- Die Errichtung eines landgestützten Langzeitzwischenlagers für 150 Atom-U-Boot-Reaktorsektionen und 25 nukleare Objekte von Überwasserschiffen (z. B. Kreuzer und Serviceschiffe). Die Reaktorsektionen sollen für rund 70 Jahre dort zwischengelagert werden.
- Die Errichtung eines regionalen Entsorgungszentrums für radioaktive Abfälle in der Saida-Bucht.
- Die Verbesserung der technischen Infrastruktur der Nerpa-Werft für die Atom-U-Boot-Zerlegung und die Formierung von Reaktorsektionen.
- Die Herstellung eines ökologisch sauberen Zustandes in der Saida-Bucht.
Die Kosten des Großprojektes belaufen sich auf 590 Millionen Euro im Zeitraum von 2003 bis Ende 2016 und blieben damit im vereinbarten Finanz- und Zeitrahmen.
Die Errichtung des Langzeitzwischenlagers in der Saida-Bucht beinhaltete sämtliche Planungs- und Projektierungsarbeiten, die Herstellung der äußeren Infrastruktur, der Betonlagerplatte (5,5 ha, Dicke zwischen 80 und 120 cm mit starker Bewehrung) mit Gleisen und Kanalisation, die Errichtung eines Dockanlegers, den physischen Schutz (die Umschließung), Straßen, Wachtürme, eine Reparaturhalle für Atom-U-Boot-Sektionen sowie alle erforderlichen Nebengebäude. Für das Langzeitzwischenlager und die Nerpa-Werft wurde zudem ein neues Schwerlasttransportsystem für Atom-U-Boot-Reaktorsektionen an Land sowie ein elektronisches Kontrollsystem für radioaktive Abfälle entwickelt und geliefert. Mit Hilfe dieses Systems wird die ständige Kontrolle und Nachverfolgung des radioaktiven Bestandes sichergestellt. Die Fertigstellung aller Komponenten des Langzeitzwischenlagers ist Mitte 2011 (Projektphase 1) abgeschlossen worden. Im Langzeitzwischenlager mit 175 Stellplätzen für Reaktorsektionen von Atom-U-Booten und radioaktiven Sektionen von Serviceschiffen sind derzeit bereits etwa 100 belegt (Stand: Juni 2017).
Das Projekt hat zentrale Bedeutung für die Abrüstung russischer Atom-U-Boote im Nordwesten Russlands, da nur mit Schaffung des Langzeitzwischenlagers die Lagerkapazitäten für Reaktorsektionen geschaffen und nur so die Atom-U-Boot-Zerlegung zügig weitergeführt werden kann.
Außerdem wurde am Standort des Langzeitzwischenlagers in der Saida-Bucht ein regionales Entsorgungszentrum für alle bei der Entsorgung der Atom-U-Boote und weiterer maritimer radioaktiver Objekte anfallenden radioaktiven Abfälle errichtet. Mit dem Entsorgungszentrum in der Saida-Bucht wurde die Entsorgungskette der Atom-U-Boote im Nordwesten Russlands vollständig geschlossen.
Insgesamt sollen 90.000 m3 schwach- und mittelradioaktive Abfälle von den verschiedensten militärischen Standorten der Nordmeerflotte erfasst, verarbeitet und gelagert werden.
Das Entsorgungszentrum beinhaltet einen Konditionierungs- und Lagerkomplex für Annahme, Dekontamination, Konditionierung und Verpackung von radioaktiven Materialien sowie zur Freimessung von Material, das nach Behandlung dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt werden kann. Es wurde in Anlehnung an das Zwischenlager Nord des Entsorgungswerks für Nuklearanlagen GmbH (EWN, früher: Energiewerke Nord GmbH) in Lubmin errichtet. Das Regionale Entsorgungszentrum wurde Ende 2015 in Betrieb genommen und kontinuierlich die Entsorgungskapazitäten hochgefahren. Die Auflösung der Baustelleneinrichtung und der mobilen Bautechnik sowie Gewährleistungsansprüche des russischen Betreibers dauerten bis Ende 2016 (Projektphase 2).